So 06.04. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen
(Predigt Christiane Schönberger, JG St. Paul; Thema: Bei Gott ist nichts unmöglich)
So 13.04. 19.30 Lobpreis & Segnung
So 20.04. 10.00 Gottesdienst
(Predigt Mathias Hühnerbein, Nehemia-Team; Thema: Gott sucht Wohnraum in uns)
Di 22.04. 19.30 Gebets- und Infoabend
Fr 25.04. 19.30 Alpha-Fest
So 27.04. 19.30 Lobpreis & Segnung
Mittwoch, 2. April 2008
Montag, 24. März 2008
Predigt von Norbert Wohlrab (23.03.08)
Der Weg Jesu ans Kreuz im messianisch-jüdischen Kontext
1. Einleitung
Wir hatten vor kurzem ja diesen interessanten Abend mit Leonid Dolganowski, an dem wir in die Geheimnisse und die christozentrische Symbolik des Passah-Festes eingeweiht wurden. Und von einigen weiß ich, dass es sie interessieren würde noch mehr über die jüdischen Hintergründe zu erfahren. Ich möchte heute morgen einmal versuchen den Weg von Jesus ans Kreuz, die Hintergründe dieses Weges (dieser Ablehnung Jesu) im Zusammenhang mit der Messias-Erwartung, aus einer jüdischen Perspektive zu betrachten.
Wenn wir die Evangelien lesen haben wir ein großes Problem: wir lesen sie durch unsere deutsche, unsere westeuropäische Brille, wir betrachten das Geschehen durch den Spiegel unserer Zeit, unserer Kultur. Wären wir jetzt Griechen, würden wir vielleicht manches schon ganz anders verstehen, allein schon deshalb weil uns die NT und die Entstehung der Christenheit sprachlich, regional und historisch näher wäre. Wäre wir jedoch Juden und würden wir vor 2000 Jahren leben, wären viele Stellen in den Evangelien für uns ganz klar verständlich, über deren Bedeutung wir uns hier den Kopf zerbrechen müssen.
Wir müssen uns vergegenwärtigen Jesus lebte unter Juden und er sprach zu Juden in der Sprache der Juden, Jesus lebte unter dem Gesetz des Mose und er kannte alle jüdischen Traditionen und religiösen Lehren seiner Zeit. Wir kennen das eine ein bisschen und das andere oft gar nicht. Aber ich kann Euch versichern, es ist eine sehr spannende und lohnenswerte Angelegenheit sich damit zu beschäftigen.
2. Jesus der Messias aus jüdischer Perspektive
2.1 Das Memra
Das früheste was wir über Jesus in den Evangelien lesen ist nicht etwa die Geburt, sondern es sind die ersten Verse aus dem Johannes-Evangelium. Johannes hatte ja die Absicht das aufzuschreiben, was seine Evaneglisten-Kollegen noch nicht erwähnt hatten und so beginnt er sein Evangelium mit einer ganz besonderen Einleitung. Einige Verse aus dem ersten Kapitel.
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist....so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen die an seinen Namen glauben...Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit...Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Christus geworden. Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.“ (Joh. 1, 1-3.12.14.18)
Wenn wir Erklärungen zu dieser Stelle lesen, dann zielen sie meist auf den Begriff des „logos“ ab. Jesus als das höchste Ideal Gottes erfüllte die Inhalte griechischer Philosophie, des Verstandes, der Vernunft etc. Und es ist richtig: Johannes hat das Wort „logos“ gebraucht, er hat das Evangelium ja in Griechisch geschrieben. Aber Johannes war Jude, was er im Sinn hatte war nicht griechische Philosophie, sondern jüdische Theologie.
