Sonntag, 11. Januar 2009

Predigt von Norbert Wohlrab (11.01.09)

Gedanken zur Jahreslosung 2009

„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich“ (Lk. 18,27)

Dieser Vers aus dem Lukas-Evangelium steht ja eigentlich im Kontext der Frage an Jesus, wie können denn reiche Menschen überhaupt in den Himmel kommen, wenn es schon leichter für das Kamel ist, durch das kleine Nadelöhrtor nach Jerusalem hineinzugehen oder ein Schiffstau durch ein kleines Nadelöhr zu fädeln (die unterschiedlichen griechischen Abschriften lassen hier beide Möglichkeiten zu: „kamelos“ für Kamel und „kamilos“ für Tau, die beide aber gleichermaßen die Unmöglichkeit verdeutlichen). Aber die Antwort die Jesus hier gibt, ist nicht nur gültig für diesen spezifischen Zusammenhang, sie ist von allgemeingültiger Wahrheit: Gott ist nichts unmöglich! Unserem Gott ist alles Unmögliche möglich!

In der wohl ersten Stellen in der Schrift, in der diese Aussage getroffen wird, ist es Gott selbst, der es über sich ausspricht. Und zwar als er den alten Abraham mit seiner greisen Sara besucht, die immer noch keinen Isaak empfangen hat. Sara steht in der Küche und ist innerlich amüsiert über diesen Zuspruch, dass sie in ihrem hohen Alter gegen alle Natur noch einmal schwanger werden soll. Und Gott spricht: „Sollte für den Herrn eine Sache zu wunderbar sein?“ (1. Mose 18,14) oder „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (1. Mose 18,14 Luther) wie es Luther übersetzt hat. Gott selbst weist daraufhin, dass ihm nichts unmöglich ist.

Nein, nichts ist unserem Gott unmöglich. Die ganze Bibel ist voll von den Wundertaten Gottes. Unmögliche Empfängnisse und Geburten (es scheint Gott ein besonderes Vergnügen zu bereiten unfruchtbaren Frauen zu helfen, dass sie empfangen können), unmögliche Bestrafungen und Zeichen (z.B. die Plagen Ägyptens), unmögliche Heilungen und Befreiungen, unmögliche Machterweise und Überwindung der Naturkräfte (z.B. Erddrehung stoppt damit Kampf bei Tageslicht zu Ende geführt werden kann), unmögliche Transportsysteme (z.B. Philippus) und Zahlungswege (z.B. Geld im Bauch des Fisches um Steuern zahlen zu können), unmögliche Bekehrungen, unmögliche Auferstehungen, unmögliche geistliche Siege (wer hätte gedacht, dass durch den Tod am Kreuz Satan besiegt wird?) oder auch unmögliche Essensvermehrungen (z.B. Mehl und Öl enden nicht). Nichts, gar nichts ist Gott unmöglich, denn er ist ja Gott.

Vor zwei Jahren auf der Vineyard-Konferenz in Speyer habe ich gehört, dass sie in Reading (Gemeinde von Bill Johnson) erlebt haben, dass die Schüssel mit den Hackfleischbällchen bei einer Armenspeisung nicht leer wurde. Gott kann auch heute noch so wirken. Wie geht es uns, wenn wir sowas hören? Denken wir: Naja die Amerikaner, die können sowieso nicht zählen oder sie haben halt nicht gemerkt, dass jemand Nachschub gebracht hat oder sie haben halt einfach nicht soviel gegessen?

Gott ist nicht beschränkt, aber wir sind es, wir sind beschränkt und wir sind es, die ihn
beschränken wollen. Wir aufgeklärten, intelligenten, gebildeten, von allem Aberglauben befreiten Deutschen wollen diesen Gott erklären, verstehen, beschränken, in unser Denksystem, in unser Verstehen und Erkennen einsperren. Gott darf nicht größer sein, als wir verstehen können. Sein Wirken, seine Wunder, seine Möglichkeiten müssen unseren Möglichkeiten angepasst werden, müssen mit dem naturwissenschaftlich Erfassbaren in Einklang stehen. Alles andere ist Humbug. (Wie absurd dies ist zeigt sich schon daran, wie schell die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Gebieten wie Physik, Medizin, Biologie usw. wieder verworfen werden und mit den gegenteiligen Erkenntnissen ersetzt werden. Was gestern noch als gesund galt, steht heute im Verruf Krebs zu erzeugen usw.)

