Sonntag, 21. Februar 2010

Predigt von Norbert Wohlrab (21.02.10)

Christliche Glaubensgrundlagen (Teil 2) nach Hebr. 6, 1-3

1. Einleitung

Ich möchte heute fortfahren mit dem zweiten Teil einer Predigtreihe über die Grundlagen des christlichen Glaubens. Zur Erinnerung: als Basis dienen uns die folgenden Verse:

„Weil uns nun aber daran liegt, dass ihr im Glauben erwachsen werdet, wollen wir nicht bei den Anfangslektionen der Botschaft von Christus stehen bleiben, sondern uns dem zuwenden, was zur Reife im Glauben gehört. Wir wollen nicht von neuem über die Dinge reden, die das Fundament bilden: über die Abkehr von Taten, die letztlich zum Tod führen, und über den Glauben an Gott, über die Bedeutung der Taufe im Unterschied zu anderen Waschungen und über die Handauflegung, über die Auferstehung der Toten und über das letzte Gericht mit seinem ewig gültigen Urteil. Nein, wenn Gott es zulässt, wollen wir jetzt weitergehen.“ (Hebr. 6, 1-3 NGÜ)

Ausgangspunkt für diese Predigtreihe war, dass es wichtig ist, dass wir Bescheid darüber wissen, was eigentlich die Inhalte unseres Glaubens sind. Zum einen um Christus immer mehr zu erkennen und zum anderen um Verführungen widerstehen und theologische Sonderlehren durchschauen zu können.

Vor 14 Tagen haben wir uns die ersten beiden Aspekte dieses Textes: Buße und Glauben näher angesehen. Buße als Umkehr zu Gott, das Erkennen der eigenen Sündhaftigkeit und das Hinwenden zu Gott und Glaube - nicht als nebulöses Nicht-Wissen - sondern als das tiefe Erkennen und persönliche Annehmen des Erlösungswerks durch Jesus Christus. Beides - Buße und Glauben - sind die beiden Elemente, die gemeinsam die Bekehrung ausmachen. Buße als Abkehr von der Sünde und Glauben als Hinwendung zu Gott.

Ganz interessant hierbei finde ich, dass im aktuellen Spiegel ein sehr ausführlicher Artikel zum Thema Sünde ist. Der Spiegel befasst sich mit einem Thema, dass in vielen Kirchen und von vielen liberalen Predigern totgeschwiegen wird. Sünde wurde „domestiziert“, Sünde wurde verniedlicht. Es ist ein Unterschied, ob ich aus der freimachen Botschaft des Evangeliums heraus sage: „Dir ist deine Schuld vergeben!“ oder sage „Es gibt keine Schuld!“.

Heute wollen wir uns die beiden nächsten Basics anschauen: Taufe und Handauflegung. Beide sind aus jüdischer Perspektive betrachtet - wir erinnern uns, der Hebräerbrief ist an Judenchristen adressiert - kultische Elemente. Und ich muss zugeben, wenn ich mich für sechs grundlegende Themen entschieden hätte, wäre Handauflegung sicherlich nicht unter die TOP 6 gekommen.

2. Taufe

2. 1 Unreinheit und kultische Waschungen im AT

Zunächst zu Taufe. In meiner Übersetzung steht „Taufe im Unterschied zu anderen Waschungen“. Alternative Übersetzungen wären „die verschiedenen Arten von Taufe und ihre Bedeutung“ oder „über die Bedeutung der verschiedenen Taufhandlungen“, „über die Bedeutung von Waschungen“, „über die Lehre von Taufen“.

Ich habe hier verschiedene Reinigungsmittel mitgebracht. Wir benötigen Waschmittel für die
Wäsche, Spülmittel für das Geschirr, Reiniger für den Haushalt, Seife, Shampoo, Duschgel für uns selbst und es gibt noch viele weitere verschiedene Reiniger für alle möglichen Arten von Schmutz. Und wir alle wissen, es kann alles noch so schön sauber sein, noch so perfekt glänzen und blitzen, noch so wohlriechend gereinigt sein, es wird doch alles immer wieder schmutzig. Selbst wenn wir zu Hause unsere Möbel nicht verschmutzen würden, hätten wir doch bald eine dicke unübersehbare Staubschicht darauf und müssten sie wieder reinigen.