Es gab im Judentum ein religiöses Konzept, namens „Memra“ (dt. „Wort“, gr. „logos“). Und in dieser Theologie gab es über das „Memra“ sechs Aussagen:
1. das Memra ist manchmal dasselbe wie Gott und manchmal von Gott getrennt (Wort war bei Gott und das Wort war Gott)
2. das Memra ist das Wirkende in der Schöpfung (alles wurde durch dasselbe gemacht)
3. das Memra ist das Wirkende bei der Errettung (gab er Macht Kinder Gottes zu werden)
4. durch das Memra wurde Gott sichtbar, Juden sprechen hier von der Shechinah (wurde Fleisch und wohnte unter uns; eigentlich zeltete unter uns; gr. "skeinei“ Ableitung von Shechinah weil kein sch-Laut im Gr.; manche sagen auch, dass Jesus vermutlich am Laubhüttenfest geboren wurde; am Laubhüttenfest wurden bereits im AT Opfer für die Sünden der Welt dargebracht)
5. das Memra ist der Ursprung der Offenbarung (niemand hat Gott je gesehen, der Sohn hat ihn kundgemacht) und
6. durch das Memra beschloss Gott seine Bündnisse (die Gnade ist durch Christus geworden).
Was Johannes hier aussagen wollte, ist dass sich alle diese sechs Aussagen über das Memra in Jesus erfüllt haben. Es ist mehr als nur ein Wort oder eine Philosophie. Er gibt einen klaren Hinweis auf die Messianität und Göttlichkeit Jesu.
Und genauso wie die Shechinah-Herrlichkeit Gottes die Einsetzung des mosaischen Bundes durch ihre Gegenwart bestätigt hatte (2. Mose 24, 15.17), so hat Jesus den neuen Bund am Kreuz mit seinem Blut unterschrieben.
2.2 Die Geburt
Diese Shechinah-Gegenwart Gottes finden wir übrigens auch bei der Geburt Jesu.
„Und es waren Hirten in derselben Gegend, die auf freiem Feld blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde. Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht.“ (Lk. 2, 8.9)
Hier ist nicht die Rede von einer großen Menge Engel die leuchten, sog. Leucht-Engel. Nein, die kommen erst später und da steht auch nichts von leuchten. Ein Engel - und die Herrlichkeit Gottes. Die Herrlichkeit Gottes in einer der at. Erscheinungsformen (Licht, Wolke, Feuer). Es ist so als ob Gott in seiner unermesslichen Vaterfreude auf die Erde kommt und sagt: „Nun geht doch schon hin, mein Sohn wurde geboren, euer Retter, nun seht ihn doch endlich an, geht doch endlich los und betet an.“
Und damit sie ihn auch finden, bekommen sie eine klare Wegbeschreibung:
„Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ (Lk. 2,12)
Klare Wegbeschreibung: Bethlehem war klar, Krippe, muss also in einem Stall sein, okay, aber in Windeln gewickelt, was soll ein Baby denn sonst an haben außer Windeln? Ich meine, auch wenn Jesus Gottes Sohn war, hat er trotzdem Windeln gebraucht, was ist da so besonders dran?
Es kann jetzt natürlich ein Bild für die Ärmlichkeit sein, in die Gott hinein geboren wurde, aber ich denke das noch eine andere Symbolik darin steckt. Dazu müssen wir wissen, dass Ställe in Israel meist kleine Höhlen waren, die als Unterstand benutzt wurden in der Regenzeit. Die Hirten wussten daher natürlich wo sich solche Höhlen befinden. Diese Höhlen wurden oft auch für Begräbnisse verwendet. Der Leichnam wurde darin vorbereitet. Das Wort, d.h. hier mit „Windeln“ übersetzt wurde, wird auch für Stoffstreifen verwendet, in die man Leichen einzuwickeln pflegte. Diese Stoffstreifen wurden in Nischen in solchen Höhlen aufbewahrt. In solche Stoffstreifen war Jesus wahrscheinlich gewickelt, da bei seiner Geburt nichts anderes zur Hand war. Dies war ein eindeutiges Zeichen für die Hirten und für uns steckt ein tiefer Symbolismus darin: Am ersten Tag seines Lebens wurde Jesus in dieselbe Art Tücher gewickelt, in die er an seinem letzten Tag gewickelt wurde. Wir werden geboren um zu leben, Jesus wurde geboren, um zu sterben.
