Wir sind bevollmächtigt!
1. Hunger
Paulus sagt:
„Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet sei; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Jesus Christus ergriffen bin.“ (Phil. 3,12 Rev. Elb.)
Ich möchte heute über etwas sprechen, von dem ich bekennen darf: ich hab´s noch nicht ergriffen, aber ich bin auf dem Weg und jage ihm nach.
Das christliche Leben, das Leben als Christ wird in der Bibel oft mit einem Lauf verglichen. Bevor wir Christen wurden, laufen wir von Jesus weg. Irgendwann laufen wir auf Jesus zu und dann fangen wir an mit ihm zu laufen. Manchmal laufen wir kleine Umwege, manchmal fallen wir auf die Nase, manchmal stehen wir und wissen überhaupt nicht mehr wo wir eigentlich weiter laufen sollen, aber meistens sind wir am Laufen - oder sollten es zumindest sein.
Unser Christsein, unsere Nachfolge ist ein Prozess. Unsere Erkenntnis von Gott ist ein Prozess. Pauls sagt „wir erkennen stückweise“ (1. Kor. 13, 9a Rev. Elb.). Deshalb betet er auch immer wieder für die Gemeinden, dass sie wachsen in der Erkenntnis, dass sie immer mehr verstehen vom Wesen und vom Willen Gottes. (z.B. Phil. 1,9). Aber um in der Erkenntnis Gottes zu wachsen, ist u.a. eine Sache wichtig: Hunger. Ich muss hungrig sein, ich muss in der Erkenntnis wachsen wollen, ich brauche eine heilige Unzufriedenheit mit meinem geistlichen Erkenntnisstand der Gegenwart.
Als Jesus in der Bergpredigt über das Reich Gottes spricht, sagt er:
„Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.“ (Mt. 5,6 Rev. Elb.)
Und an anderer Stelle, als er über das Beten lehrt, betont er:
„Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden.“ (Lk. 11,9 Rev. Elb.)
Auch hier wird deutlich: wir brauchen einen Hunger, eine Sehnsucht, ein sehnsuchtsvolles Suche nach mehr - mehr von Gott, mehr vom Reich Gottes, mehr Erkenntnis in unserem Leben.
Sind wir noch hungrig?
Manche wissen, vielleicht, dass ich vor zwei Wochen wieder mal in Speyer war, auf einem Seminar, dass die Vineyard Speyer veranstaltet hat. Und immer, wenn ich in Speyer war, komme ich - zumindest ansatzweise - verändert zurück. Weil ich dort etwas mehr erkannt habe, erlebt habe, aufgenommen habe vom Reich Gottes. Ich möchte heute versuchen Euch ein bisschen davon weiter zugeben.
Diesmal war Kevin Dedmon dort. Kevin ist der Erfinder der prophetischen Schatzsuche. Man trifft sich in kleinen Gruppen, lässt sich Eindrücke für Personen schenken, trägt diese in verschiedenen Kategorien zusammen und begibt sich dann mit seiner Schatzkarte auf die Suche nach diesen Leuten. Wenn man sie gefunden hat, spricht man sie an und sagt etwa folgendes: „Entschuldigung, dass klingt jetzt etwas komisch. Wir sind auf einer Schatzsuche und wir glauben, Sie sind unser Schatz!“ Dann zeigt man den Leuten die Schatzkarte mit seinen Notizen und in der Regel ist dann die Reaktion: „Wow, das bin ja ich.“ Dann kommt man mit den Leuten ins Gespräch, kann für sie beten, wenn sie krank sind und sie zu Jesus Christus einladen. Das funktioniert tatsächlich - nicht nur in USA, auch in Deutschland. Aber das nur nebenbei, das war diesmal nicht das Thema der Konferenz. (Wenn jmd. mutig ist, wir können das gerne mal zusammen ausprobieren.)
Kevin Dedmon kommt aus der Bethel Church in Redding/USA, genauso wie Bill Johnson. Und diese Gemeinde kann man als das Kompetenzzentrum für einen übernatürlichen Lebensstil mit Zeichen und Wundern in der westlichen Welt bezeichnen. Sie erleben seit vielen Jahren Heilungen und Wunder in einer Dimension, die wir uns hier gar nicht vorstellen können. Sie betreiben eine „School of Supernatural Ministry“ und transportieren ihre Kompetenz in die ganze Welt. Nächste Jahr startet auch eine solche Schule in Speyer.
Und mit was haben sie angefangen?
Mit nichts anderem als mit Hunger. Mit dem Hunger nach dem Erleben der Zusagen und Verheißungen des NT. Mit einer Unzufriedenheit mit dem status quo. Und Bill Johnson hat damals angefangen über das Reich Gottes zu lehren und zu lehren und zu lehren und zu lehren und zu tun und zu lehren und zu tun und zu tun..... und nach ein paar Jahren ist der Frucht aufgegangen und sie haben gemerkt, wie sich ihr Denken ändert, ihr Glauben ändert und wie sie die Zeichen und Wunder der Bibel auch in ihrem Alltag erleben. Und es geht hier nicht um euphorische pseudo-christliche-Wohlfühlheilungen („jede Zelle ist glücklich“). In einer Statistik von 2008 wurde bspw. belegt, dass die Krebsrate in Redding um 40% reduziert werden konnte.
2. Die Wandlung im Denken
Paulus sagt:
„So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“ (Röm. 10,17 Luther)
Unser Denken ist stark vom naturwissenschaftlichen Denken geprägt und das hindert uns geistliche Wahrheiten aufzunehmen. Es ist wie wenn man mit einer völlig verdreckten Windschutzscheibe Auto fährt und nichts mehr sehen kann, weil der Scheibenwischwasserbehälter leer ist. Die Naturwissenschaft ist in diesem Fall wie die Scheiße auf der Scheibe. Sie verhindert unseren Blick auf das Übernatürliche.
Aber die Bibel ist voll mit Zeichen und Wundern, die der Naturwissenschaft widersprechen. Und das Gemeine ist, sie ist nicht nur voll mit Beschreibungen, die wir als Vergangenheit abhandeln können, sie ist auch noch voll mit Verheißungen, die unmissverständlich sind:
„Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.“ (Mk. 16, 17.18. Rev. Elb.)
und
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.“ (Joh. 14,12 Rev. Elb.)
Es gibt mehr! Wollen wir mehr?
Sehen wir es doch mal so: Wenn man in einer pietistischen Gemeinde aufwächst, in der man gelehrt bekommt, dass die Zeichen und Wunder mit der Zeit der Apostel aufgehört haben und es im Christsein heute nur noch darum geht dem Wort Gottes zu gehorchen, aber ansonsten nichts mit Gott zu erleben, wird man auch nicht erleben, dass Gott durch uns heute noch Wunder tut.
Wenn man gelehrt bekommt, dass es immer mal wieder einzelne Menschen gab, die besonders von Gott begabt waren, aber man selber nicht dazu gehört, sondern einen treuen Dienst in der Fürbitte zu tun hat, wird man nichts erleben.
Selbst wenn man wie wir seit Mitte der 80er Jahre durch John Wimber u.a. gehört hat, dass alle für diesen Dienst beauftragt sind, ist es in unserem Alltag noch nicht zur Realität geworden.
Erst wenn wir hören und hören und hören und unser Denken nach und nach verändert wird und wir glauben und tun und glauben und tun und glauben und tun und tun und tun und tun usw., werden wir Fortschritte machen.
V.a. dürfen wir es Misserfolgen nicht erlauben uns zu stoppen. Was hat Jesus getan, als er einen Misserfolg hatte? Jesus, der Sohn Gottes, hatte einen Misserfolg?
„Sie kamen nach Betsaida. Dort brachte man einen Blinden zu Jesus und bat ihn, den Mann anzurühren. Jesus nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn aus dem Ort hinaus. Er benetzte ihm die Augen mit Speichel, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: »Siehst du etwas?« Der Mann blickte auf und erwiderte: »Ich sehe Menschen; sie gehen umher, aber sie sehen aus wie Bäume.« Da legte Jesus ihm noch einmal die Hände auf die Augen; nun konnte er deutlich sehen. Er war geheilt und konnte alles klar erkennen.“ (Mark. 8, 22-25 NGÜ)
Jesus hat nicht gesagt: „So das war´s. Jetzt treib ich nur noch Dämonen aus. Das ist einfacher.“ Nein, er hat weiter gemacht und die Heilung vollendet. Wenn selbst es für Jesus geboten war weiter zu machen, wie viel mehr wird es für uns geboten zu sein weiter zu machen und sich nicht entmutigen zu lassen.
3. Söhne und Töchter
Kevin hat von sich erzählt, dass es für ihn ein wichtiger Schlüssel war „um den Himmel aufzusperren“ (so bezeichnet er es), dass er erkannt hat, wer er in Jesus Christus ist. Um Kranke zu heilen, ist es notwendig ein christozentrisches Selbstbewusstsein zu haben, zu wissen wer wir in Christus sind.