Ähnlich war es bei den Juden. Sie hatten einen umfangreichen Katalog über Unreinheit und ein genauso umfangreiches System von rituellen Waschungen und Opfern, dass nötig war um wieder rein zu werden. Der Kontakt mit bestimmten Tieren, mit Aas, mit Toten, mit Blut, Eiter, Samen, Aussatz, der Geburt uvm. machten die Menschen unrein. Dabei ging es teilweise um hygienische Aspekte, im allgemeinen ging es aber darum, dass v.a. die Körperflüssigkeiten
ein Vorbote, ein Symbol des Todes waren und die Israeliten dadurch in den Augen Gottes unrein wurden. Ihnen wurde aufgezeigt: Gott ist heilig und rein, sie sind sündig und unrein.

Die Pharisäer haben später zusätzliche Reinigungsvorschriften eingeführt, z.B. das Waschen der Hände nach einem Nickerchen, vor dem Essen, nach dem Nägel- oder Haarschneiden uva. Dies war auch die Ursache des Konflikts mit den Jüngern, die sich vor dem Essen nicht rituell die Hände waschen wollten.

Die rituelle Reinigung war ganz besonders wichtig, wenn man in den Tempelbezirk wollte oder gar als Levit oder Priester einen Dienst zu vollziehen hatte. Das Gesetz legt bspw. im Zusammenhang mit den Heilsopfern fest:

„Und wenn eine Person irgend etwas Unreines anrührt, die Unreinheit eines Menschen oder ein unreines Vieh oder irgend etwas unreines Abscheuliches, und sie isst vom Fleisch des Heilsopfers, das dem Herrn gehört: diese Person soll aus ihren Volksgenossen ausgerottet werden.“ (3. Mose 7,21 Rev. Elbf.)

Und für die Priester und Leviten galt:

„Stelle ein bronzenes Becken und ein bronzenes Gestell her zum Waschen! Das stelle zwischen das Zelt der Begegnung und den Altar, tu Wasser hinein, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände und ihre Füße darin waschen! Wenn sie in das Zelt der Begegnung hineingehen, sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben. Oder wenn sie an den Altar herantreten zum Dienst, um für den Herrn ein Feueropfer als Rauch aufsteigen zu lassen, dann sollen sie ihre Hände und ihre Füße waschen, damit sie nicht sterben. Und das soll für sie eine ewige Ordnung sein, für ihn und seine Nachkommen, für all ihre Generationen.“ (2. Mose 30, 18-21 Rev. Elbf.)

Dies sind jetzt nur zwei Beispiele aus dem Alten Bund. Für alle gläubigen Juden war klar: Unreinheit und Gottes Heiligkeit stellen eine absolute Widersprüchlichkeit, eine Grenze dar, deren unerlaubtes Übertreten tödliche Folgen nach sich zieht.

Ein jüdischer Witz:
Ein Jude zog in eine sehr katholische Gegend. Jeden Freitag wurden die Katholiken sehr nervös, denn während sie ihren Fisch aßen, saß der Jude im Garten und grillte Steaks. Also machten sie sich daran, ihn zu konvertieren. Schließlich, mit Bitten und Drohungen, schafften sie es. Sie brachten ihn zu einem Priester, der besprenkelte ihn mit gesegnetem Wasser und sprach:
"....geboren als Jude
....aufgewachsen als Jude
....jetzt ein Katholik."
Die Katholiken waren begeistert. Keine verführerischen Gerüche mehr am Freitag.
Aber am nächsten Freitag zog der Grillgeruch wieder durch die Nachbarschaft. Die Katholiken rannten alle zum Haus des Juden um ihn an seine neue Diät zu erinnern. Sie fanden ihn am Grill stehend, wo er Wasser über das Fleisch sprenkelte und sagte:
"....geboren als Kuh
....aufgewachsen als Kuh
....jetzt ein Fisch."