2.3 Die Messias-Erwartung und der Konflikt mit den Pharisäern
2.3.1 Das erste messianische Wunder
Das Volk Israel lebte (und lebt immer noch) in der Erwartung des Messias. Zur Zeit Jesu gab es viele Personen die aufgetreten sind und behauptet haben, dass sie der Messias sind. Jede messianische Bewegung musste damals vom Sanhedrin zuerst beobachtet, dann verhört und schließlich beurteilt werden.
In der rabb. Theologie gab es damals drei Wunder, die nur der Messias tun konnte, eines davon war die Heilung eines Aussätzigen.
Dies war auch das erste dieser drei messianischen Wundern, die Jesus getan hatte (Lk. 5, 12-16). Seit Fertigstellung der fünf Bücher Mose gab es keinen Israeliten mehr, der von Aussatz geheilt wurde (Miriam war vorher, Naeman war Syrer) - obwohl im Gesetz Mose umfangreiche Vorschriften stehen wie im Fall der Heilung vorzugehen ist - , so dass die Schlussfolgerung der jüdischen Theologie die war: erst der Messias wird solche Wunder tun.
Nun hatte der Sanhedrin ein Problem: da ist einer der nicht nur behauptet der Messias zu sein, sondern auch ein messianisches Wunder getan hat. Also wurde offiziell die Phase der Beobachtung eingeleitet. Und direkt nach der Heilung des Aussätzigen lesen wir:
„er lehrte, und es saßen da Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren“ (Lk. 5,17)
Hier war kein theologischer Kongress, sondern eine Delegation des Sanhedrin überprüfte Jesus.
Es war nicht so, dass man Jesus von vornherein nicht anerkennen wollte. Es war nur so, dass es ein großes Problem gab, er passte nicht in das religiöse Konzept der Pharisäer. Jesus hielt sich in allen Punkten an das Gesetz Mose, aber er interessierte sich nicht für die Lehren und Traditionen der Pharisäer, für das was später Mischna genannt wurde.
2.3.2 Die Lehren der Pharisäer
Wir müssen uns Folgendes vergegenwärtigen: das Gesetz des Mose umfasst keine zehn - wie es in der Christenheit manchmal dargestellt wird-, sondern 613 Gesetze. Als die Juden aus dem babylonischen Exil zurückgekommen sind, erkannten sie ihren Ungehorsam dem Gesetz gegenüber als den Grund für ihre Vertreibung. Esra gründete daraufhin die Schule der Schriftgelehrten um das Volk Gottes im Gesetz zu unterweisen. Die darauf folgende Generation an Schriftgelehrten nahm ihre Aufgabe noch ernster und errichtete einen Zaum um die 613 Gebote. Sie sagten sich, man kann vielleicht ein Gesetz des Zaunes brechen, aber das eigentliche Gebot wird nicht gebrochen werden. Dieser Vorgang dauerte 400 Jahre.
Ein Beispiel: Das Gesetz des Mose verbietet ein Ziegenjunges im Milch der Mutter zu kochen. Ursprünglich ein heidnisches Opfer im Baalskult der Kanaaniter. Da man 1000 Jahre später nichts mehr wusste vom Baalskult, ging die ursprüngliche Bedeutung verloren. Die Aufgabe der „Zaunbauer“ war es sicher zustellen, dass niemals zufällig ein Ziegenjunges in der Milch der Mutter gekocht wird. Dadurch entstand das Verbot Milch und Fleisch in einer Mahlzeit zu essen, es mussten mindestens 4 Stunden Pause dazwischen sein, damit die Zutaten nicht doch noch im Magen aufeinander treffen konnten, des weiteren benötigt am zwei separate Sätze an Kochtöpfen und Geschirr für Fleisch- und Milchmahlzeiten.
