Freitag, 30. Dezember 2022

Termine und Aktuelles Januar 2023

So 01.01. kein Gottesdienst

08. - 15.01. Gebetswoche der Evangelischen Allianz  

https://www.allianzgebetswoche.de/2023/

So 08.01. 17.00 Uhr Gottesdienst, Jesusgemeinde, Fronmüllerstr. 71 (Predigt Thomas Herrmann, St. Paul)

Mo 09.01. 19.00 Uhr St. Peter und Paul, Poppenreuther Str. 134 (Predigt Markus Wilhelm, FeG)

Di 10.01. 19.00 Uhr FeG, Pfisterstr. 28 (Predigt Claudia König, Chapel)

Mi 11.01. 19.00 Uhr Rathaus Fürth (Predigt Uta Müller-Rehkatsch, Ev. Kirchengemeinde Vach )

Do 12.01. 19.00 Uhr Adventgemeinde, Lucas-Cranach-Str. 21 (Predigt Ursula Hartmann, Heilsarmee )

Fr 13.01. 19.00 Uhr Jugend-Gottesdienst, Jesusgemeinde, Fronmüllerstr. 71

Sa 14.01. 10.00 Uhr Heilsarmee, Hirschenstr. 13 (Predigt Ruth Walz)

So 15.01. 17.00 Uhr Gemeindehaus St. Paul (Predigt Tamara Riske, Jesus-Gemeinde)

So 22.01. 10.30 Uhr Haus-Gottesdienste

So 29.01. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab zur Jahreslosung 2023)


Achtung! Kurzfristige Änderungen möglich! 

Bei Interesse an den Haus- und Zoom-Gottesdiensten bitte per Email anfragen.

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Termine und Aktuelles Dezember 2022

So 04.12. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Theresa Hesenauer, Vaterhaus)

So 11.12. 10.30 Uhr Hausgottesdienst

Sa 17.12. 15.30 Uhr Outdoor-Adventgottesdienst

Sa 24.12. 13.00 Uhr Meet & Greet via Zoom


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Mittwoch, 16. November 2022

Predigt von Norbert Wohlrab (13.11.2022)

Das Gleichnis vom Richter und der Witwe

Für die heutige Predigt greife ich wieder auf den offiziellen Predigttextes des Kirchenjahres zurück. Und zwar steht er diesmal in Lukas 18, 1-8: das Gleichnis vom Richter und der Witwe.

Es ist ein uns relativ bekanntes Gleichnis. Ein kurzes Gleichnis. Ein Gleichnis mit eigentlich klaren Aussagen und doch ein paar unklaren Elementen. Ein Gleichnis, dass manche Nuancen enthält, die man auf den ersten Blick überliest und ich muss zugeben, manches davon habe ist mir jetzt auch erst beim Vorbereiten dieser Predigt aufgefallen.

Lesen wir es erst einmal zusammen:

„1 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis dafür, dass sie allezeit beten und nicht ermatten sollten,
2 und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute.
3 Es war aber eine Witwe in jener Stadt; und sie kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegenüber meinem Widersacher!
4 Und eine Zeit lang wollte er nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: Wenn ich auch Gott nicht fürchte und vor keinem Menschen mich scheue,
5 so will ich doch, weil diese Witwe mir Mühe macht, ihr Recht verschaffen, damit sie nicht am Ende kommt und handgreiflich wird.
6 Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt!
7 Gott aber, sollte er das Recht seiner Auserwählten nicht ausführen, die Tag und Nacht zu ihm schreien, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen?
8 Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?“
(Lk. 18, 1 - 8 ELB)


Der Anfang ist ja schon einmal ganz klar. Die Zielsetzung dieses Gleichnisses ist es, die Jünger zum anhaltenden Beten zu ermutigen. Sie sollen - also wir sollen - „allezeit beten und darin nicht nachlassen“ (EÜ), „beständig…beten und nicht auf(zu)geben“ (NLB) oder „unablässig beten…ohne sich entmutigen zu lassen“ (NGÜ). So heißt es in den verschiedenen Bibelübersetzungen. Dieser Vers ist quasi wie eine Überschrift und gleichzeitig auch die Hauptaussage dieser Verse.

Dann lesen wir zunächst von einem Richter. Wie war das damals in Israel mit den Richtern? Im 5. Buch Mose 16, 18-20 lesen wir:

„Richter und Aufseher sollst du dir einsetzen in allen deinen Toren, die der HERR, dein Gott, dir nach deinen Stämmen gibt, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Denn das Bestechungsgeschenk macht die Augen der Weisen blind und verdreht die Sache der Gerechten. Der Gerechtigkeit ⟨und nur⟩ der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, damit du lebst und das Land in Besitz nimmst, das der HERR, dein Gott, dir gibt. (ELB)“

Es waren also in allen Städten (Toren) Richter eingesetzt um Rechtsstreitigkeiten zu regeln und zwar sollten sie dies tun
  • ohne das Recht zu beugen,
  • ohne Ansehen der Person und
  • ohne Bestechungsgeschenke zu nehmen.
Sie sollten vielmehr der Gerechtigkeit nachjagen.