2.2 Die himmlische Reinigung

All diese Vorschriften haben aber durch Jesus Christus ihre Gültigkeit verloren. Paulus spricht ja davon, dass das Gesetz nur ein Zuchtmeister, ein Pädagoge auf Christus hin war (Gal. 3,24). Das Gesetz sollte die Sündhaftigkeit und die Notwendigkeit der Reinigung aufzeigen und damit den Boden bereiten für das Erlösungswerk Christi.

„Bei allen diesen Vorschriften geht es um Äußerlichkeiten - um Fragen des Essens und Trinkens und um eine Vielzahl von rituellen Waschungen-, und sie gelten deshalb auch nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine neue und bessere Ordnung (oder richtige Ordnung) eingeführt wird.“ (Hebr. 9,10 NGÜ)

Dieser Ausdruck „richtige Ordnung“ findet sich nur hier an dieser Stelle im NT. Es bedeutet das Wiederherstellen, Richtigstellung, Korrigieren einer Ordnung. Und im darauf folgenden Vers wird verdeutlicht was damit gemeint ist:

„Jetzt aber ist diese Zeit angebrochen, denn jetzt ist Christus gekommen, der Hohepriester, der uns die wahren Güter gebracht hat. Er hat ein größeres und vollkommeneres Zelt durchschritten, ein Zelt, das nicht von Menschen gemacht wurde und nicht zu dieser Schöpfung gehört. Und was ihm den Weg ins Heiligtum öffnete, war nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigenes Blut. Ein einziges Mal ist er hineingegangen, und die Erlösung, die er bewirkt hat, gilt für immer und ewig.“ (Hebr. 9, 11.12 NGÜ)

Jesus Christus hat im himmlischen Heiligtum sein eigenes Blut als Opfer gebracht Nicht im irdischen Heiligtum, nicht das Blut von Böcken und Kälbern. Ein einziges Mal, für immer und ewig. So wurde das levitische Opfersystem richtig gestellt.

Das Blut Jesu Christi reinigt uns von aller Sünde (1. Joh.1,7). Es ist die absolute Waschung.

Wir haben uns jetzt die kultischen Reinigungen im AT angesehen, die himmlische Reinigung durch das Blut Jesu Christi. In welchen Kontext steht dazu nun die neutestamentliche Taufe?

2.3 Die Bedeutung der Taufe

Betrachten wir zunächst ein paar zentrale Aussagen zur Taufe und ich bin mir dessen bewusst, dass ich jetzt nicht alles Aspekte darstellen kann:

Zu taufen ist ein direkter Befehl Jesu Christi
„tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (Mt. 28,19 NGÜ).

Andere zu taufen ist damit ein Gehormsamsschritt Gott gegenüber. Genauso wie es ein Ausdruck von Gehorsam ist, diese selbst zu vollziehen.

Sie ist auch ein äußerer Ausdruck der Umkehr zu Gott. Bei der Pfingstpredigt des Petrus sind die Zuhörer bewegt über die Worte und fragen: „Was sollen wir jetzt tun?“ und Petrus sagt „Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen von Jesus Christus taufen!“ (Apg. 2, 37.38 NGÜ) Umkehr zu Gott und Taufe sind eng miteinander verbunden. Die Taufe auf den Namen Jesus Christus ist ein äußerer Ausdruck dieser Umkehr, ein Zeichen für diese Umkehr.

Die Judenchristen konnten lange Gemeinschaft mit den Juden haben. Aber in dem Moment, wo sie sich auf Jesus Christus haben taufen lassen war das Tuch zerschnitten.