Es ist ein riesiger Unterschied ob man als Knecht und Diener den allmächtigen Gott um etwas bittet oder ob man im Bewusstsein eines Sohnes und einer Tochter aus der Fülle Gottes lebt.
Wie sagt der Vater zum älteren Bruder im Gleichnis vom verlorenen Sohn?
„Kind, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, ist dein!“ (Lk. 15,31 Rev. Elb.)
Wenn Du einen Handwerker bestellt hast, und der verschafft sich eigenmächtig Eintritt in Dein Haus und bedient sich an Deinem Kühlschrank, dann wirst Du ihn mindestens fragen, was er sich eigentlich einbildet oder ihn gleich ganz rausschmeißen. Wenn Dein Sohn oder Deine Tochter jedoch, die zum Studieren ausgezogen ist, nach Hause kommt und sich während Deiner Abwesenheit zu Hause niederlässt und ihren Hunger mit Deinen Lebensmittelvorräten stillt, dann ist das in Ordnung und Du wirst Dich sogar darüber freuen, dass er/sie wieder da ist.
Das ist der Unterschied zwischen Kind und Knecht.
Jesus sagt zu seinen Jüngern in der Bergpredigt:
„Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, dass sie um ihres vielen Redens willen erhört werden.“ (Mt. 6,7 Rev. Elb.)
Damals herrschte die Ansicht, dass man Gott durch vieles Reden überreden musste. Und selbst die frommen Juden pflegten diese Ansicht: dreimal täglich musste das Achtzehnbittengebet gebetet werden (je 970 Worte), zweimal das tägliche Glaubensbekenntnis, die Wiederholungen der Tischgebete und bei jedem Anlass die Lobpreisung Gottes.
Jesus lehrte sie:
„Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln....“ (Mt. 6,9a Rev. Elb.)
Und hier ist im Laufe der Kirchengeschichte etwas Schreckliches passiert: aus dem innigen „unser Vater“ wurde das „Vaterunser.“ Aus dem Gebet des Herzens an dem himmlischen Vater, wurde ein Gebet, das genauso gedankenlos geplappert wird, wie die heidnischen Gebete früherer Zeiten und v.a. die Beziehung zum Vater wird zu einem formalen „Vaterunser“.
Die ursprüngliche Radikalität und Intention dieses Gebets ging verloren.
Was war so besonders? Die Juden sahen Adam als den Vater der Menschheit und Abraham als den Vater der Juden. Wer aber nun betet, dass Gott im Himmel sein Vater ist, sagt damit aus: „Ich bin kein natürlicher Mensch. Ich komme aus dem Himmel!“ Nun kann das Jesus ja mit Fug und Recht von sich behaupten, aber er sagt, dass dies unser Gebet sein soll. Wir kommen aus dem Himmel! Unser Zuhause ist der Himmel bei Gott!
Wir sind Kinder Gottes, „die an seinen Namen glauben; die nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ (Joh. 1, 13 Rev. Elb.)
Unsere geistliche Geburt (Bekehrung) war ein übernatürliches Geschehen durch den Heiligen Geist. Nun sind wir Kinder Gottes und haben ihn als Vater. Wir leben nun im Übernatürlichen!
Deshalb sind wir „gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt“ (Eph. 1,3 Rev. Elb). Deshalb steht uns in Christus alles an geistlichem Segen zur Verfügung.
Als der Vorhang im Tempel zum Allerheiligsten zerrissen ist, wurde der Zugang ein für allemal frei. Nicht nur für den Augenblick unserer Bekehrung. Der Strom vom Thron Gottes kann beständig fließen. Es ist wie ein Computer der permanent mit dem Internet verbunden ist. Der Datenfluss kann beständig fließen.
4. Das Reich Gottes
Ein Theologe hat mal gesagt, dass Jesus der erste Außenposten des Reiches Gottes auf feindlichem Territorium war. Das ist richtig: er war der erste. Und wir sind die vielen anderen Außenposten.
Jesus sagt, dass Petrus die Schlüssel zum Reich Gottes hat. Ich bin mir darüber im Unklaren, was diese Aussage für uns genau zu bedeuten hat. Vielleicht kann man sagen, dass auch wir die Schlüssel zum Reich Gottes haben (Mt. 16,19), auf jeden Fall kann man aber sagen, dass wir beauftragt sind es zu verkündigen.
„Und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen“ (Lk. 9,2 Rev. Elb.) (vgl. Lk. 16,16)
Ich hatte vor kurzem ein interessantes Gespräch über das Reich Gottes und dabei ist deutlich geworden, dass wir hier unterschiedliche theologische Ansichten über das Reich Gottes haben. Nach meinem Verständnis etabliert sich das Reich Gottes in unserer Zeitspanne in wesentlichem in drei Aspekten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
1. dem Aspekt der Kraft, d.h. der übernatürlichen Zeichen und Wunder
(„Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.“ Lk. 11,20 Rev. Elb.)
2. dem Aspekt der geistlichen Neugeburt (siehe Gespräch mit Nikodemus, Joh. 3,5), d.h. Menschen finden durch die Liebe Gottes hinein in das Reich Gottes und
3. durch das charakterveränderte übernatürliche Wirken des Heiligen Geistes in und durch und zwischen uns (Röm. 14,17b).
Warum nicht mehr?
Weil das Reich Gottes ausschließlich eine übernatürliche Dimension hat; es ist nicht Essen und Trinken (Röm. 14,17a), es ist nicht irdisch (Joh. 18,36), es ist kein Lebensstil, es besteht nicht aus Worten (1. Kor. 4,20), es ist nicht fassbar (Lk. 17,20), sondern es ist geistlich bzw. inwendig (Lk. 17,21). D.h. egal was ich auch aus meiner Kraft heraus auch tue, ich kann gar nicht Reich Gottes bauen.
Ob ich Maschinen konstruiere, Kinder erziehe, Kranke behandle, einen Haushalt führe oder Gemeinde leite, all das ist nicht die Dimension des Reiches Gottes. Das sind alles wichtige und gottgegebene bzw. -gefällige Tätigkeiten, die vielleicht auch was mit einer persönlichen Berufung zu tun haben (vielleicht deshalb, weil wir Deutsche hier m. M. nach eine besonders enge und statische Auffassung von Berufung haben), aber das Reich Gottes befindet sich auf einer geistlichen Ebene. Es hat nur diese Dimension. (Wenn Jesus Christus wiederkommt und die Welt in einem 1000jährigen Reich regieren wird, dann wird es auch eine irdische Dimension haben!)
Trotzdem kann sich aber an jedem Platz, an dem ich mich bewege das Reich Gottes ausbreiten - es ist ja in mir! - wenn ich mich zur Verfügung stelle für die Dimensionen der Kraft und der Liebe.
Es ist wie in einem luftleeren Raum, ich kann keine Luft produzieren, aber ich kann die Fenster öffnen und schließen. Ob ich dort dann einen Menschen oder einer Maschine die Hände auflege, spielt dabei erstmal keine Rolle.
Aber dazu will Gott unser Mitwirken. Er öffnet die Fenster nicht für uns. Jesus ist im Besitz aller Autorität („Mir ist alle Macht gegeben“) und er lässt uns daran partizipieren („Ich gebe euch Vollmacht“).
5. Unser Sprechen wird Realität
Eine besonders wichtige Bedeutung hat dabei unser Sprechen. Wenn Jesus uns lehrt, wie wir beten sollen und es heißt
„Dein Reich komme, dein Wille geschehe auf der Erde, wie er im Himmel geschieht.“ (Mt. 6,10 NGÜ),
dann ist dies eigentlich keine Bitte, sondern es ist eine Proklamation. Es bedeutet nicht: „Dein Wille geschieht sowieso. Inshallah. Und ich nehme ihn in Demut zur Kenntnis!“ Nein, es ist ein Hineinrufen in den Himmel. Eine Herabrufen des Willen Gottes vom Himmel auf die Erde. Es ist genauso ein “Komm“ wie in der Situation, als Jesus zu Petrus ruft „Komm“ und er dann anfängt auf dem Wasser zu gehen. Es ist ein Hineinrufen ins Unsichtbare, sowie Paulus über den Glauben des Abraham schreibt:
„dem Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und in das Nichtseiende ruft, wie wenn es da wäre.“ (Röm. 4,17 Rev. Elb.)
Genauso wie er uns nie aufgetragen hat für Kranke zu beten, sondern sie zu heilen. Dies kann ja nur geschehen, wenn die Gegenwart des Himmels auf die Erde kommt.
Und dazu kann es wichtig sein, dass wir uns der „Gegenwart des Himmels“ in uns, unserer Himmelsbürgerschaft bewusst sind. Ich bin bei Euch!