Die nächsten Generationen stopften noch Löcher in den Zäunen und stellten weitere Gesetze auf. Diese bildeten zusammen die Mischna, die 1500 kleingedruckte Seiten umfasst und 220 n.Chr. fertiggestellt wurde und zur Zeit Jesu nur durch mündliche Überlieferungen vorlag. Später gab es noch weitere Schulen, die Zäune um die Zäune bauten.
Die Pharisäer erwarteten nun, dass der Messias sich an die Mischna hielt und weitere Gesetze aufstellte. Jesus hielt sich aber überhaupt nicht daran:
Die Pharisäer verboten den Umgang mit Zöllnern, Jesus feierte mit ihnen sogar Feste.
Die Pharisäer hatten 1500 Sabbatgebote (Z.B. durften sie am Sabbat nicht über 1 Km von zu Hause weg gehen, da sie aber nach Jerusalem wollten, positionierten sie jeden Kilometer einen Sklaven, da ein anderes Gesetz festlegte, dass dort wo der Sklave ist, das Zu Hause ist).
Die Jünger Jesu brachen gleich mehrere ihrer Gebote (Mk. 2, 23-28). Als sie die Ähren mit ihren Händen ausrauften, haben sie geerntet, als sie die Körner getrennt haben, haben sie gedroschen, als sie in die Hände pusteten, haben sie geworfelt und als sie die Körner geschluckt haben, haben sie sie eingelagert (nach pharisäischen Verständnis).
Jesus ignorierte die Mischna-Gebote nicht nur, er griff die Pharisäer auch direkt an. Die Bergpredigt ist nicht in erster Linie eine christliche Verhaltensethik, sondern eine Auslegung des Gesetzes durch den Messias im Gegensatz zur pharisäischen Auslegung des Gesetzes. Dort kommt er zu dem Schluss:
„Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen.“ (Mt. 5,20)
Und an anderer Stelle:
„Er aber sprach zu ihnen: Treffend hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.“ Ihr gebt das Gebot Gottes preis und haltet die Überlieferung der Menschen fest. Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet. Denn Mose hat gesagt: „Ehre deinen Vater und deine Mutter!“ und „Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.“ Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – sei das, was dir von mir zugute gekommen wäre“ (Joh. 7, 6-11).
Dies drückt die Heuchelei der Pharisäer besonders gut aus, wie ich finde. Sie sprechen „Korban“ über eine Sache und brauchen es nicht zu geben. Dies bedeutet übrigens nicht zwingend, das man das Geld dem Tempel spenden musste, man konnte es auch für sich selbst verwenden.
Jesu zeigt in seinen Lehren auf, was der Kern der Gesetze ist, dass es um Liebe und Barmherzigkeit geht. Seine Lehre passt nicht in den Rahmen der Pharisäer, genauso wenig wie man einen neuen Flecken auf ein altes Kleid stopft oder neuen Wein in alte Schläuche füllt.
2.3.3 Das zweite messianische Wunder und die Ablehnung des Messias
Zurück zu den messianischen Wundern. Das nächste messianische Wunder, dass Jesus tat war das Austreiben eines stummen Dämons.
Dämonenaustreibung an sich war nichts Ungewöhnliches. Dies praktizierten auch viele Rabbis. Es gab dabei folgendes Ritual: 1. Kontaktaufnahme, 2. den Namen des Dämons herausfinden und 3. ihn austreiben. Dies funktionierte ganz gut. Problematisch war es nur bei stummen Dämonen, da man die nicht nach den Namen fragen konnte, konnte man sie auch nicht austreiben. Daher wurde dies dem kommenden Messias zugeschrieben. Er würde auch Macht über stumme Dämonen haben. Als Jesus nun einen stummen Dämon austrieb (Mt. 12, 22-27) konkretisierte sich sein Anspruch der erwartete Messias zu sein.
„Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids?“ (Mt. 12,23)
Und jetzt ist der Wendepunkt in der Geschichte Israels. Die Volksmengen sehen die Wunder, die nur der Messias tun kann und fragen: Ist er der Messias? Sie fragen die religiösen Führer ihres Landes. Doch die Antwort ist folgende:
„Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebul, den Obersten der Dämonen.“ (Mt. 12,24)
Sie lehnen Jesus als Messias ab und sagen, dass er seine Macht durch dämonische Mächte hat. Diese Einschätzung finden wir übrigens auch in den außerbiblischen jüdischen Schriften (Talmund).