Die Taufe ist auch ein Ausdruck der Übereignung des eigenen Lebens.
Jesus sagt zu Jakobus und Johannes: „Könnt ihr den bitteren Kelch trinken, den ich trinken werde, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werden muss? - „Das können wir!“, erklärten sie. Da sagte Jesus zu ihnen: „Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr zwar auch trinken, und die Taufe, mit der ich getauft werde, werdet auch ihr empfangen.“ (Mk. 10, 38b39 NGÜ)

Jesus spricht hier von seiner Taufe in den Tod und davon, dass Jakobus und Johannes , die Söhne des Zebedäus, auch diesen Weg gehen werden. Wenn man dies auf die Nachfolge im allgemeinen überträgt, kann man sagen, dass man durch
seine Taufe ausdrückt, dass man nun nicht mehr selbst sein Leben in der Hand hat, sondern es in Gottes Hand legt. Dies kann im Extremfall die Bereitschaft zum Märtyrertod sein. Viel mehr kann es im Alltag bedeuten, manche Dinge zu opfern oder Schmähungen zu ertragen.

Dieser Eingentumsübergang (Identifikation) wird durch die Taufe bezeugt und deutlich in folgender Bibelstelle:

„Oder wisst ihr nicht, was es heißt, auf Jesus Christus getauft zu sein? Wisst ihr nicht, dass wir alle durch diese Taufe mit einbezogen worden sind in seinen Tod? Durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und sind daher auch mit ihm begraben worden. Weil nun aber Christus durch die unvergleichlich herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, ist auch unser Leben neu geworden, und das bedeutet: Wir sollen jetzt ein neues Leben führen. Denn wenn sein Tod gewissermaßen unser Tod geworden ist und wir auf diese Weise mit ihm eins gewordensind, dann werden wir auch im Hinblick auf seine Auferstehung mit ihm eins sein. Was wir verstehen müssen, ist dies: Der Mensch, der wir waren, als wir noch ohne Christus lebten, ist mit ihm gekreuzigt worden, damit unser sündiges Wesen unwirksam
gemacht wird und wir nicht länger der Sünde dienen. Denn wer gestorben ist, ist vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit.“ (Röm. 6, 3-7 NGÜ)

Die Taufe ist ein Begräbnis. Wir erkennen, dass unser alter, von der Sünde beherrschte Mensch mit Christus gestorben ist. Jesus hat dort am Kreuz nicht nur unsere Sünden, sondern auch unseren alten, von der Sünde zerstörten Menschen weggenommen, neutralisiert. In der Taufe wird unser altes, sündiges Leben mit Christus begraben. Es hat nun keine Macht mehr über uns. Dieses alte Leben kann uns nicht mehr beherrschen und bestimmen. Dies beinhaltet auch eine juristische Dimension, d.h. wir sind der Herrschaft der Sünde und der Herrschaft des Teufels gestorben. Das Gesetz hat kein Recht mehr an uns; die Anklage kann nicht mehr
greifen. Einem Toten kann man nichts mehr anhaben. Ich bin frei!

Denn die Taufe ist auch Auferstehung: Nachdem die Herrschaft der Sünde über unser Leben gebrochen ist, sind wir frei durch Gottes Kraft in einem neuen Leben zu gehen. Wir sind mit ihm verwachsen, wir haben ihn angezogen (Röm. 6,5; Gal. 3,27).

Dieser Bedeutung wird durch den Akt des Untertauchens und Auftauchens - begraben und auferstanden - entsprochen (es wäre andererseits auch ungünstig den Täufling unter Wasser zu lassen).

In den meisten Bibelstellen über die Taufe hat die Sprache nicht nur symbolische, sondern instrumentale Funktion, d.h. sie ist nicht nur wie ein Begräbnis, sie ist ein Begräbnis, wir sind nicht nur wie gestorben, sondern wir sind gestorben. Es ist so, als ob das Zeichen das vollbringt, was es bedeutet. Die Taufe ist zwar Symbolik, aber sie ist mehr als das. Sie ist ein Mysterium. Daher hören wir auch immer wieder mal Zeugnisse, wo Heilungen, Befreiungen während der Taufe stattgefunden haben. Ich habe sogar mal davon gelesen, dass Tätowierungen verschwunden sind.