Anders jedoch unser Richter hier in dem Gleichnis. Ihm waren die Maßstäbe der Bibel egal, ihm war Gott egal und die Menschen waren ihm auch egal. Er fragte nicht nach Gott und nahm auf keinen Menschen Rücksicht. Ihm war es egal, was andere über ihn sagten. Er kümmerte sich nicht um Recht und Unrecht. Seine Empathie ging gegen Null. Er dachte nur an seine eigenen Interessen.

Das war wohl nicht der Normalzustand des Rechtswesens zur damaligen Zeit, sondern vermutlich eher eine Ausnahme. Aber Jesus bedient sich in diesem Gleichnis dieser Ausnahme.

Dann haben wir in dieser Stadt auch eine Witwe, der scheinbar Unrecht geschehen ist. Sie kommt zu dem Richter und will ihr Recht: „Verhilf mir in der Auseinandersetzung mit meinem Gegner zu meinem Recht!“ (V. 3 NGÜ)

Dazu müssen wir uns vor Augen halten, dass eine Witwe zu dieser Zeit eine schutz- und wehrlose Frau war, die keinen natürlichen Beschützer mehr hatte. Ohne Mann, ohne Haupt hatte sie niemanden mehr, der sie versorgte und sie verteidigte. V.a. wenn sie noch keine erwachsenen Söhne hatte.

Deshalb gebührt den Witwen und zwei anderen Gruppen, die ähnlich benachteiligt waren, nämlich den Waisen und den Fremdlingen, ganz besonders der Schutz Gottes.

„Den Fremden sollst du weder unterdrücken noch bedrängen, denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. Keine Witwe oder Waise dürft ihr bedrücken. Falls du sie in irgendeiner Weise bedrückst, dann werde ich, wenn sie wirklich zu mir schreien ⟨muss⟩, ihr Geschrei gewiss erhören, und mein Zorn wird entbrennen, und ich werde euch mit dem Schwert umbringen, sodass eure Frauen Witwen und eure Kinder Waisen werden.“ (5. Mose 22, 20 - 23 ELB)

Gott stellt sich hier als Rächer der Unterdrückten dar. „Wenn Du die Witwe bedrückst dann mach ich Deine Frau zur Witwe und Deine Kinder zu Waisen!“ Das ist schon mal eine starke Drohung.

Eine Witwe war also in einer prekären Lebenssituation und hatte nur wenige rechtliche Möglichkeiten, dem abzuhelfen. Es gab ein paar Schutzvorschriften:
  • wenn sie noch kinderlos war, hatte sie das Recht der Schwagerehe (5. Mose 25, 5-10) (so war sie wieder versorgt und die Schmach der Kinderlosigkeit konnte getilgt werden)
  • man durfte sie nicht übervorteilen und es gab eine Art Pfändungsfreigrenze (5. Mose 24,17) (man durfte ihr bspw. das Kleid nicht pfänden)
  • sie hatte bei bestimmten religiösen Festen Anspruch auf den Zehnten oder Teilnahme an den Mahlzeiten (5. Mose 14,28; 16, 11.14) (bspw. Beim Wochen- und beim Laubhüttenfest; Ereignisse in größeren Abständen, Zehnten alle drei Jahre) und
  • sie hatte das Recht der Nachlese bei der Ernte (5. Mose, 24, 19 - 22).

Als dies war im Gesetz geregelt. Aber ich denke mir, dass dies vermutlich trotzdem nicht besonders viel war.
Wie oft im Jahr wurde geerntet?
Wie oft im Jahr konnte sie sich am Tisch beim Laubhüttenfest oder Wochenfest satt essen?
Viele Witwen waren vermutlich auf weitere Almosen angewiesen. Deshalb haben sich auch die jungen christlichen Gemeinden ganz besonders der Witwen angenommen.

Aus so einer Situation heraus kommt jetzt unsere Witwe und ihr wurde Unrecht angetan. 

Vielleicht verweigerte ihr der Schwager die Ehe?
Vielleicht hinderte ein Bauer sie an der Nachlese?
Vielleicht wollte ein Gläubiger ihr ihre Kleidung pfänden?
Vielleicht wurde sie auch nur bei einem Handel übervorteilt?
Wir wissen es nicht. Es war ein Unrecht und nur der Richter kann ihr zu ihrem Recht verhelfen. Aber er tut nichts.

Aber unsere Witwe ist penetrant. Sie hat Ausdauer. Sie kommt immer und immer und immer wieder und irgendwann hat der Richter die Schnauze voll und hat Angst vor ihr geschlagen zu werden - sie war wohl besonders energisch im Auftreten - und gibt endlich nach und verhilft ihr zu ihrem Recht. Nicht weil er auf einmal der Gerechtigkeit nachjagt, sondern weil er einfach kein blaues Auge will.

Und dann sagt Jesus: Hört was der ungerechte Richter sagt! Schaut auf den ungerechten Richter! Der ungerechte Richter verschafft Recht!