Gleich im Anschluss spricht Jesus hier von der Sünde gegen den Heiligen Geist, die nicht vergeben werden kann. Ausleger sehen dies als die nationale Sünde Israels, Jesus als den Messias abzulehnen und ihn mit Zauberei und dämonischen Mächten in Verbindung zu bringen. Die Folge dieser Ablehnung, auf die Jesus später immer wieder hinweist, ist das Gericht Gottes, das 40 Jahre später an dieser Generation in der Zerstörung Jerusalems ausgeübt wird (Mt. 12, 38-40; 23, 1-39; Lk. 21, 20-24)
Von diesem Zeitpunkt änderte Jesus sein Verhalten, da er von seinem Volk abgelehnt wurde. Er lehrte bspw. nur noch in Gleichnissen, er durfte nicht mehr als Messias bezeichnet werden u.ä.
Es gab jetzt kein Angebot Gottes mehr für diese Generation. Das Messias-Angebot Gottes für Israel als ganze Nation in dieser Generation bestand nicht mehr. Diese Sünde war nicht vergebbar. Sie würden nur noch das Zeichen Jonas erhalten.
2.3.4 Das dritte messianische Wunder
Jesus tat noch ein weiteres messianisches Wunder: die Heilung eines Blindgeborenen (Joh. 9, 1-41). Blind geboren zu werden, galt als Bestrafung Gottes für Sünden im Mutterleib. Eine solche Heilung konnte nur der Messias vollbringen. Bei dieser Heilung brach Jesus jedoch gleich mehrere Gesetze der Mischna: er heilte am Sabbat und er heilte mit Hilfe eines Breis. Nach dieser Heilung lehnten die Pharisäer nicht nur Jesus, sondern auch seine Nachfolger ab. Dies gilt bis auf dem heutigen Tag. Durch das Bekenntnis zu Jesus Christus, wird man exkommuniziert.
2.3.4 Das Zeichen Jonas
Obwohl die Pharisäer schon viele Hinweise auf die Göttlichkeit Jesu erhalten hatten, verlangten sie immer neue Zeichen. Trotz zahlreicher Belege für die Messianität Jesu, haben sie nicht auf ihn reagiert. Daher wird die Königin des Südens im Gericht aufstehen gegen diese generation, da sie wenig „Licht“ hatte, aber auf das Werben Gottes reagiert hat (Mt. 12, 41.42).
Jesus entgegnete den Pharisäern:
„Wenn es Abend geworden ist, so sagt ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Aussehen des Himmels wisst ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas.“ (Mt. 16, 2-4)
Kurz nach der Heilung des Blindgeborenen erhielten die Pharisäer das erste Zeichen Jonas (Auferstehung nach drei Tagen) am Leib des Lazarus (Joh. 11, 1-44). Als Jesus von Krankheit und Tod seines Freundes erfuhr, ließ er sich extra viel Zeit. Vier Tage brauchte er für eine kurze Strecke. Nach der rabb. Auffassung schwebt der Geist des Menschen drei Tage über dem Toten, bevor die Seele in den Hades oder in den Scheol kommt. Eine Auferweckung nach dieser Zeit kann es erst bei der allgemeinen Totenauferweckung bei der Ankunft des Messias geben. Nun, Jesus war der Messias und konnte ihn daher auferwecken. Dies war endgültig das Todesurteil Jesu.
„Von jenem Tag an ratschlagten sie nun, um ihn zu töten.“ (Joh. 11,53)
3. Kreuzigung und Tod
Bei der Verhaftung Jesu in Gethsemane ereignete sich noch etwas Merkwürdiges, das mir nie aufgefallen ist.
„Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazoräer. Er spricht zu ihnen: Ich bin´s. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er nun zu ihnen sagte: ich bin´s, wichen sie zurück und fielen zu Boden.“ (Joh. 18, 4-6)
Warum fallen die hier auf einmal um? Eine Menge Soldaten und die Delegierten des Sanhedrin. Haben die auf einmal Angst vor der eigenen Courage?
Die Antwort Jesu hier ist nicht einfach: „Ich bin der, den ihr sucht,“ das sagt Jesus später auch noch (V.9). Seine Antwort ist das göttliche: „ICH BIN“ (sowohl im gr. als auch im hebr. gibt es das dt. „´s“ nicht). Hier wird noch einmal die Göttlichkeit Jesu sichtbar, Gott selbst wird hier verhaftet, seine Gegenwart lässt die Menschen zu Boden fallen.
Wir wissen, dass Judas Jesus für 30 Silberlinge verraten hat. Hier steckt eine besondere Symbolik drin.
30 Silberlinge war der Preis für einen toten Sklaven (2. Mo 21,32). Im Laufe der Geschichte wurde daraus ein symbolischer Preis für Verachtung. Wenn man jemand seine Missachtung zeigen wollte, konnte man ihm 30 Silberstücke geben und damit aussagen: Du bist mir soviel wert, wie ein toter Sklave. Wenn man einen Kaufpreis aushandelte, nahm man dann entweder 29 oder 31 Silberlinge um dieses Stigma zu vermeiden. In Sach. 11, 4-14 lesen wir eine Prophetie über diesen Betrag. Dort spricht der Hirte Israels:
„Und sie wogen meinen Lohn ab: dreißig Silberschekel.“ (Sach. 11,12)
Gott sagt damit: „Sie verkaufen mich für den Preis eines toten Sklaven.“ Als Judas die 30 Silberlinge erhalten hat, hat sich diese Prophetie erfüllt. Jesus wurde für den Preis eines toten Sklaven verkauft und das Geld stammte aus dem Tempelschatz, der dazu da war das Opfer zu kaufen. Sie kauften hier das Opfer, das die Sünder der Welt wegtragen würde.
Dass die Pharisäer es mit ihren eigenen Gesetzen nicht so genau nahmen, wurde auch im Gerichtsprozess gegen Jesus deutlich. Hier wurden gleich 22 ihrer Gesetze gebrochen.
Ich kann hier jetzt auf die Verhandlung nicht eingehen. Nur soviel: Pilatus versuchte mehrmals Jesus freizulassen, er fand keine Schuld an ihm, er wollte ihn nur geißeln lassen, er wollte ihn freilassen, am Schluss musste er doch nachgeben.
„Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder.“ (Mt. 27,25)
40 Jahre später wurde dies durch die Zerstörung Jerusalems Realität.
Als Jesus gekreuzigt wurde, befestigte man eine Schuldschrift über seinen Kopf. Dort stand in drei Sprachen (Joh. 19,1 9-22): Jesus von Nazareth, König der Juden (lat. Iesus Nazarenum Rex Iudäa). Die hebr. Inschrift (Jeschua HaNozri WuMelech HaJehudim) lautet abgekürzt JHWH, Gottes heiliger Name (ein Affront für die jüd. Seele). Es ist so, als ob Gott damit sagen will: „Seht her, hier hänge ich selbst, für eure Schuld sterbe ich hier am Kreuz.“
Jesus wurde früh um 9 Uhr gekreuzigt, zu der Zeit als am Tempelberg die Passahlämmer geschlachtet wurden.
Um die Mittagszeit kam eine große Finsternis über das Land. Diese war so groß, dass sie auch in den benachbarten Ländern (Griechenland, Türkei, Ägypten) erlebt wurde. Der Grieche Diogenes beschreibt sie wie folgt:
„Es war eine so starke Sonnenfinsternis, dass entweder die Gottheit zu jenem Zeitpunkt gelitten hat oder mit jemanden sympathisierte, der litt.“
Dieser heidnische Mann erkannte eine große Wahrheit.