Die meisten von uns kennen wohl Begebenheiten in unseren Leben, in denen wir die Gegenwart des Himmels, die Gegenwart des Reiches Gottes in uns deutlich wahrgenommen haben. Wo wir wussten: jetzt ist nichts unmöglich.
Ich kann mich an einige wenige Situationen im Heilungsdienst erinnern, in denen ich 1000%ig absolut sicher war, dass jetzt Heilung geschieht und ich dies ganz selbstverständlich ausgesprochen habe und es dann auch geschehen ist. Oder manch andere Begebenheiten, wo wir Gottes verändernde Kraft erlebt haben. Wenn wir jetzt zusammentragen würden, kämen bestimmt viele verschiedene Begebenheiten zusammen. Allen gemeinsam ist wohl, dass dort das Reich Gottes, das Himmelreich in die Welt eingebrochen ist.
Wir können noch mehr Raum für solche Begebenheiten schaffen.
In der Vision von den Totengebeinen aus Hesekiel 37 fordert Gott den Propheten auf über die Totengebeine zu weissagen und neues Leben auszusprechen und er tut es und während des Aussprechens vollzieht sich die Weissagung. Gott könnte es auch ohne Hesekiel machen, er könnte alles ohne eines Menschen Hilfe machen, aber Gott hat sich uns als Partner ausgesucht, er hat uns ausgesucht, damit wir die Kraft seines Reiches freisetzen.
Wenn Menschen ein prophetisches Wort bekommen, ein Wort der Ermutigung bekommen hat, wie bspw. bei der Frau am Brunnen oder bei Menschen, die man bei einer Schatzsuche findet, dann entsteht in ihnen ein Wunsch nach mehr. Alle Menschen haben in sich eine Sehnsucht nach dem Himmel. Sie dürsten nach den Geschmack des Himmels. Das prophetische Wort ist oft der Einstieg in ein Begegnen mit der Güte Gottes. Die Güte Gottes ist es dann, die die Menschen zur Umkehr leitet (Röm. 2,4).
Und wir können und sollen alle prophezeien (1. Kor. 14,1). Wir denken zu gering von uns oder nehmen es nicht war.
Die richtige Einstellung muss sein, wenn wir zu jmd. hingehen: „Ok, ich habe kein Wort für die Person, aber ich werde eines bekommen.“
6. Schluss
Zusammenfassend zum Schluss noch mal:
es gibt mehr als wir schon erlebt haben,
wichtig ist unser Hunger,
unsere Aufgabe ist es das Reich Gottes auf die Erde zu holen,
das können wir, weil uns als Himmelsbürger alles zur Verfügung steht,
in diesem Bewusstsein müssen wir wachsen,
das prophetische Wort setzt oft eine Sehnsucht nach dem Himmel frei,
wir sind dazu berufen und befähigt es auch weiterzugeben.
AMEN.
Sonntag, 7. November 2010
Montag, 1. November 2010
Termine und Aktuelles November 2010

Do 04.11. 19.30 Start 6-wöchiger Bibelkurs "Der Heilsplan Gottes" mit Pfr. i.R. Anselm Reichert
So 07.11. 10.00 Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab; Thema: "Wir sind bevollmächtigt!") mit anschl. Essen
So 14.11 10.00 Gottesdienst (Predigt Hans Heidelberger; Thema: "Lebensfreude")
So 21.11. 18.30 Gebetsgottesdienst (Gemeinsam für die Stadt) im MLH
Di 23.11. 19.30 Gebetsabend in der CGF
Sa 27.11. 19.30 Diner-Abend für spezielle Gäste
So 28.11. 10.00 Lobpreis & Segnung
Samstag, 9. Oktober 2010
Predigt von Norbert Wohlrab (03.10.10) (Auszüge)
Priestersein im Neuen Bund - das Priestertum aller Gläubigen
1. Einleitung
„Ihr jedoch seid das von Gott erwählte Volk; ihr seid eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ (1. Petr. 2,9 NGÜ)
Letzten Sonntag hatten wir hier ja den Gebetsgottesdienst von „Gemeinsam für die Stadt“. Und an diesen Abend hat uns ein Text aus der Offenbarung begleitet, in dessen Zusammenhang auch davon die Rede war, dass wir Priester Gottes sind. Es heißt dort bspw. , dass wir
„Gott und Christus als Priester dienen werden.“ (Offb. 20,6b NGÜ)
Die Gemeinde als Priester, als heilige Priesterschaft. Eine Bezeichnung, die wir schon oft gehört haben, die uns vertraut ist. Aber was bedeutet es eigentlich ein „Priester“ zu sein?
Luther hat in seiner Anklage gegen den Priesterdienst der katholischen Kirche geschrieben:
„Denn was aus der Taufe gekrochen ist, das kann sich rühmen, daß es schon zum Priester, Bischof und Papst geweihet sei, obwohl es nicht einem jeglichen ziemt, solch Amt auszuüben.“
(1520, An den christlichen Adel)
Was verbinden wir mit Priesterschaft? Was verbinden wir mit dem uns vertrauten Begriff vom „Priestertum aller Gläubigen.“ Und ist unsere Vorstellung dazu, die ja sicherlich vom alttestamentlichen Begriff oder auch vom katholischen Verständnis geprägt ist, eigentlich mit der neutestamentlichen Realität vereinbar? Das waren so Fragen, die mir in den letzten Tagen gekommen sind, denen ich versucht habe etwas auf den Grund zu gehen um zu erkennen, was es für uns im Jahre 2010 in Fürth in der CGF bedeuten kann.
2. Priestersein im Alten Bund
Zunächst mal ein grober Überblick über die Kennzeichen der Priesterschaft im alten Bund.
Priester zu sein, setzte eine besondere Berufung und Ausbildung voraus. Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm, zum Stamm Levi war die Voraussetzung für den Dienst am Tempel, zusätzlich die Zugehörigkeit zum Geschlecht des Aaron s die Voraussetzung für die Priesterweihe. Für die Priester galten ganz besondere Anforderungen an Makellosigkeit (z.B. keine Glatze, kein Zwerg, keinen Buckel; 3. Mo. 21) und Reinheitsvorschriften (z.B. kein Kontakt mit einer Leiche außerhalb der Familie, nur Jungfrau heiraten, ebd.). Nur wenn sie diese erfüllten, waren sie berechtigt den Dienst im Tempel auszuüben.
Deutlich wird dies auch im Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Sowohl der Priester als auch der Levit gehen an dem Verletzten vorüber. Was auch immer ihre tatsächlichen Beweggründe gewesen waren, Fakt ist, sie hätten sich durch eine Berührung - falls er schon tot gewesen wäre - (3. Mo. 21,1 ff. und 4. Mo. 19,11) verunreinigt und damit für den Tempeldienst unbrauchbar gemacht. Jesus verdeutlicht hier, dass die Liebe über allem anderen steht.
Die Priester mussten also besondere Reinheitsvorschriften erfüllen. Gott wollte damit verdeutlichen, dass absolute Reinheit und Heiligkeit, Makellosigkeit und Sündlosigkeit notwendig sind um ihn begegnen zu können.
Die Priester hatten im wesentlichen zwei Hauptaufgaben:
1. Sie mussten durch den Opferdienst im Tempel Sühne für den Opfernden bewirken. Sie
waren also Mittler zwischen Gott und den Menschen.
2. Sie hatten den Willen Gottes durch die Weitergabe und die Auslegung des Gesetzes an das Volk weiterzugeben. (5. Mo. 31,9 ff.)
3. Unterschiede im Neuen Bund
Im Neuen Bund hat sich hier natürlich etwas Grundlegendes geändert.
„´Jetzt aber ist diese Zeit angebrochen, denn jetzt` ist Christus gekommen, der Hohepriester, der uns die wahren Güter gebracht hat. Er hat ein größeres und vollkommeneres Zelt durchschritten, ein Zelt, das nicht von Menschen gemacht wurde und nicht zu dieser Schöpfung gehört. Und was ihm den Weg ins Heiligtum öffnete, war nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut. Ein einziges Mal ist er hineingegangen, und die Erlösung, die er bewirkt hat, gilt für immer und ewig.“
(Hebr. 9, 11.12 NGÜ)
Jesus Christus hat ein Opfer gebracht, dass für alle Zeiten gilt. Der priesterlich-kultische Dienst des Alten Bundes ist somit für alle Zeiten hinfällig. Dem Opfer von Jesus Christus kann und darf nichts mehr hinzugefügt werden. D.h. wenn ich mich frage, welcher Art der priesterliche Dienst der Gemeinde im Neuen Bund ist, dann ist es auf jeden Fall kein ritueller, keiner in dem Opfer notwendig sind, in dem Sühne erforderlich ist.
Deshalb finden wir auch weder in der Urgemeinde, noch in den Gaben- und Ämterauflistungen der paulinischen Briefe irgendwelche Hinweise auf einen Dienst oder ein Amt des Priesters. Es gibt die Apostel und die Ältesten, die den Gemeinden vorstehen, es gibt Propheten und Lehrer, es wurden Diakone eingesetzt, aber es gibt keine Priester. Wozu auch? Es ist kein Opferdienst mehr nötig und jeder Glaubende hat den Heiligen Geist empfangen und kann Gott direkt begegnen.