Aber Jesus sagt jetzt nicht: so ist Gott! Niemals hat dieses Gleichnis die Intention Gott mit einem ungerechten Richter zu vergleichen, der genötigt werden muss um Recht zu sprechen. Der Richter ist vielmehr das Gegenteil von Gott, die Antipode sozusagen. Schaut auf den Richter, denn so ist Gott eben nicht. „Gott aber“ sagt Jesus, „wie viel mehr wird Gott“ im Gegensatz zu diesem Richter….

Was eigentlich? Was wird Gott? Geht es um Gebetserhörungen? Da erleben wir manchmal etwas anderes. Und jetzt muss man dieses Gleichnis genau lesen.

„Ich sage euch, dass er ihr Recht ohne Verzug ausführen wird. “ (V. 8 ELB)

Es heißt „ihr Recht“! Es geht hier wieder ums Recht! Die Witwe hat ihr Recht gefordert. Was ist denn unser Recht? Haben wir ein Recht auf die Erhörung all unserer Gebete, die Erfüllung all unserer Wünsche, ein schönes Leben in Kraft und Gesundheit, die Verwirklichung unseres Glückes? (Das gilt nur für Amerikaner.) Um all das dürfen wir beten, aber in diesem Gleichnis geht es um unser Recht. Die Zusage der schnellen Umsetzung bezieht sich auf unser Recht! Was ist denn unser Recht?

„Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus“ (Röm. 5,1 ELB)

und weiter

„die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.“ (Röm. 8,30 ELB)

Das ist unser Recht: unsere Erlösung! Durch das vollkommen Opfer Jesu haben wir jetzt ein Recht auf unser Heil! Die Gnade Gottes wurde am Kreuz zu einem mit Blut geschriebenen Bund, der unauflösbar ist. Das ist unser Recht!

„Rechtmäßig um Jesu willen - steht uns die Gnade Gottes zu und der Trost, der mit dieser Gnade verbunden ist.
Rechtmäßig um Jesu willen - steht uns Gottes Vergebung zu und der Frieden, der mit dieser Vergebung verbunden ist.
Rechtmäßig um Jesu willen - steht uns das ewige Leben zu und die Hoffnung, die damit verbunden ist.“ (Pfr. Rainer Trischmann)


Es geht also um unser Recht auf Herrlichkeit, auf Ewigkeit, auf Erlösung, auf Heil durch das Wirken Jesu.

Aber es wird noch konkreter. Es gibt nämlich noch einen ganz bestimmten Vorgang auf den hier Bezug genommen wird. Bei genauer Analyse dieses Textes entfremdet er sich mehr und mehr von dem, was man darin oberflächlich betrachtet vermutet. Es geht hier nämlich um das Geschehen bei der Wiederkunft Christi:

„Doch wenn der Menschensohn wiederkommt“ (V. 8 NLB)

heißt es am Ende dieses Abschnitts. Das allein ist noch nicht so aussagekräftig, aber wenn wir uns den Kontext anschauen, stellen wir fest, dass Jesus direkt davor den Jüngern das Geschehen bei der Wiederkunft schildert. Er erklärt ihnen auf was sie vorbereitet sein müssen. Und er spricht davon, dass dieses Geschehen blitzartig sein wird.

„Denn wie der Blitz aufleuchtet und den Himmel von einem Ende zum anderen erhellt, so wird es an dem Tag sein, an dem der Menschensohn kommt“ (Lk. 24,17 NGÜ)

Dieses Gleichnis ist also thematisch eingebettet in Reden über die Wiederkunft Christi.

Und wenn man das jetzt weiß, dass es

  • um das Recht auf Heil und Erlösung und
  • um die Wiederkunft Christi geht,

dann bekommen die Verse 7 und 8 eine etwas andere Richtung.

„Gott aber, wird er nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er auch lange zuwartet mit ihnen? Ich sage euch: Er wird ihnen schnell Recht schaffen!“ (V.7.8a SLT)

Gott wartet bis er das Recht der Auserwählten offenbar werden lässt. Er wartet immer noch. Schon 2000 Jahre. Aber wenn dieser Tag anbricht, dann wird es schnell gehen, unverzüglich, in Eile, wie der Blitz.
Diese Aussage über das sehr schnelle Handeln und Recht schaffen bezieht sich nicht auf die Gesamtdauer (2000), sondern auf den Vorgang des Handelns am Tag des Herrn (Blitz).
Und dann kommt die Abschlussfrage dieses Abschnitts:

„Doch wenn der Sohn des Menschen kommt, wird er auch den Glauben finden auf Erden?“ (V. 8b SLT)

Hier steht nicht einfach Glauben finden, sondern wird er „den Glauben finden“ oder „solch einen Glauben finden.“

Es geht um eine ganz besondere Art von Glauben. Hier müssen wir uns den Anfang und das Ende dieser Rede als Klammer vorstellen. Es geht um einen Glauben, der unermüdlich betet, beständig betet, ein Schreien zu Gott Tag und Nacht!

Und um was soll gebetet werden? Die Auserwählten haben auf die Wiederkunft Jesu gewartet, sie haben darauf gewartet erlöst zu werden von dem Bösen in dieser Welt, von der Verfolgung und Bedrückung, sie haben darauf gewartet in das Reich des Herrn versetzt zu werden. Das Gebet um das es hier geht, heißt kurz ausgedrückt „Dein Reich komme“.