Von den letzten Worten Jesu am Kreuz sind zwei besonders erwähnenswert:
- Jesus spricht seinen Vater das einzige Mal mit Gott und nicht mit Vater an:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt. 27,46)
Jesus ist nun drei Stunden in der Finsternis, drei Stunden in der Gottesferne, drei Stunden durchlebt er den geistlichen Tod, den auch wir durchleben, solange wir getrennt von Gott sind. Nun trägt er wirklich die Sünde der Welt, nun ist er wirklich im Feuer des Zorn Gottes. Kurz vor seinem Tod, kann er wieder Vater sagen. Denn zwischenzeitlich geschieht etwas anderes.
- „Es ist vollbracht!“ (Joh. 19,30)
Gr. „tetelestai“. Heute weiß man, dass dieses Wort über Rechnungen geschrieben wurde, wenn sie bezahlt waren. Es ist vollständig bezahlt.
Wir wissen von den Zeichen, die zum Zeitpunkt des Todes Jesu geschehen sind: Finsternis, Tote kamen aus ihren Gräbern, Erdbeben, der Vorhang im Tempel, der das Allerheiligste vom Heiligtum abtrennte, zerriss von oben nach unten (20 Meter lang, 10 Meter breit, 10 cm dick), der Zugang zu Gott war möglich, es war ja vollbracht.
Interessant ist, dass es auch außerbiblische Quellen über seltsame Vorgänge im Tempel zu bzw. ab dieser Zeit gab (z.B. bei Josephus oder im Talmund). Und immer wieder heißt es dort. „Dieses oder jenes geschah 40 Jahre bevor der Tempel zerstört wurde.“
Die schönste Legende ist die von Asasel. Am Versöhnungstag werden zwei Böcke geopfert (3. Mo 16). Einer wird geschlachtet für die Sünden des Volkes zur Sühne, auf den anderen werden die Sünden dann symbolisch gelegt und er wird dann in die Wüste geschickt. Dabei wurde um eines der Hörner ein rotes Tuch gebunden. Der Bock kam dann jedes Jahr mit einem weißen Tuch zurück (Jes. 1,18). Ab dem Jahre 30 hörte das rote Tuch auf weiß zu werden.
„Wo aber dafür eine Vergebung ist, gibt es kein Opfer für die Sünde mehr.“ (Hebr. 10,18)
Es war vollbracht, kein weiteres Opfer war nötig.
4. Die Auferstehung
Aber die Zeit Jesu endete nicht mit der Kreuzigung. Jesus ist nach drei Tagen (am dritten Tage) auferstanden. Früher hatte ich Probleme, dass von Freitagabend bis Sonntagmorgen hinzukriegen, heute weiß ich dass dies nach jüdischer Zählweise kein Problem darstellt, da ein Teil des Tages für den ganzen Tag zählt (analog Herrschaftszeiten bei König ein Monat für ein Regentschaftsjahr).
Die ersten denen Jesus begegnet ist waren Frauen. Dies ist aus jüd. Gesichtspunkt betrachtet ein Beleg dafür, dass es nicht erfunden ist, denn das Zeugnis von Frauen zählte eh nicht. Hätte man etwas konstruieren wollen, hätte man keine Frauen genommen. Im Gegenteil konstruiert haben die römischen Soldaten und der Hohe Rat, da sie behauptet haben, dass die Jünger den Leichnam geholt hatten, während sie geschlafen habe. Hallo? Schlafen die mit offenen Augen?
Jesus „der unserer Übertretungen wegen dahin gegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.“ (Röm. 4,25)
Seine Auferweckung erlaubt uns ein Leben in der Auferstehungskraft.
AMEN.
Anhang:
Die Gesetze des Hohen Rates (Sanhedrin) bezüglich Gerichtsverfahren
Die Pharisäer brachen mind. 22 ihrer eigenen Gesetze um den Prozess gegen Jesus zu beschleunigen.
1. Es durfte keine Verhaftung von Seiten der religiösen Behörden stattfinden, wenn
Bestechung eine Rolle spielte (2. Mo 23).