Erst als um 200 das Verständnis des Abendmahls sich gewandelt hat und es als Opferhandlung angesehen wurde, begab sich die Kirche auf theologische Abwege und ein Priesterdienst wurde wiedereingeführt.
Die Begriffe Priester/Priesterschaft finden sich daher im Neuen Bund im wesentlichen auch nur rückblickend in historischer Hinsicht oder in prophetischer Hinsicht (z.B. Offenbarung) oder in geistlicher (bzw. allegorischer) Hinsicht (z.B. bei Petrus).
4. Die Bedeutung bei Petrus
Was will uns Petrus sagen, wenn er also schreibt:
„Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird und von seinem Geist erfüllt ist. Lasst euch zu einer heiligen Priesterschaft aufbauen, damit ihr Gott Opfer darbringen könnt, die von seinem Geist gewirkt sind – Opfer, an denen er Freude hat, weil sie sich auf das Werk von Jesus Christus gründen.... Ihr jedoch seid das von Gott erwählte Volk; ihr seid eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ (1. Petr. 2, 5.9 NGÜ)
Zunächst sollte man sich vergegenwärtigen wer hier an wen schreibt. Petrus, der Apostel der Judenchristen schreibt an die judenchristliche Gemeinde in der Verfolgung, die sich in Kleinasien zerstreut hat. Ihnen spricht er hier genau das zu, was Gott Israel im Alten Bund verheißen hat.
Gott spricht dort zu Israel in
2. Mo. 19,6 „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“
Petrus spricht der neutestamentlichen jüdischen Gemeinde nun zu, dass sich dieser Auftrag, diese Verheißung in ihnen erfüllt hat.
Jüdisch-christliche Theologen sehen daher diese Zusage ausschließlich auf die judenchristliche Gemeinde bezogen. Nur hier kann man eigentlich von Volk und Nation sprechen.
In der Substitutionstheologie ist man nun her gegangen und hat einfach die Gemeinde an die Stelle von Israel gesetzt. Hierbei wird man der Erwählung Israels bzw. des Überrestes aber nicht gerecht.
In der Offenbarung heißt es jedoch:
„Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unseren Sünden erlöst hat, ihm, der uns zu Mitherrschern in seinem Reich und zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht hat, ihm gebührt die Ehre und die Macht für immer und ewig. Amen.“ (Offb. 1, 5b.6 NGÜ)
Hier wird deutlich, dass wir alle zu Priestern berufen sind, also auch wir Heiden und nicht nur die Juden. Man kann daher nach meinem Verständnis die Zusagen im Petrusbrief aus der Perspektive der Offenbarung auf alle Christen bzw. die Gemeinde als Ganzes, als die Einheit von Juden- und Heidenchristen übertragen.
(Warum ist diese komplizierte Herleitung so wichtig? Würde es bspw. keine Stellen, wie diese aus der Offenbarung geben, ließe sich die ganze Theologie vom „Priestertum aller Gläubigen“ nicht wirklich begründen, da es sonst nur eine Verheißung für Israel wäre.)
Was schreibt Petrus hier im einzelnen? Was bedeutet es für uns heute?
5. Die Bedeutung für uns
5.1 „Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird“
Jesus Christus ist das Fundament, der Eckstein. Die Gemeinde besteht aus lauter einzelnen Steinen, die die gleiche Substanz, das gleiche Wesen, das gleiche Leben wie Jesus Christus besitzen und verkörpern sollen. Du besitzt die selbe Genetik wie Jesus Christus (jedoch nicht wie bei „DaVinci Code“)!
Diese Steine werden zu einem gemeinsamen Haus zusammengebaut. Jeder hat seinen Platz. Sie bilden eine Einheit (passt ganz gut zum Tag der Einheit).
Mal ein paar andere Übersetzungen/Übertragungen dieses Verses:
„Auch ihr seid solche lebendigen Steine, aus denen Gott sein Haus, die Gemeinde, aufbauen will.“ (HfA)
„Lasst euch selbst als lebendige Steine in den Tempel einfügen, den der Geist Gottes baut.“ (GN)
„Ihr seid im Grunde auch so was wie lebendige Ziegelsteine. Gott baut sich mit denen gerade ein ganz spezielles Haus.“ (VB)
Man muss noch keine Mauer gebaut haben um zu wissen: jeder Stein ist wichtig. Egal ob links unten, in der Mitte oder rechts oben; egal, ob auf einen halben Meter Höhe oder bei zwei Metern: da wo Steine in der Mauer fehlen, zieht´s und wenn zu viele fehlen, fällt die ganze Mauer wieder ein.
Durch den Geist Gottes sind wir zu lebendigen Steinen geworden. Wir sind Teil des gesamten Bauwerks.
Luther hat auf das „Priestertum aller Gläubigen“ hingewiesen. Aber v.a. der Pietismus hat mit Recht darauf hingewiesen, dass dies nicht wirklich umgesetzt wurde. Ph. J. Spener schrieb bspw.
„Von Luther wurde gezeigt, wie zu den geistlichen Ämtern alle Christen berufen sind. Sie sind darum nicht nur befugt, sondern wollen sie wirklich Christen sein, auch verpflichtet, sich dessen anzunehmen.“
(Pia desideria oder Herzliches Verlangen nach gottgefälliger Besserung der wahren evangelischen Kirche, 1675).
Ein lebendiger Stein, ein Priester zu sein, ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht!
Trifft es nicht oft zu, dass die Christen in den Landeskirchen darunter leiden, dass sie als Laien vom Pfarrer/Priester nicht ernst genommen werden und dann in ein Freikirche wechseln, und dort dann die Freiheiten, die sie hätten, durch Passivität ersetzen (oder manchmal auch durch freiwillige Unterordnung unter einen noch autoritäreren Pastor)?
Priestertum aller Gläubigen heißt: „Auch Du bist ein Priester! Auch Du bist ein lebendiger Stein! Auch Du wirst gebraucht!“
5.2 “Ihr seid eine königliche Priesterschaft.“
Königlich - königlich kann zweierlei bedeuten: vom König oder für den König. Ich denke es bedeutet hier beides. Es bedeutet, der König ist der Besitzer, der Auftraggebende und es bedeutet, wir haben einen königlichen Stand, eine königliche Beauftragung, königliche Autorität, ja sogar königliches Blut.
Der königliche Beauftragte vollzieht seinen Auftrag im Namen des Königs, er steht an seiner Statt, er ist mit entsprechenden Privilegien ausgestattet, aber er vollzieht ihn nicht in eigener Kasse oder eigener Regie, nicht für sich, sondern für den König.
Das ist unser Stand: vom König autorisiert, vom König eingesetzt, im königlichen Stand, aber für den König im Dienst, für den König unterwegs.
5.3 „Gott Opfer darbringen...die von seinem Geist gewirkt sind...an denen er Freude hat, weil sie sich auf das Werk von Jesus Christus gründen“
Die Opfer, die es zu bringen gilt, sind ganz anderer Natur, als im alten Bund, keine Tieropfer, keine Opfer zur Sühne, sondern solche, die auf dem Werk von Jesus Christus gründen. Das ist hier denke ich eine wichtige Aussage für die judenchristliche Zielgruppe. Petrus wollte hier noch einmal den Unterschied zum alten Opfersystem betonen.
Welche Opfer sind es nun, an die Petrus hier denkt? Er führt leider keine auf, aber aus anderen Stellen des NT wissen wir was gemeint ist. Z.B.
- das ganze Leben/das ganze Sein als Opfer und Gottesdienst (Röm. 12, 1.2)
- Lobpreis (Hebr. 13,15)
- gute Werke (Hebr. 13,16)
- materielle Gaben (Phil., 4,18)
- und manch anderes.
5.4. „...und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat“
Hier sind wir jetzt bei der Hauptaufgabe der neutestamentlichen Priesterschaft: der Verkündigung des Werkes Gottes. Hier besteht eine Parallele zum Priesterdienst des Alten Bundes. Auch dort hatten die Priester die Aufgabe das Gesetz weiterzugeben, im Neuen Bund besteht die Aufgabe jetzt darin Jesus Christus zu verkündigen.
Jesus Christus hat seiner Gemeinde nur eine Art vermittelt, wie sie leben sollen: Liebt. Das Gesetz ist nicht mehr nötig, denn wer in der Liebe lebt, sündigt ohnehin nicht. Aber es gibt noch die eine Botschaft, die es weiterzusagen gilt, das eine Evangelium vom Reich Gottes, dessen Weitergabe die priesterliche Aufgabe im Neuen Bund ist.