In der Apostelgeschichte wird deutlich, dass überhaupt kein Handlungsspielraum besteht, bei der Frage, ob eine Taufe auf den Namen Jesu Christi notwendig ist oder nicht. Als im Haus des Cornelius Nicht-Juden zum ersten Mal den Heiligen Geist erhalten, sagt Petrus: „Wer hätte jetzt noch das Recht, diesen Leuten die Taufe zu verweigern - jetzt, wo sie genau wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?“ Und er ordnete an, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen.“ (Apg. 10, 47.48 NGÜ)
Und als Paulus auf eine Gruppe von Johannes-Jüngern traf, die allesamt getauft waren, aber nur mit der Bußtaufe des Johannes, die ja auch nur wie die levitischen Waschungen eine Vorbereitung auf Jesus war, wies er sie an, sich noch auf den „Namen von Jesus, dem Herrn, taufen“ (Apg. 19,5 NGÜ) zu lassen. Beide Apostel haben also darauf gedrängt die Taufe zu vollziehen. Es ist sogar die Rede
von einem Rechtsanspruch.

Zurück zu meiner Frage: Was bedeutet die neutestamentliche Taufe im Kontext der levitischen Waschungen und der himmlischen Reinigung? Die Taufe allein ist nicht errettend, aber sie ist Teil der Errettung. Jesus sagt: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden.“ (Mk. 16,16 NGÜ)
De Taufe ist der äußerlich sichtbare Abschluss der Umkehr zu Gott. Die Taufe ist die Vollendung der Bekehrung. Die Taufe ist der Abschluss mit dem alten Leben. (Als Gegenstück für den Empfang des neuen Lebens könnte man dann den Empfang des Heiligen Geistes und die dabei stattfindende Versiegelung mit dem Geist Gottes hernehmen). Die Taufe ist das irdische Zeichen für die im Himmel vollzogene Reinigung.

Wenn man sich nun die ganzen Aspekte der verschiedenen Taufen - AT und NT - vergegenwärtigt: Reinigung nach Unreinheit, Sterben des alten Menschen, Gehorsamsschritt nach Buße und Glauben, Reinigung der Sünden usw., findet man dabei irgendwelche Aspekte, die man - ohne die Bibel zu verdrehen oder neue Theologien zu entwerfen - auf die Taufe von Säuglingen anwenden kann?

Martin Luther hat dazu gesagt: „Die Taufe hilft niemand, ist auch niemand zu geben, er glaube denn für sich selbst, und ohne eigenen Glauben niemand zu taufen ist. Der Glaube muss vor oder je in der Taufe sein...wo wir nun nicht können beweisen, dass die jungen Kinder selbst glauben und eigenen Glauben haben, da ist es mein treuer Rat und Urteil, dass man stracks abstehe, je eher, desto besser, und taufe nimmermehr kein Kind, damit wir nicht die Hochgelobte Majestät Gottes mit solchen
Alfanzen und Gaukelwerk, dahinter nicht ist, spotten und lästern.“

In späteren Jahren hat er dann seine Meinung leider geändert, wie in vielen anderen Bereichen auch: Judenverfolgung, Hinrichten der Wiedertäufer etc.

Daher prüft bei Euch selbst, studiert die Schrift, macht Euch nicht abhängig von Kirchendoktrinen: Wenn Euch der Heilige Geist auf dieses Thema anspricht und Ihr ein inneres Drängen spürt. Was hindert Euch? Wartet nicht ab! An Ostern ist wieder Gelegenheit sich taufen zu lassen.
Ich habe auch weiterhin persönlich kein Problem, wenn jmd. hier ein anderes Verständnis hat, aber noch mehr freue ich mich, wenn einzelne sich dafür entscheiden ihren Glauben durch die Taufe öffentlich zu bezeugen.