Wird Jesus, wenn er wiederkommt diese Art von Glauben vorfinden in Deutschland, in Fürth, in der CGF, bei den Wohlrabs? Findet er hier Gläubige, die beten: „Herr, wann kommst Du? Wann kommst Du endlich? Lass Deine Herrschaft und Herrlichkeit sichtbar werden in dieser Welt. Herr, komme  bald!“

Ich glaube ehrlich gesagt, er wird nicht viele finden. Weil es uns einfach viel zu gut geht, weil wir in vielen Bereichen gesegnet sind, weil wir uns des Lebens und unserer Lieben freuen und ja auch danach streben das Reich Gottes in unserem Leben umzusetzen.

Wir halten keine Ausschau nach seiner Wiederkunft und beten nicht darum. Wir wünschen uns eines Tages alt und lebenssatt zu sterben und dann irgendwann in den Himmel oder die neue Erde kommen. Oder? Ist es nicht so?

Ist das falsch? Nun ich glaube nicht. Unser Leben ist ein Geschenk Gottes und das Ziel eines jeden Lebens ist es ja mit Gott zu leben, seine Werke zu tun, nach seinem Willen zu leben.

Wenn ich bete „Dein Reich komme“ denke ich daran, dass sich sein Reich mehr und mehr in mir und durch mich und um mich verwirklicht, dass ich dazu beitrage es Gestalt werden zu lassen. So spricht ja auch Jesus - gerade im Kapitel vorher - dass das Reich Gottes mitten unter uns ist (Lk. 17,21).

Ich will jetzt aber diese Spannung nicht auflösen und den Text seine Dramaturgie nehmen.

Trotzdem ist es wichtig, dass wir nicht nur das gegenwärtige Reich Gottes, sondern auch das kommende Reich Gottes im Blick haben, erstreben, erbeten, nicht nur den Christus in uns Gestalt werden lassen, sondern auch den wiederkommenden Christus erwarten. Ich denke, nur so können wir gleichzeitig „in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt“ leben. Es ist manchmal eine Korrektur nötig, wenn man im Sattel zu sehr auf einer Seite runter rutscht.

Ich komme zum Schluss. Zusammenfassend lehrt uns dieses Gleichnis drei Dinge:

  1. die allgemein gültige Aussage ist: anhaltend zu beten und nicht nachzulassen. Das ist immer richtig und gilt für alle Belange.
  2. speziell für das kommende Reich Gottes zu beten, das Ewige nicht aus dem Fokus zu verlieren oder wieder in den Fokus zu bekommen (Advent ist hier vielleicht eine thematische Hilfe) und
  3. hat es auch eine sozialkritische Dimension. Vielleicht hat Jesus bewusst eine Frau in prekären Verhältnissen ausgesucht. Wir können uns daher fragen: Wo sind Benachteiligte in unserer Gesellschaft oder praktischer in meinem privaten Lebensumfeld, für die ich eintreten kann?


AMEN.

Dienstag, 1. November 2022

Termine und Aktuelles November 2022

So 06.11. 10.30 Uhr Hausgottesdienst

So 13.11. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab)

So 20.11. 10.30 Uhr Hausgottesdienst

Fr 25.11. 18.30 Uhr gemeinsamer Gottesdienst mit der JG St. Paul, Gemeindehaus St. Paul (Predigt Werner Schindler, Pfarrer i. R.) mit anschl. Gebetsnacht


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Sonntag, 25. September 2022

Termine und Aktuelles Oktober 2022

So 02.10. 10.30 Uhr Hausgottesdienst

So 09.10. kein Gottesdienst wg. Kirchweihumzug

So 16.10. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab)

Fr 21.10. 18.30 Uhr gemeinsamer Gottesdienst mit der JG St. Paul, Gemeindehaus St. Paul (Predigt Theresa Hesenauer, Vaterhaus) 

28.10. - 31.10. CGF-Gemeindefreizeit in Sulzbürg (Predigt Lennart Forsman)


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Donnerstag, 1. September 2022

Termine und Aktuelles September 2022

Sa 03.09. Gemeindewanderung

So 11.09. 10.30 Uhr Hausgottesdienste

So 18.09. 10.30 Uhr Hausgottesdienste

So 25.09. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst 


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Sonntag, 7. August 2022

Termine und Aktuelles August 2022

So 07.08. 10.30 Uhr Hausgottesdienste

So 14.08. kein Gottesdienst 

So 21.08. 10.30 Uhr Hausgottesdienste

So 28.08. kein Gottesdienst 


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Freitag, 1. Juli 2022

Termine und Aktuelles Juli 2022

So 03.07. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 10.07. kein Gottesdienst

So 17.07. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst 

So 24.07. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst 

So 31.07. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst 


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Donnerstag, 2. Juni 2022

Termine und Aktuelles Juni 2022

So 05.06. kein Gottesdienst

Fr 10.06. 18.30 Uhr gemeinsamer Gottesdienst mit der JG St. Paul, Gemeindehaus St. Paul (Predigt Norbert Wohlrab) 