Paulus schreibt in Röm. 15,15b.16 „Gott hat mich ja in seiner Gnade dazu berufen, ein Diener Jesu Christi unter den nichtjüdischen Völkern zu sein. Indem ich ihnen das Evangelium Gottes bekannt mache, erfülle ich gewissermaßen einen priesterlichen Auftrag; denn sie sollen eine Opfergabe werden, an der Gott Freude hat, eine Opfergabe, die durch den Heiligen Geist geheiligt ist.“
Die Verkündigung des Evangeliums ist der priesterliche Auftrag für seine Gemeinde.Gott liebt die Welt so sehr, dass er nicht will, dass sie verloren geht. Er will, dass soviele wie möglich gerettet werden. Was braucht es dazu? Arbeiter, die säen und ernten.
„Geht und verkündet: ´Das Himmelreich ist nahe`.“ (Mt. 10,7 NGÜ)
„Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern“. (Mt. 28,19a NGÜ)
Egal welche Zeiten auf uns noch zukommen, das ist der eine königliche und priesterliche Auftrag: hinauszugehen und den Menschen zuzusprechen: Es gibt Hilfe für Dich, es gibt Hoffnung für Dich, es gibt Vergebung für Dich.
Meine Aufgabe als neutestamentlicher Priester ist es nicht den Menschen den Weg zu Gott zu ermöglichen, sondern sie einzuladen diesen Weg zu gehen.
(nicht öffentlicher Teil)
Wir sind alle Priester Gottes, nicht mehr nur die Nachkommen Aarons; wir dürfen uns alle Gott nahen, wir sind alle ausgerüstet und gesalbt, königliche Würdenträger; wir bringen keine Opfer im Tempel, wir selbst sind das Opfer und zugleich der Tempel.
Priester Gottes zu sein, heißt den Auftrag Jesu anzunehmen und sein Evangelium hinauszutragen, da wo ich mein Lebensumfeld haben, aber auch darüber hinaus - in Fürth und Umgebung - genauso, wie die Jünger in Jerusalem angefangen haben und es dann - nachdem sie verfolgt wurden - über Judäa und Samaria in die Welt hinausgetragen haben.
AMEN.
1. Einleitung
„Ihr jedoch seid das von Gott erwählte Volk; ihr seid eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ (1. Petr. 2,9 NGÜ)
Letzten Sonntag hatten wir hier ja den Gebetsgottesdienst von „Gemeinsam für die Stadt“. Und an diesen Abend hat uns ein Text aus der Offenbarung begleitet, in dessen Zusammenhang auch davon die Rede war, dass wir Priester Gottes sind. Es heißt dort bspw. , dass wir
„Gott und Christus als Priester dienen werden.“ (Offb. 20,6b NGÜ)
Die Gemeinde als Priester, als heilige Priesterschaft. Eine Bezeichnung, die wir schon oft gehört haben, die uns vertraut ist. Aber was bedeutet es eigentlich ein „Priester“ zu sein?
Luther hat in seiner Anklage gegen den Priesterdienst der katholischen Kirche geschrieben:
„Denn was aus der Taufe gekrochen ist, das kann sich rühmen, daß es schon zum Priester, Bischof und Papst geweihet sei, obwohl es nicht einem jeglichen ziemt, solch Amt auszuüben.“
(1520, An den christlichen Adel)
Was verbinden wir mit Priesterschaft? Was verbinden wir mit dem uns vertrauten Begriff vom „Priestertum aller Gläubigen.“ Und ist unsere Vorstellung dazu, die ja sicherlich vom alttestamentlichen Begriff oder auch vom katholischen Verständnis geprägt ist, eigentlich mit der neutestamentlichen Realität vereinbar? Das waren so Fragen, die mir in den letzten Tagen gekommen sind, denen ich versucht habe etwas auf den Grund zu gehen um zu erkennen, was es für uns im Jahre 2010 in Fürth in der CGF bedeuten kann.
2. Priestersein im Alten Bund
Zunächst mal ein grober Überblick über die Kennzeichen der Priesterschaft im alten Bund.
Priester zu sein, setzte eine besondere Berufung und Ausbildung voraus. Die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm, zum Stamm Levi war die Voraussetzung für den Dienst am Tempel, zusätzlich die Zugehörigkeit zum Geschlecht des Aaron s die Voraussetzung für die Priesterweihe. Für die Priester galten ganz besondere Anforderungen an Makellosigkeit (z.B. keine Glatze, kein Zwerg, keinen Buckel; 3. Mo. 21) und Reinheitsvorschriften (z.B. kein Kontakt mit einer Leiche außerhalb der Familie, nur Jungfrau heiraten, ebd.). Nur wenn sie diese erfüllten, waren sie berechtigt den Dienst im Tempel auszuüben.
Deutlich wird dies auch im Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Sowohl der Priester als auch der Levit gehen an dem Verletzten vorüber. Was auch immer ihre tatsächlichen Beweggründe gewesen waren, Fakt ist, sie hätten sich durch eine Berührung - falls er schon tot gewesen wäre - (3. Mo. 21,1 ff. und 4. Mo. 19,11) verunreinigt und damit für den Tempeldienst unbrauchbar gemacht. Jesus verdeutlicht hier, dass die Liebe über allem anderen steht.
Die Priester mussten also besondere Reinheitsvorschriften erfüllen. Gott wollte damit verdeutlichen, dass absolute Reinheit und Heiligkeit, Makellosigkeit und Sündlosigkeit notwendig sind um ihn begegnen zu können.
Die Priester hatten im wesentlichen zwei Hauptaufgaben:
1. Sie mussten durch den Opferdienst im Tempel Sühne für den Opfernden bewirken. Sie
waren also Mittler zwischen Gott und den Menschen.
2. Sie hatten den Willen Gottes durch die Weitergabe und die Auslegung des Gesetzes an das Volk weiterzugeben. (5. Mo. 31,9 ff.)
3. Unterschiede im Neuen Bund
Im Neuen Bund hat sich hier natürlich etwas Grundlegendes geändert.
„´Jetzt aber ist diese Zeit angebrochen, denn jetzt` ist Christus gekommen, der Hohepriester, der uns die wahren Güter gebracht hat. Er hat ein größeres und vollkommeneres Zelt durchschritten, ein Zelt, das nicht von Menschen gemacht wurde und nicht zu dieser Schöpfung gehört. Und was ihm den Weg ins Heiligtum öffnete, war nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut. Ein einziges Mal ist er hineingegangen, und die Erlösung, die er bewirkt hat, gilt für immer und ewig.“
(Hebr. 9, 11.12 NGÜ)
Jesus Christus hat ein Opfer gebracht, dass für alle Zeiten gilt. Der priesterlich-kultische Dienst des Alten Bundes ist somit für alle Zeiten hinfällig. Dem Opfer von Jesus Christus kann und darf nichts mehr hinzugefügt werden. D.h. wenn ich mich frage, welcher Art der priesterliche Dienst der Gemeinde im Neuen Bund ist, dann ist es auf jeden Fall kein ritueller, keiner in dem Opfer notwendig sind, in dem Sühne erforderlich ist.
Deshalb finden wir auch weder in der Urgemeinde, noch in den Gaben- und Ämterauflistungen der paulinischen Briefe irgendwelche Hinweise auf einen Dienst oder ein Amt des Priesters. Es gibt die Apostel und die Ältesten, die den Gemeinden vorstehen, es gibt Propheten und Lehrer, es wurden Diakone eingesetzt, aber es gibt keine Priester. Wozu auch? Es ist kein Opferdienst mehr nötig und jeder Glaubende hat den Heiligen Geist empfangen und kann Gott direkt begegnen.
Erst als um 200 das Verständnis des Abendmahls sich gewandelt hat und es als Opferhandlung angesehen wurde, begab sich die Kirche auf theologische Abwege und ein Priesterdienst wurde wiedereingeführt.
Die Begriffe Priester/Priesterschaft finden sich daher im Neuen Bund im wesentlichen auch nur rückblickend in historischer Hinsicht oder in prophetischer Hinsicht (z.B. Offenbarung) oder in geistlicher (bzw. allegorischer) Hinsicht (z.B. bei Petrus).
4. Die Bedeutung bei Petrus
Was will uns Petrus sagen, wenn er also schreibt:
„Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird und von seinem Geist erfüllt ist. Lasst euch zu einer heiligen Priesterschaft aufbauen, damit ihr Gott Opfer darbringen könnt, die von seinem Geist gewirkt sind – Opfer, an denen er Freude hat, weil sie sich auf das Werk von Jesus Christus gründen.... Ihr jedoch seid das von Gott erwählte Volk; ihr seid eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk, das ihm allein gehört und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.“ (1. Petr. 2, 5.9 NGÜ)
Zunächst sollte man sich vergegenwärtigen wer hier an wen schreibt. Petrus, der Apostel der Judenchristen schreibt an die judenchristliche Gemeinde in der Verfolgung, die sich in Kleinasien zerstreut hat. Ihnen spricht er hier genau das zu, was Gott Israel im Alten Bund verheißen hat.