3. Handauflegung

Das vierte Element bei den christlichen Fundamenten ist die Handauflegung. Und sind wir ehrlich, es gibt wohl kaum jmd. unter uns, der dies in diese TOP-Liste aufgenommen hätte.

Wir wissen alle, wenn wir aneinander die Hände schütteln, dann können wir da so einiges weitergeben,v
dass der andere vielleicht nicht unbedingt empfangen möchte: Schweinegrippe, grippaler Infekte, Magen-Darm-Grippe usw. Dinge, die wir nicht sehen und doch sind sie da.
Ähnlich ist es auch bei der Handauflegung in der Bibel. Auch hier wird etwas weitergegeben, dass nicht sichtbar, sondern geistlich ist, aber vorhanden ist. Handauflegung ist weder Hokuspokus, noch banales Händeschütteln. Sie ist ähnlich wie die Taufe, ein Mysterium, in dem geistliche Inhalte transportiert werden.

Die Bibel beinhaltet keine vollständige Lehre der Handauflegung und auch ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, sie systematisch zu entfalten. Ich möchte daher einfach ein paar Beispiele beispielhaft weitergeben.

Wir findenHandauflegung bei/beim

- der Übertragung der Schuld auf Tiere (Identifikation) im Gesetz (3. Mose 16,21)
Dem Opfertier wurden die Hände aufgelegt, die Schuld wurde bekannt und gilt als auf das Tier übergegengen, welches dann geopfert wurde.

- der Übertragung des Erstgeburtsrecht auf die Leviten (Erstgeburtsrecht) (4. Mose 8,10)
Die Fürsten der Stämme legten die Hände auf die Leviten, die jetzt als Erstgeborene galten und für den Tempeldienst abgesondert wurden.

- der Segnung (siehe unumkehrbarer Segen bei Jakob/Esau oder Ephrain/Manasse (1. Mose 48, 17-19)
Die Unumkehrbarkeit der Segnung des Zweitältesten verdeutlich das tatsächliche Weitergeben von Kraft o.ä.

- der Weitergabe von Moses Autorität auf Josua

„Und der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Josua, den Sohn des Nun, einen Mann, in dem der Geist ist, und lege deine Hand auf ihn! Und stelle ihn vor den Priester Eleasar und vor die ganze Gemeinde, und beauftrage ihn vor ihren Augen, und lege von deiner Würde einen Teil auf ihn, damit die ganze Gemeinde der Söhne Israel ihm gehorche!“ (4. Mose 27, 18-20 Rev. Elbf.)

Josua aber, der Sohn des Nun, war erfüllt mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt. Und die Söhne Israel gehorchten ihm und taten, wie der Herr dem Mose geboten hatte.“ (5. Mose 34,9 Rev. Elbf.)

- diversen Heilungen durch Jesus (Mk. 6,5; Mt. 9,18; Mk. 8, 23-25 (hier sogar 2x))

- Empfang des Heiligen Geistes (Apg. 8,17)

- Empfang einer Geistesgabe bei Timotheus (1. Tim. 4,14)

- der Aussendung von Paulus und Barnabas (Apg. 13,3)

- der Einsetzung in Ämter (Apg. 6,6)

- der Segnung von Kindern (Mt. 19,13)

Handauflegung ist nicht nur eine Zeremonie, sondern ein Kanal für die Dimension (das Wirken)
des Heiligen Geistes. Es kann aber wohl nur das weitergegeben werden, was der Segnende bereits in sich trägt (an Autorität, Vollmacht etc.).

Wir praktizieren die Handauflegung bei vielen dieser Anlässe. Die Frage ist nur: Sind wir uns auch immer darüber bewusst, was wir eigentlich praktizieren. Die Tatsache, dass sie hier als Basisinformation im Hebräerbrief erwähnt wird, spricht dafür, dass wir sie in ihrer Bedeutung nicht unterschätzen sollten.

AMEN.

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