So 19.06. 10.30 Uhr Zoomgottesdienst

Fr 24.06. 18.30 Uhr gemeinsamer Gottesdienst mit der JG St. Paul, Gemeindehaus St. Paul (Predigt Georg Schubert)


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Montag, 25. April 2022

Termine und Aktuelles Mai 2022

So 01.05. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 08.05. kein Gottesdienst

So 15.05. Gemeindewanderung

Fr 20.05. 18.30 Uhr gemeinsamer Gottesdienst mit der JG St. Paul, Gemeindehaus St. Paul (Predigt Lennart Forsman)

https://youtu.be/oFysqMXxIoc 

So 29.05. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab)


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Dienstag, 29. März 2022

Termine und Aktuelles April 2022

So 03.04. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 10.04. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt n.n.)

So 17.04. 10.30 Uhr Ostern Haus-Gottesdienst mit Brunch

Sa 23.04. Gemeindeausflug


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Sonntag, 27. März 2022

Predigt von Norbert Wohlrab (27.03.2022)

Ist Gott wirklich gut?


1. Einleitung

Mei geht’s mir gut. Mir gehts ja so gut.
X hat jetzt einen höhenverstellbaren Schreibtisch, der hat sogar ein Gütesiegel.
Neulich haben wir wieder mal eine Pizza gegessen…von der Rustica auf der Hardhöhe. Die war so gut. So gut war die. Es gibt keine bessere Pizzeria in Fürth.
Ys Freund hatte kürzlich ein Vorstellungsgespräch. Das lief sowas von gut, dass er die Stelle gleich gekriegt hat.
Ach ja und Gott….Gott ist natürlich auch gut.

Ihr habt es vielleicht schon gemerkt - an meiner etwas ungewöhnlichen Einleitung - meine Predigt heute hat irgendetwas mit „gut“ zu tun.
Ich möchte heute etwas der Frage nachspüren: Ist Gott wirklich gut? - Und falls ja, was hat das mit meinem Leben zu tun? Oder hat das überhaupt was mit meinem Leben zu tun?

Manche von uns durchlaufen gegenwärtig Phasen in ihren Leben, teils schon seit Jahrzehnten, die geprägt sind von Krankheiten und Schmerzen.
Geschwister, die wir kannten, sind unerwartet früh an Krankheiten gestorben und dann kommen Zweifel und Fragen in uns hoch: Wie kann ein guter Gott das zu lassen? Ist Gott wirklich gut?

Und ich habe dann angefangen mich zu fragen: Könnte es nicht sein, dass das Problem nicht ist, dass Gott nicht gut ist, sondern dass unsere Theologie einfach falsch ist, dass wir einfach nur die falschen Schlussfolgerungen und Lehren gezogen haben, die falschen Erwartungen haben?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich heute viele Antworten liefern werde, aber ich werde Euch etwas teilhaben lassen, an meinen Entdeckungen und Gedankengängen.


2. Wortbedeutungen

Wenn wir Menschen etwas als gut bewerten: die Pizza, ein Gefühl, eine Note, ein Gespräch etc. dann ist es zum einen subjektiv und zum anderen wird diese Bewertung in einer Relation zu etwas, in einem bestimmten Bewertungssystem vorgenommen.
Ist das bei Gott auch so oder ist hier nicht eine ganz andere Qualität von „Gutsein“ vorhanden?

Zahlreiche Philosophen haben sich im Laufe der Jahrtausende den Kopf darüber zerbrochen, was eigentlich gut ist, mit teilweise sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

„Keiner der philosophischen Definitionsversuche hat im neuzeitlichen Diskurs allgemeine Anerkennung gefunden: weder die metaphysische Bestimmung, wonach das Gute objektiv vorgegebene Idee (Platon) oder Zielvorstellung (Aristoteles) ist, noch die Reduktion des Guten auf streng subjektive Kategorien wie die des Angenehmen (Hedonismus) oder des Nützlichen (Utilitarismus). Aus dem sprachlich-philosophischen Befund lassen sich nur wenige konsensfähige Charakteristika für das Gute festhalten“ (WiBILex zu Gut/Gutes (AT))

D.h. wir Menschen reden von „gut“, aber eigentlich wissen wir gar nicht wovon wir reden oder ob unser Gesprächspartner nicht was ganz anderes meint, als wir meinen und als wir meinen, dass er meint bzw. er meint, dass wir meinen.

Aber muss nicht eigentlich das „Gutsein“ Gottes außerhalb unserer menschlichen Erklärungsmodelle und Wortdefinitionen und „-definitiönchen“ liegen?

Im griechischen finden wir hier die Begriffe „agathos“ und „kalos“, die zum einen
tüchtig, brauchbar, gut und gütig bedeuten und zum anderen
das wesensmäßig Gute und Schöne beschreiben.
Die Begriffe werden im NT aber leider teilweise synonym verwendet. Genauere Studien und Analysen hätten mich als Laien hier überfordert.