Gott ist der Schöpfer alles Geschaffenen. Und seit jeher ist es ihm möglich im Natürlichen, als auch im Übernatürlichen zu wirken, innerhalb oder außerhalb der Naturgesetze. Ob er die Erde in 7 x 10 hoch x Jahren oder in 7 Tagen geschaffen hat: ihm war beides möglich, so wie es ihm gefallen hat. Ich war nicht dabei und kein Naturwissenschaftler. Aber ich brauche ihn wieder hier, noch auf anderen Gebieten seines Wirkens einschränken. Denn wenn wir ihn selbst einschränken, wie wollen wir denn dann selbst im Übernatürlichen dienen?

Denn dieser das unmöglich-möglich-machende Gott geht ja noch weiter. Er sagt in Jesus: „Ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berg sagen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein.“ (Mt. 17,20)
Ich vermute, dass Jesus hier keine oder zumindest nicht in erster Linie physikalische Berge gemeint hat. Welchen Sinn hätten solche Erdbewegungen? Er sagt dies ja auch im Kontext eines Befreiungsdienstes an einem fallsüchtigen Jungen. Ich denke er meint, dass geistliche Gebieten in dem uns nichts unmöglich sein soll. Krankheiten, Gebundenheiten, Bedrückungen, geistliche Kämpfe, geistliche Herausforderungen usw. „Dem Glaubenden ist alles möglich.“ sagt Jesus dem Vater des Jungen (Mk. 9,24). Der Glaube an die unbegrenzten Möglichkeiten unseres Gottes ist der Zugangsweg zu allen Verheißungen.

Ich denke wir im Westen tun uns deshalb so schwer Wunder und Heilungen und übernatürliches Wirken Gottes zu erleben, weil wir zum einen Gott beschränken in unserem Denken und zum anderen den Zwang verstehen alles Übernatürliche naturwissenschaftlich erklären zu wollen. Aber das ist nicht nur Bullshit, das ist die Zersetzung unseres Glaubens an den Gott der unendlichen Möglichkeiten. In Ländern wie Indien, das voll ist von Göttern, Dämonen und satanischen Wirkungsweisen haben die Menschen keinen Zweifel am Übernatürlichen und sind deshalb auch offen für das Übernatürliche, das von Gott kommt. Muss deshalb die Befreiung vom Aberglauben im Westen gleichzeitig auch ein Hindernis sein beim Glauben?

Wie dem auch sei. Wir können weder unsere Kultur noch unsere Geschichte ändern,
aber wir können unseren Glauben fördern.
„So kommt der Glaube aus der Predigt“ (Röm. 10,17a Luther) schreibt Paulus. Unser Glaube wird gefördert durch die Predigt über den „unmöglichen“ Gott und durch die Zeugnisse über sein „unmögliches“ Wirken - auch das ist Predigt - und vielleicht sogar die bessere.

Wenn wir Zeugnisse hören von Bekehrungen, dann stärkt das unseren Glauben und hilft weiter für Menschen zu beten. Wenn wir Zeugnisse hören von Heilungen, dann stärkt das unseren Glauben und hilft glaubensstärker für Menschen um Heilung zu beten. Wenn wir Berichte über Wunder hören, dann macht es uns Mut selber um Wunder zu beten.

Wir dürfen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Nur weil es extreme Bewegungen gab und gibt, in denen gelehrt wird: „Glaube nur, dann bekommst du jeden materiellen Segen, den du dir wünscht!“, heißt es nicht, dass wir die Wichtigkeit des Glaubens unterbetonen dürfen. Denn ohne Glauben gibt es gar nichts, sagt Jakobus (Jak. 1, 6-8).

Wir haben alle in unseren vielen Jahren als Christ Gott als übernatürlichen und das unmöglich-möglich-machenden Gott erlebt. Davon wollen wir uns jetzt mitteilen, damit die Jahreslosung für 2009 eine Vision für unser persönliches Erleben 2009 wird.

AMEN.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Termine und Aktuelles Januar 2009

So 11.01. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen (Gedanken zur Jahreslosung 2009 von Norbert Wohlrab und Zeugnisse)

So 11.01. - 18.01. Allianz-Gebetswoche (siehe Veranstaltungshinweise)
http://www.ead.de/gebet/allianzgebetswoche/gebetswoche-2009/editorial.html

Di 13.01. 19.30 Allianz-Gebet, Matthias Weber (FeG)

So 18.01. 10.00 St. Paul, Matthias Weber (FeG)

So 25.01. 19.30 Lobpreis & Segnung