Gott spricht dort zu Israel in
2. Mo. 19,6 „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“
Petrus spricht der neutestamentlichen jüdischen Gemeinde nun zu, dass sich dieser Auftrag, diese Verheißung in ihnen erfüllt hat.
Jüdisch-christliche Theologen sehen daher diese Zusage ausschließlich auf die judenchristliche Gemeinde bezogen. Nur hier kann man eigentlich von Volk und Nation sprechen.
In der Substitutionstheologie ist man nun her gegangen und hat einfach die Gemeinde an die Stelle von Israel gesetzt. Hierbei wird man der Erwählung Israels bzw. des Überrestes aber nicht gerecht.
In der Offenbarung heißt es jedoch:
„Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unseren Sünden erlöst hat, ihm, der uns zu Mitherrschern in seinem Reich und zu Priestern für seinen Gott und Vater gemacht hat, ihm gebührt die Ehre und die Macht für immer und ewig. Amen.“ (Offb. 1, 5b.6 NGÜ)
Hier wird deutlich, dass wir alle zu Priestern berufen sind, also auch wir Heiden und nicht nur die Juden. Man kann daher nach meinem Verständnis die Zusagen im Petrusbrief aus der Perspektive der Offenbarung auf alle Christen bzw. die Gemeinde als Ganzes, als die Einheit von Juden- und Heidenchristen übertragen.
(Warum ist diese komplizierte Herleitung so wichtig? Würde es bspw. keine Stellen, wie diese aus der Offenbarung geben, ließe sich die ganze Theologie vom „Priestertum aller Gläubigen“ nicht wirklich begründen, da es sonst nur eine Verheißung für Israel wäre.)
Was schreibt Petrus hier im einzelnen? Was bedeutet es für uns heute?
5. Die Bedeutung für uns
5.1 „Lasst euch selbst als lebendige Steine in das Haus einfügen, das von Gott erbaut wird“
Jesus Christus ist das Fundament, der Eckstein. Die Gemeinde besteht aus lauter einzelnen Steinen, die die gleiche Substanz, das gleiche Wesen, das gleiche Leben wie Jesus Christus besitzen und verkörpern sollen. Du besitzt die selbe Genetik wie Jesus Christus (jedoch nicht wie bei „DaVinci Code“)!
Diese Steine werden zu einem gemeinsamen Haus zusammengebaut. Jeder hat seinen Platz. Sie bilden eine Einheit (passt ganz gut zum Tag der Einheit).
Mal ein paar andere Übersetzungen/Übertragungen dieses Verses:
„Auch ihr seid solche lebendigen Steine, aus denen Gott sein Haus, die Gemeinde, aufbauen will.“ (HfA)
„Lasst euch selbst als lebendige Steine in den Tempel einfügen, den der Geist Gottes baut.“ (GN)
„Ihr seid im Grunde auch so was wie lebendige Ziegelsteine. Gott baut sich mit denen gerade ein ganz spezielles Haus.“ (VB)
Man muss noch keine Mauer gebaut haben um zu wissen: jeder Stein ist wichtig. Egal ob links unten, in der Mitte oder rechts oben; egal, ob auf einen halben Meter Höhe oder bei zwei Metern: da wo Steine in der Mauer fehlen, zieht´s und wenn zu viele fehlen, fällt die ganze Mauer wieder ein.
Durch den Geist Gottes sind wir zu lebendigen Steinen geworden. Wir sind Teil des gesamten Bauwerks.
Luther hat auf das „Priestertum aller Gläubigen“ hingewiesen. Aber v.a. der Pietismus hat mit Recht darauf hingewiesen, dass dies nicht wirklich umgesetzt wurde. Ph. J. Spener schrieb bspw.
„Von Luther wurde gezeigt, wie zu den geistlichen Ämtern alle Christen berufen sind. Sie sind darum nicht nur befugt, sondern wollen sie wirklich Christen sein, auch verpflichtet, sich dessen anzunehmen.“
(Pia desideria oder Herzliches Verlangen nach gottgefälliger Besserung der wahren evangelischen Kirche, 1675).
Ein lebendiger Stein, ein Priester zu sein, ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht!
Trifft es nicht oft zu, dass die Christen in den Landeskirchen darunter leiden, dass sie als Laien vom Pfarrer/Priester nicht ernst genommen werden und dann in ein Freikirche wechseln, und dort dann die Freiheiten, die sie hätten, durch Passivität ersetzen (oder manchmal auch durch freiwillige Unterordnung unter einen noch autoritäreren Pastor)?
Priestertum aller Gläubigen heißt: „Auch Du bist ein Priester! Auch Du bist ein lebendiger Stein! Auch Du wirst gebraucht!“
5.2 “Ihr seid eine königliche Priesterschaft.“
Königlich - königlich kann zweierlei bedeuten: vom König oder für den König. Ich denke es bedeutet hier beides. Es bedeutet, der König ist der Besitzer, der Auftraggebende und es bedeutet, wir haben einen königlichen Stand, eine königliche Beauftragung, königliche Autorität, ja sogar königliches Blut.
Der königliche Beauftragte vollzieht seinen Auftrag im Namen des Königs, er steht an seiner Statt, er ist mit entsprechenden Privilegien ausgestattet, aber er vollzieht ihn nicht in eigener Kasse oder eigener Regie, nicht für sich, sondern für den König.
Das ist unser Stand: vom König autorisiert, vom König eingesetzt, im königlichen Stand, aber für den König im Dienst, für den König unterwegs.
5.3 „Gott Opfer darbringen...die von seinem Geist gewirkt sind...an denen er Freude hat, weil sie sich auf das Werk von Jesus Christus gründen“
Die Opfer, die es zu bringen gilt, sind ganz anderer Natur, als im alten Bund, keine Tieropfer, keine Opfer zur Sühne, sondern solche, die auf dem Werk von Jesus Christus gründen. Das ist hier denke ich eine wichtige Aussage für die judenchristliche Zielgruppe. Petrus wollte hier noch einmal den Unterschied zum alten Opfersystem betonen.
Welche Opfer sind es nun, an die Petrus hier denkt? Er führt leider keine auf, aber aus anderen Stellen des NT wissen wir was gemeint ist. Z.B.
- das ganze Leben/das ganze Sein als Opfer und Gottesdienst (Röm. 12, 1.2)
- Lobpreis (Hebr. 13,15)
- gute Werke (Hebr. 13,16)
- materielle Gaben (Phil., 4,18)
- und manch anderes.
5.4. „...und den Auftrag hat, seine großen Taten zu verkünden – die Taten dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat“
Hier sind wir jetzt bei der Hauptaufgabe der neutestamentlichen Priesterschaft: der Verkündigung des Werkes Gottes. Hier besteht eine Parallele zum Priesterdienst des Alten Bundes. Auch dort hatten die Priester die Aufgabe das Gesetz weiterzugeben, im Neuen Bund besteht die Aufgabe jetzt darin Jesus Christus zu verkündigen.
Jesus Christus hat seiner Gemeinde nur eine Art vermittelt, wie sie leben sollen: Liebt. Das Gesetz ist nicht mehr nötig, denn wer in der Liebe lebt, sündigt ohnehin nicht. Aber es gibt noch die eine Botschaft, die es weiterzusagen gilt, das eine Evangelium vom Reich Gottes, dessen Weitergabe die priesterliche Aufgabe im Neuen Bund ist.
Paulus schreibt in Röm. 15,15b.16 „Gott hat mich ja in seiner Gnade dazu berufen, ein Diener Jesu Christi unter den nichtjüdischen Völkern zu sein. Indem ich ihnen das Evangelium Gottes bekannt mache, erfülle ich gewissermaßen einen priesterlichen Auftrag; denn sie sollen eine Opfergabe werden, an der Gott Freude hat, eine Opfergabe, die durch den Heiligen Geist geheiligt ist.“
Die Verkündigung des Evangeliums ist der priesterliche Auftrag für seine Gemeinde.Gott liebt die Welt so sehr, dass er nicht will, dass sie verloren geht. Er will, dass soviele wie möglich gerettet werden. Was braucht es dazu? Arbeiter, die säen und ernten.
„Geht und verkündet: ´Das Himmelreich ist nahe`.“ (Mt. 10,7 NGÜ)
„Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern“. (Mt. 28,19a NGÜ)
Egal welche Zeiten auf uns noch zukommen, das ist der eine königliche und priesterliche Auftrag: hinauszugehen und den Menschen zuzusprechen: Es gibt Hilfe für Dich, es gibt Hoffnung für Dich, es gibt Vergebung für Dich.
Meine Aufgabe als neutestamentlicher Priester ist es nicht den Menschen den Weg zu Gott zu ermöglichen, sondern sie einzuladen diesen Weg zu gehen.