3. Das Wesen Gottes: Gott ist gut…

In der Bibel lesen wir über Gott Aussagen wie:

„Denn du, Herr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen.“ (Ps. 86,5 Luth)

und

„Fürwahr, Gott ist Israel gut, denen, die reinen Herzens sind.“ (Ps. 73,1 Rev. Elb.)

oder in anderer Übersetzung

„Lauter Güte ist Gott gegen Israel, gegen die, die reinen Herzens sind.“ (Zürcher)

Und die bekannte Lobpreisformel:

„Denn der HERR ist gut; seine Gnade währt ewiglich““ (Ps. 100,5a Schlachter)

oder in der Luther-Übersetzung

„Denn der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig“ (Luther)

In diesen Psalmtexten können wir lesen: Gott ist gut! Überhaupt finden wir die Bezeichnungen, dass Gott gut ist, hauptsächlich in den Lobliedern der Bibel. Gott wird von den Psalmisten als gut beschrieben und besungen. Ist es vielleicht einfach nur Poesie?

Wenn man sich diese und andere Verse anschaut, fällt etwas auf.
Zum einen werden die Begriffe „gut“ und „Güte“ häufig synonym verwendet, denn das zu „gut“ gehörende Substantiv scheint am ehesten mit Güte wiedergegeben werden zu können.
Im griechischen NT ist es dann eindeutig der selbe Wortstamm mit „agathos“ und „agathosyne“.
Und zum anderen ist die Güte Gottes, sein „Gutsein“ - zumindest in manchen Stellen - an Bedingungen geknüpft: die ihn anrufen, die reinen Herzens sind, er spricht zum Volk Israel usw. …..

Aber andererseits lesen wir auch:

„Der HERR ist gut gegen alle, und sein Erbarmen waltet über allen seinen Werken.“ (Ps. 145,9 Zürcher)

Hier gibt es dann keine Begrenzung.

Lasst uns noch etwas weiter suchen, was zum Thema „Gott ist gut“ in der Bibel steht.

Interessant ist hier eine Begebenheit bei Jesus im Markusevangelium. Ein reicher junger Mann fragt Jesus:

„Als Jesus sich wieder auf den Weg machte, kam ein Mann angelaufen, warf sich vor ihm auf die Knie und fragte: »Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekomme?« –  »Warum nennst du mich gut?«, entgegnete Jesus. »Gut ist nur Gott, sonst niemand.“ (Mk. 10, 17.18 NGÜ)

„Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott.“ (HfA)

Auch Jesus stellt klar: Gott ist gut und nur Gott ist gut! Wenn Jesus selbst da so sagt, dann bekommt das doch eine ganz andere Qualität und Dimension. Spätestens jetzt dürfen wir wissen, dass die Aussagen aus dem AT nicht nur Poesie sind, sondern wirklich wahr sind.

Warum weist er eigentlich die Titulierung „gut“ für sich selbst zurück?
Jesus steht hier als Mensch, als Rabbi und wird als solches verehrt, nicht als Christus, daher weist er daraufhin, dass diese Titulierung nur Gott gebührt.
Außerdem vermutlich, weil hier die Werksgerechtigkeit, das Machbarkeitsdenken des Jünglings deutlich wird: der Rabbi ist gut, ich bin gut, wo kann ich noch gut sein, das ich ewiges Leben erhalte.

In meinem Bibellexikon steht:

„Die bibl. Verfasser beurteilen Gott nicht nach einem bereits vorhandenenBegriff der Güte. Vielmehr betrachten sie seine Vollkommenheit und wenden auf ihn das Wort an, das gewöhnlich zur Anerkennung eines Wertes gebraucht wird. Indem sie das tun, geben sie dem Wort aber eine neue, tiefere Bedeutung. Sie definieren „gut“ von Gott her, nicht umgekehrt, Deshalb ist es bibl. Aussage, dass Gott, und nur Gott, vorbehaltlos gut ist.“
(Das große Bibellexikon, Band 2, Brockhaus)


Gott ist also moralisch und ethisch vollkommen gut.

Die erste Frage ist also beantwortet: Ja, Gott ist gut! Wir sind es nicht. Wir wissen nicht mal, was es eigentlich so genau bedeutet, aber Gott ist es. Er ist gut!

„Gott ist Licht, und Finsternis ist keine in ihm.“ (1. Joh 1,5b Zürcher)

4. …und die Bedeutung für mein Leben? (1)

Die Frage ist jetzt, wie wirkt sich das auf mein Leben aus, das Gott gut ist? Wo sind die Zusammenhänge oder wo sollten sie sein?

a) Gott teilt mit den Menschen

Gott möchte sein Gutsein, sein Güte nicht nur für sich, sondern er teilt sie aus. Das beginnt schon mit der Schöpfung:

„Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.“ (1. Mose 1, 31 Rev. Elb.)

Allein dass wir leben ist schon Teil seiner Güte.

b) Das Erlösungswerk als Ausdruck der Güte

Seine Güte gebührt allen Menschen.

„denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“ (Lk. 6,35b Luth)

Und dies zeigt sich in seiner Vollkommenheit im Tod Jesu.

„Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.“ (Joh. 10,11 Luth)

Das ich Erlösung bekommen habe durch Jesus Tod am Kreuz, ist das Hauptmerkmal von Gottes Güte. Weil Gott gut ist, konnte ich erlöst werden, bin ich jetzt erlöst. Das ist der Hauptbezug zu meinem Leben.

c) Seine Gebote sind gut

„Richtet euch nicht länger nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.“ (Rom. 12,2 NGÜ)

Gottes Wille, sein Gebote sind gut (Röm. 7,12, 5. Mose 6,18), sie sind Ausdruck seines Wesens.

d) das Gute soll in unserem Leben umgesetzt werden

Und hat für uns sogar gute Werke vorbereitet:

„Denn was wir sind, ist Gottes Werk; er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet; an uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen.“ (Eph. 2,10 NGÜ)

Denn „Ihr sollt aber vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ (Mt. 5,48 NL)

 
Wenn wir also jetzt die Frage beantworten wollen: Wenn Gott gut ist, was hat das mit meinem Leben zu tun? Dann ist die Antwort: Deshalb soll auch ich gut sein!

Gott ist gut und deshalb soll auch ich gut sein! Er ist moralisch-ethisch vollkommen und ich soll es auch sein! Das ist die Schlussfolgerung, die wir aus der Bibel entnehmen können.
Es geht nicht darum, Gott ist gut und deshalb soll es mir gut gehen. Da kommt zwar zweimal das Wort gut vor, das ist aber nicht die logische Ableitung.

Wenn ich ein gutes Auto habe, heißt das ja nicht automatisch, dass der Fahrer gut fährt oder das es ihm immer gut geht.

Diesen Zusammenhang zwischen Gottes Gutsein und meinem Leben herzustellen, ist eine arg verkürzte Theologie.

5. …und die Bedeutung für mein Leben? (2)

Trotzdem berichtet die Bibel natürlich von Segen, der mir zuteil wird, wenn ich nach seinem Willen lebe und von Gutem, dass Gott mir geben will.

„Denn »wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach.“ (1. Petr. 3, 10.11 Luther)

Gute Tage werden mir versprochen, wenn ich nach seinem Willen lebe. Aber ich denke, dass ist so gemeint, dass es kein besseres Lebenskonzept gibt, als eines, dass auf dem Willen Gottes gegründet ist.

Und weiter:

„Wenn also ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen, die ihn bitten, Gutes geben.“ (Mt. 7,11 Zürcher)

Er will mir Gutes geben. Aber wohl nicht im Sinne eines Automatismus.

Denn ich erfahre ich ja nicht immer. Trotzdem ist da Leid und Krankheit. Und die Bibel löst diese Spannung nicht auf. Im Gegenteil sie ist voll von Geschichten von Nachfolgern, denen es nicht immer gut ging, sondern die Mangel und Leid erfahren haben.

„Sowohl erniedrigt zu sein, weiß ich, als auch Überfluss zu haben, weiß ich; in jedes und in alles bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.“ (Phil.4, 12.3 Rev. Elb.)

Auch wenn ich jetzt versucht habe herzuleiten, dass nur weil Gott gut ist, es nicht die logische Schlussfolgerung für mein Leben ist, dass es mir immer gut geht, so muss Gott es doch trotzdem zulassen, wenn es mir eben nicht gut geht oder eben meine Gebete nicht erhört werden.

Wie geht es eigentlich Gott dabei? Das ist nun eigentlich nicht zu beantworten, aber wir wissen, wie es Jesus ging. In Gethsemane. Am Kreuz. Wie er selbst all das Leid und den Schmerz ertragen musste. Und wir können uns vorstellen, wie es Gott im Himmel dabei ging, als sein Sohn all dies erleiden musste.

Und wir wissen aus dem NT auch, wie es Jesus dabei ging, als er mit all dem menschlichen Leid um ihn herum konfrontiert wurde. Er war traurig, betrübt, es jammerte ihn. Jesus litt mit all den Menschen, er war voller Mitleid und Erbarmen.

Gott ist einer von uns, so wie es in dem Lied „One of us“ von Joan Osborne heißt. Er kennt unseren Schmerz, unser Leid aus eigener Erfahrung. Er leidet mit uns.

Ich möchte Euch zum Schluss noch die Geschichte von Horatio Spafford erzählen.

Horatio Spafford, ein presbyterianischer Kirchenältester, lebte im 19. Jahrhundert in Chicago. Er war ein erfolgreicher Anwalt und Immobilienbesitzer. Der große Brand von 1871 zerstörte fast seinen ganzen Besitz. 1873 wollte er mit seiner Familie nach England reisen um den Evangelisten Moody zu unterstützen. Er wurde jedoch in Chicago beruflich aufgehalten und so beschloss er, dass seine Frau mit den vier Töchtern allein fuhr und er später nachkommen würde.
Am 2.11.1873 wurde das Passagierschiff mitten auf dem Ozean von einem englischen Containerschiff gerammt und sank innerhalb von 12 Minuten. Alle vier Töchter wurden von Bord gespült und ertranken. 226 Passagiere ertranken. Nur seine Frau war einer der wenigen, die überlebten. Sie wurde von einem Matrosen gerettet und nach Cardiff gebracht. Dort schrieb sie ihm ein Telegramm: „Alles ist verloren, nur ich überlebte.“ Horatio reiste sofort hinterher um seiner Frau beizustehen. Als sie an die Stelle kamen, wo die „Ville du Havre“ unterging, wurde er vom Kapitän darauf hingewiesen. Und er schreibt dann in dieser Nacht  das Kirchenlied „It is well with my soul“ „Mir ist wohl in dem Herrn“, weil er spürt, dass seine Kinder sicher und geborgen bei Gott sind und er sie wiedersehen wird. Später hatten sie noch einmal zwei Kinder und auch das erste Kind starb in jungen Jahren an Scharlach. Spafford begann später noch eine große missionarische und diakonische Arbeit in Jerusalem.