(nicht öffentlicher Teil)
Wir sind alle Priester Gottes, nicht mehr nur die Nachkommen Aarons; wir dürfen uns alle Gott nahen, wir sind alle ausgerüstet und gesalbt, königliche Würdenträger; wir bringen keine Opfer im Tempel, wir selbst sind das Opfer und zugleich der Tempel.
Priester Gottes zu sein, heißt den Auftrag Jesu anzunehmen und sein Evangelium hinauszutragen, da wo ich mein Lebensumfeld haben, aber auch darüber hinaus - in Fürth und Umgebung - genauso, wie die Jünger in Jerusalem angefangen haben und es dann - nachdem sie verfolgt wurden - über Judäa und Samaria in die Welt hinausgetragen haben.
AMEN.
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Freitag, 8. Oktober 2010
Freundesbrief von Sabine Auerochs
Straßenkinderprojekt Sibirien
Liebe Freunde,
die diesjährigen drei Monate meines Aufenthalts in Sibirien sind wie im Flug vergangen und ich habe, wie Ihr Euch sicherlich vorstellen könnt, wieder viel erlebt.
Während der ersten drei Wochen in Nowokusnezk habe ich vor Ort herausgefunden, dass medizinische Hilfe für Straßenkinder und Kinder, die aus sehr armen dörflichen V
erhältnissen kommen, sehr schwierig zu organisieren ist. Dies hat verschiedene Gründe. Die Kinderärztinnen, die ich in der christlichen Gemeinde vor Ort kennen gelernt habe und die grundsätzlich meiner Idee sehr positiv gegenüberstehen, sind einerseits in ihrer Arbeit
sehr eingespannt und sehen andererseits große bürokratische Hürden um solch mildtätige Hilfe durchführen zu können. Der Aufwand, diese Hilfe bei den zuständigen Ämtern registrieren zu lassen ist sehr groß, und die Erfolgsaussichten auf Erteilung einer Genehmigung sehr gering. Nötig wäre eine solche Hilfe auf jeden Fall, da es sehr viele entlegene Dörfer mit armen
kinderreichen Familien gibt, die medizinisch nicht ausreichend versorgt sind. Dieser Missstand hat mich sehr beschäftigt, und ich wünsche mir sehr, dass hier Hilfe (auf welchem Wege auch immer) für diese Menschen angeboten werden kann.
Viele christliche Gemeinden in Sibirien haben im Laufe der Jahre Drogen- undAlkoholrehabilitationszentren aufgebaut. So auch die Gemeinde in Nowokusnezk. Das von Ihnen durchgeführte Therapiekonzept ist allerdings anders als das von anderen Zentren und hat mit sehr beeindruckt. Es liegt in der Nähe des Dorfes Kaltan auf einem riesigen Gelände mit mehreren Häusern und einer Fabrik, in der Pelmeni (Maultaschen) und Blinschiki (Pfannkuchen) herstellt werden. Zurzeit leben dort circa 100 Männer und 20 Frauen. Die Entgiftung dauert drei Monate dauert, und im Anschluss folgt für neun Monate das Rehaprogramm, während dessen sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. So können die Männer in einer kleinen Holz- und Metallverarbeitung mitarbeiten, in der Fabrik tätig sein, und für die Frauen gibt es eine Schneiderei und die Möglichkeit zur Schmuckherstellung. Viele Ehemalige bleiben nach dem Programm noch für weitere 1-2 Jahre um die Neuen anzuleiten.
In einem der Häuser gibt ein Gästezimmer, in dem ich drei Mal für eine Woche gewohnt habe und so miterleben konnte, dass das von ihnen durchgeführte Konzept sehr effektiv ist. Hier war auch die Ausgangstation für meine Besuche in die umliegenden Dörfer. Zusammen mit einer Krankenschwester, einem Übersetzer und der Pastorenfrau der Dorfgemeinde sind wir von Haus zu Haus gegangen, haben kinderärztliche Konsultationen angeboten und in die Gemeinde eingeladen. Wir hatten einige interessante Begegnungen und ich konnte ein paar Müttern und Großmüttern mit Ratschlägen weiterhelfen. Es hat sich herausgestellt, dass sich die Ärzte weni Zeit nehmen ihre Patienten gut aufzuklären. Ein Grund ist, dass Ihre Arbeit sehr schlecht bezahlt ist. So war ich doch noch medizinisch tätig.
Anfang Juli bin ich nach Krasnojarsk gefahren und habe an den Kinder- und Teenie-Camps teilgenommen. Diesmal war es 20 Kindern und 29 Teenies möglich, an den Camps teilzunehmen, - auch dank Euerer finanziellen Unterstützung, da sich sonst die meisten die Teilnahme nicht hätten leisten können. Vielen Dank für Eure Spenden !!!
Beim Kindercamp mit Kindern zwischen 7-11 Jahren die meist aus ärmlichen Verhältnissen kommen, hatten wir wieder viel Spaß. So waren Geländespiele, das Aufführen von selbst ausgedachten Sketchen und das gemeinsame Singen und hören von Gott am Abend die Höhepunkte der gemeinsamen Zeit. So ist Dasha, ein 7 jähriges Mädchen das bei ihrer Großmutter wohnt, dessen Eltern drogenabhängig sind,und sie eine schwierige Kindheit hat, während der 9 Tage mehr und mehr aus sich herausgegangen. Mein Herz ist aufgegangen wenn sie mich mit ihren großen braunen Augen angeschaut hat.
Das Teenie-Camp fand am gleichen wunderschönen Ort statt wie letztes Jahr. Es war noch etwas professioneller als letztes Jahr, weil am Gelände ein Hochseilgarten gebaut w
urde. Das war sehr herausfordernd für die Teenies, hat ihnen aber auch Spaß gemacht. Die Höhlenexkursionen waren zum Teil körperlich sehr anstrengend und wieder sehr abenteuerlich - aber die Kids waren immer mit großer Begeisterung dabei. Ich war jedenfalls stolz darauf, dass ich mit den 13- 17- jährigen mithalten konnte. Insgesamt war das Camp wieder eine ganz besondere Erfahrung für alle, die dabei waren.
Wie Ihr Euch bestimmt noch aus meinen letzten Rundbriefen erinnert, gibt es in Prokopjewsk eine Familie, die zusätzlich zu ihren beiden eigenen Kindern noch sieben ehemali
ge Straßenkinder aufgenommen hat. Sie haben jetzt sogar acht angenommene Kinder und drei davon sind HIV positiv. Ein Junge wurde mit 4 Jahren völlig allein auf einem Müllberg gefunden. Er lebt jetzt ein Jahr mit Rita und Maxim und es ist sehr berührend zu sehen, was für ein fröhlicher Junge aus ihm geworden ist. Leider musste die Familie nun aus dem Häuschen ausziehen, in dem sie bisher zur Miete gewohnt hatte und lebt im Moment zu zehnt in einer 2-Zimmer Wohnung. Die gute Nachricht allerdings ist, dass es ihnen möglich ist, für wenig Geld eine alte Schule außerhalb der Stadt zu kaufen, die sie renovieren und dort mit anderen Familien leben wollen, die wie sie Not leidende Kinder aufgenommen haben. Ich habe das Haus gesehen und wenn auch noch viel Arbeit und Geld nötig ist, um es richtig bewohnbar zu machen, kann man sich jetzt schon vorstellen, wie es aussehen wird - es eignet sich wirklich sehr gut für dieses
Vorhaben. Diese Familie hat mich genau wie im letzten Jahr auch diesmal wieder sehr begeistert und sie ist unsere Unterstützung wert, besonders für das anstehende "Großprojekt".
Ich hoffe, Ihr könnt Euch jetzt ein wenig vorstellen, wie ich im Wesentlichen die drei Monate verbracht habe. Zusammen mit dem Pastorenehepaar in Nowokusnezk haben wir überlegt, welche Möglichkeiten es für nächstes Jahr gäbe. So hatte Pastor Ilya die Idee, in Dörfern in der Nähe vom Baikalsee medizinische Beratung und Hilfe anzubieten, in denen sehr viele Kinder
leben. In den nächsten Monaten werden wir darüber nachdenken, ob diese Idee in die Praxis umgesetzt werden kann. Natürlich werde ich Euch über die Entwicklungen und Planungen auf dem Laufenden halten.

Eure Sabine
Kontakt: Sabine Auerochs, Roonstraße 13, 90429 Nürnberg, Tel. 0911/2401828
Spendenkonto: Nehemia Team e.V., Sparkasse Fürth, BLZ 762 500 00, Kto-Nr. 380 072 918, Verwendungszweck: Kinder/Sibirien
Liebe Freunde,
die diesjährigen drei Monate meines Aufenthalts in Sibirien sind wie im Flug vergangen und ich habe, wie Ihr Euch sicherlich vorstellen könnt, wieder viel erlebt.
Während der ersten drei Wochen in Nowokusnezk habe ich vor Ort herausgefunden, dass medizinische Hilfe für Straßenkinder und Kinder, die aus sehr armen dörflichen V

sehr eingespannt und sehen andererseits große bürokratische Hürden um solch mildtätige Hilfe durchführen zu können. Der Aufwand, diese Hilfe bei den zuständigen Ämtern registrieren zu lassen ist sehr groß, und die Erfolgsaussichten auf Erteilung einer Genehmigung sehr gering. Nötig wäre eine solche Hilfe auf jeden Fall, da es sehr viele entlegene Dörfer mit armen
kinderreichen Familien gibt, die medizinisch nicht ausreichend versorgt sind. Dieser Missstand hat mich sehr beschäftigt, und ich wünsche mir sehr, dass hier Hilfe (auf welchem Wege auch immer) für diese Menschen angeboten werden kann.
Viele christliche Gemeinden in Sibirien haben im Laufe der Jahre Drogen- undAlkoholrehabilitationszentren aufgebaut. So auch die Gemeinde in Nowokusnezk. Das von Ihnen durchgeführte Therapiekonzept ist allerdings anders als das von anderen Zentren und hat mit sehr beeindruckt. Es liegt in der Nähe des Dorfes Kaltan auf einem riesigen Gelände mit mehreren Häusern und einer Fabrik, in der Pelmeni (Maultaschen) und Blinschiki (Pfannkuchen) herstellt werden. Zurzeit leben dort circa 100 Männer und 20 Frauen. Die Entgiftung dauert drei Monate dauert, und im Anschluss folgt für neun Monate das Rehaprogramm, während dessen sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. So können die Männer in einer kleinen Holz- und Metallverarbeitung mitarbeiten, in der Fabrik tätig sein, und für die Frauen gibt es eine Schneiderei und die Möglichkeit zur Schmuckherstellung. Viele Ehemalige bleiben nach dem Programm noch für weitere 1-2 Jahre um die Neuen anzuleiten.
In einem der Häuser gibt ein Gästezimmer, in dem ich drei Mal für eine Woche gewohnt habe und so miterleben konnte, dass das von ihnen durchgeführte Konzept sehr effektiv ist. Hier war auch die Ausgangstation für meine Besuche in die umliegenden Dörfer. Zusammen mit einer Krankenschwester, einem Übersetzer und der Pastorenfrau der Dorfgemeinde sind wir von Haus zu Haus gegangen, haben kinderärztliche Konsultationen angeboten und in die Gemeinde eingeladen. Wir hatten einige interessante Begegnungen und ich konnte ein paar Müttern und Großmüttern mit Ratschlägen weiterhelfen. Es hat sich herausgestellt, dass sich die Ärzte weni Zeit nehmen ihre Patienten gut aufzuklären. Ein Grund ist, dass Ihre Arbeit sehr schlecht bezahlt ist. So war ich doch noch medizinisch tätig.
Anfang Juli bin ich nach Krasnojarsk gefahren und habe an den Kinder- und Teenie-Camps teilgenommen. Diesmal war es 20 Kindern und 29 Teenies möglich, an den Camps teilzunehmen, - auch dank Euerer finanziellen Unterstützung, da sich sonst die meisten die Teilnahme nicht hätten leisten können. Vielen Dank für Eure Spenden !!!
Beim Kindercamp mit Kindern zwischen 7-11 Jahren die meist aus ärmlichen Verhältnissen kommen, hatten wir wieder viel Spaß. So waren Geländespiele, das Aufführen von selbst ausgedachten Sketchen und das gemeinsame Singen und hören von Gott am Abend die Höhepunkte der gemeinsamen Zeit. So ist Dasha, ein 7 jähriges Mädchen das bei ihrer Großmutter wohnt, dessen Eltern drogenabhängig sind,und sie eine schwierige Kindheit hat, während der 9 Tage mehr und mehr aus sich herausgegangen. Mein Herz ist aufgegangen wenn sie mich mit ihren großen braunen Augen angeschaut hat.
Das Teenie-Camp fand am gleichen wunderschönen Ort statt wie letztes Jahr. Es war noch etwas professioneller als letztes Jahr, weil am Gelände ein Hochseilgarten gebaut w

Wie Ihr Euch bestimmt noch aus meinen letzten Rundbriefen erinnert, gibt es in Prokopjewsk eine Familie, die zusätzlich zu ihren beiden eigenen Kindern noch sieben ehemali

Vorhaben. Diese Familie hat mich genau wie im letzten Jahr auch diesmal wieder sehr begeistert und sie ist unsere Unterstützung wert, besonders für das anstehende "Großprojekt".
Ich hoffe, Ihr könnt Euch jetzt ein wenig vorstellen, wie ich im Wesentlichen die drei Monate verbracht habe. Zusammen mit dem Pastorenehepaar in Nowokusnezk haben wir überlegt, welche Möglichkeiten es für nächstes Jahr gäbe. So hatte Pastor Ilya die Idee, in Dörfern in der Nähe vom Baikalsee medizinische Beratung und Hilfe anzubieten, in denen sehr viele Kinder
leben. In den nächsten Monaten werden wir darüber nachdenken, ob diese Idee in die Praxis umgesetzt werden kann. Natürlich werde ich Euch über die Entwicklungen und Planungen auf dem Laufenden halten.

Eure Sabine
Kontakt: Sabine Auerochs, Roonstraße 13, 90429 Nürnberg, Tel. 0911/2401828
Spendenkonto: Nehemia Team e.V., Sparkasse Fürth, BLZ 762 500 00, Kto-Nr. 380 072 918, Verwendungszweck: Kinder/Sibirien
Freitag, 1. Oktober 2010
Termine und Aktuelles Oktober 2010
So 03.10. 10.00 Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab; Thema: "Das Priestertum aller Gläubigen") mit anschl. Essen
So 10.10. kein Gottesdienst (wg. Kirchweihumzug und Fränkischer Glaubenskonferenz in Nürnberg, Meistersingerhalle ab 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr; siehe http://www.ea-nuernberg.de/index2.html)
So 17.10. 10.00 Gottesdienst (Familiengottesdienst mit Birgit Oechsle)
So 24.10. 10.00 Gottesdienst (Predigt Frank Mendl)
Mi 27.10. 19.30 Gebetsabend bei HK Schwarz
So 31.10. 10.00 Lobpreis & Segnung
So 10.10. kein Gottesdienst (wg. Kirchweihumzug und Fränkischer Glaubenskonferenz in Nürnberg, Meistersingerhalle ab 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr; siehe http://www.ea-nuernberg.de/index2.html)
So 17.10. 10.00 Gottesdienst (Familiengottesdienst mit Birgit Oechsle)
So 24.10. 10.00 Gottesdienst (Predigt Frank Mendl)
Mi 27.10. 19.30 Gebetsabend bei HK Schwarz
So 31.10. 10.00 Lobpreis & Segnung
Montag, 13. September 2010
Termine und Aktuelles September 2010
So 12.09. 10.00 Lobpreis & Segnung
Sa 18.09. Straßeneinsatz in der Fußgängerzone (ausgefallen)
So 19.09. 10.00 Gottesdienst (Berichte und Zeugnisse) mit anschl. Essen
So 26.09. 18.30 Gebetsgottesdienst "Gemeinsam für die Stadt" in der CGF
Do 30.09. 19.30 Gebetsabend bei HK Wohlrab
Sa 18.09. Straßeneinsatz in der Fußgängerzone (ausgefallen)
So 19.09. 10.00 Gottesdienst (Berichte und Zeugnisse) mit anschl. Essen
So 26.09. 18.30 Gebetsgottesdienst "Gemeinsam für die Stadt" in der CGF
Do 30.09. 19.30 Gebetsabend bei HK Wohlrab
Sonntag, 4. Juli 2010
Termine und Aktuelles Juli 2010
So 04.07. 18.30 Gebetsgottesdienst "Gemeinsam für die Stadt" im MLH
Sa 10.07. 10.00 Straßeneinsatz in der Fußgängerzone
So 11.07. 10.00 Gottesdienst (Predigt Anselm Reichert, Pfarrer a.D.; Thema: "Die Seligpreisungen") mit anschl. Essen
So 18.07. 10.00 Gottesdienst (Predigt Georg Schubert, JmeM; Thema: "Wiedergutmachung")
So 25.07. 10.00 Lobpreis & Segnung
Di 27.07. 19.30 Gebetsabend in der CGF
Sa 10.07. 10.00 Straßeneinsatz in der Fußgängerzone
So 11.07. 10.00 Gottesdienst (Predigt Anselm Reichert, Pfarrer a.D.; Thema: "Die Seligpreisungen") mit anschl. Essen
So 18.07. 10.00 Gottesdienst (Predigt Georg Schubert, JmeM; Thema: "Wiedergutmachung")
So 25.07. 10.00 Lobpreis & Segnung
Di 27.07. 19.30 Gebetsabend in der CGF
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