Hier ist der Text des Liedes:

Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
Ob Stürme auch drohen von fern,
Mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!
Refrain:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!

Wenn Satan mir nachstellt und bange mir macht,
So leuchtet dies Wort mir als Stern:
Mein Jesus hat alles für mich schon vollbracht;
Ich bin rein durch das Blut meines Herrn!
Refrain

Die Last meiner Sünde trug Jesus, das Lamm,
Und warf sie weit weg in die Fern;
Er starb ja für mich auch am blutigen Stamm;
Meine Seele lobpreise den Herrn.
Refrain

Nun leb ich in Christus für Christus allein.
Sein Wort ist mein leitender Stern.
In ihm hab ich Fried' und Erlösung von Pein;
Meine Seele ist selig im Herrn.
Refrain


6. Schluss

Es gab und gibt in der Kirchengeschichte verschiedene Arten, wie mit Leid umgegangen wird.

In der katholischen Lehre bspw. sind alle „Leiden…die Folgen der Erbsünde. Sie sind untrennbare Weggefährten des Menschen bis zu seiner Todesstunde.“ (Quelle Kathpedia)

Dann geht es nicht darum nach einem „Warum?“ zu fragen, sondern einfach darum sie zu ertragen. Ähnlich auch im Pietismus. Und dabei darauf zu vertrauen, dass Gott die Kraft zum Durchhalten schenkt.  (1. Kor. 10,13; 2. Kor. 12,9)

Manchmal wurde Leiden auch als besonderes Privileg betrachtet, da man dadurch Anteil an den Leiden Christi haben durfte.

Für uns sind Leiden eher ein Anlass um ins Gebet zu gehen, Gott zu bedrängen, füreinander einzutreten und durchzuhalten. Trotzdem wissen wir, dass es nicht immer so kommt, wie wir es wünschen.
Wir haben keine Antwort, aber wir dürfen wissen: Gott ist gut und immer gegenwärtig!

Und eines Tages wird es heißen

„Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offb. 21,4 Luth)

AMEN.

Dienstag, 1. März 2022

Termine und Aktuelles März 2022

So 06.03. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 13.03. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 20.03. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Bob Hatton)

So 27.03. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab)


Achtung! Kurzfristige Änderungen möglich! 

Bei Interesse an den Haus- und Zoom-Gottesdiensten bitte per Email anfragen.

Mittwoch, 2. Februar 2022

Termine und Aktuelles Februar 2022

So 06.02. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 13.02. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 20.02. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

Fr 25.02. 18.30 Uhr gemeinsamer Gottesdienst mit der JG St. Paul, Paulskirche (Predigt Friedrich Zahn, FeG) 


Achtung! Kurzfristige Änderungen möglich! 

Bei Interesse an den Haus- und Zoom-Gottesdiensten bitte per Email anfragen.

Samstag, 1. Januar 2022

Termine und Aktuelles Januar 2022

So 02.01. kein Gottesdienst

09. - 16.01. Gebetswoche der Evangelischen Allianz  

https://www.allianzgebetswoche.de/agw-2022/

So 09.01. 17.00 Uhr Gottesdienst, Jesusgemeinde, Fronmüllerstr. 71 (Predigt Thomas Herrmann)

Mo 10.01. 19.00 Uhr St. Peter und Paul, Poppenreuther Str. 134 (Predigt Claudia König)

Di 12.01. 19.00 Uhr FeG, Pfisterstr. 28 (Predigt Tamara Riske)

Mi 12.01. 19.00 Uhr Gemeindehaus St. Paul, Dr.-Martin-Luther-Platz 2 (Predigt Klaus Landler)

Do 13.01. 19.00 Uhr Adventgemeinde, Lucas-Cranach-Str. 21 (Predigt Florian Lazarevic)

Fr 14.01. 19.00 Uhr Jugend-Gottesdienst, LKG, Rosenstr. 5 (Predigt Samuel Pipe)

Sa 15.01. 10.00 Uhr Heilsarmee, Hirschenstr. 13 (Predigt Markus Klein)

Sa 15.01. 17.00 Uhr FeG, Pfisterstr. 28 (Predigt n.n.)

So 16.01. 17.00 Uhr Gottesdienst, Chapel, Flößaustr. 64 (Predigt Gabriel Skibitzki)

So 23.01. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst

So 30.01. 10.30 Uhr Zoom-Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab)


Achtung! Kurzfristige Änderungen möglich! 

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