2. Es durften keine Gerichtsverfahren nach dem Sonnenuntergang abgehalten werden.
3. Richtern oder Mitgliedern des Hohen Rates war es nicht erlaubt, an der Verhaftung teilzunehmen.
4. Es durften keine Verhandlungen vor dem morgendlichen Opfer stattfinden.
5. Geheime Verhandlungen waren nicht erlaubt – nur öffentliche.
6. Verhandlungen des Hohen Rates durften nur in der Halle des Gerichts auf dem Tempelgelände stattfinden.
7. Zuerst kam die Verteidigung, dann die Anklage.
8. Alle durften für Freispruch plädieren, aber nicht alle durften sich für die Verurteilung einsetzen.
9. Zwei oder drei Zeugen mussten in ihrem Zeugnis in allen Einzelheiten übereinstimmend aussagen (5. Mo 19,15).
10. Für den Angeklagten durfte es keine Möglichkeit geben, gegen sich selbst auszusagen.
11. Dem Hohepriester war verboten, seine Kleider zu zerreißen (3 Mo 21,10).
12. Die Anklagen durften nicht von den Richtern kommen, diese durften lediglich die zu ihnen gebrachten Anklagen untersuchen.
13. Die Anklage auf Gotteslästerung war nur gültig, wenn der Angeklagte den Namen Gottes buchstäblich ausgesprochen hatte.
14. Eine Person durfte nicht allein auf Grund ihrer eigenen Aussage verurteilt werden.
15. Die Urteilsprechung durfte nicht in der Nacht, sondern nur am Tag stattfinden.
16. In Fällen, in denen die Todesstrafe verhängt wurde, mussten zwischen der Verhandlung und der Schuldigsprechung mindestens 24 Stunden liegen.
17. Das Urteil durfte erst 24 Stunden nach Abschluss der Verhandlung verkündigt werden.
18. Die Abstimmung für das Todesurteil musste individuell stattfinden; sie begannen bei dem Jüngsten, so das die Jüngeren nicht von den Älteren beeinflusst wurden.
19. Die Verurteilung durfte erst drei Tage nach der Schuldigsprechung verkündigt werden.
20. Richter mussten human und freundlich sein.
21. Eine zum Tode verurteilte Person sollte vor der Vollstreckung nicht gegeißelt oder ausgepeitscht werden.
22. Keine Verhandlung durfte am Abend des Passahs stattfinden oder an einem Feiertag.
(Quelle: Arnold G. Fruchtenbaum, Das Leben des Messias - Zentrale Ereignisse aus jüdischer Perspektive, Hünfeld, 2007, Christlicher Mediensdienst, S. 91 ff.)
1. Einleitung
Wir hatten vor kurzem ja diesen interessanten Abend mit Leonid Dolganowski, an dem wir in die Geheimnisse und die christozentrische Symbolik des Passah-Festes eingeweiht wurden. Und von einigen weiß ich, dass es sie interessieren würde noch mehr über die jüdischen Hintergründe zu erfahren. Ich möchte heute morgen einmal versuchen den Weg von Jesus ans Kreuz, die Hintergründe dieses Weges (dieser Ablehnung Jesu) im Zusammenhang mit der Messias-Erwartung, aus einer jüdischen Perspektive zu betrachten.
Wenn wir die Evangelien lesen haben wir ein großes Problem: wir lesen sie durch unsere deutsche, unsere westeuropäische Brille, wir betrachten das Geschehen durch den Spiegel unserer Zeit, unserer Kultur. Wären wir jetzt Griechen, würden wir vielleicht manches schon ganz anders verstehen, allein schon deshalb weil uns die NT und die Entstehung der Christenheit sprachlich, regional und historisch näher wäre. Wäre wir jedoch Juden und würden wir vor 2000 Jahren leben, wären viele Stellen in den Evangelien für uns ganz klar verständlich, über deren Bedeutung wir uns hier den Kopf zerbrechen müssen.
Wir müssen uns vergegenwärtigen Jesus lebte unter Juden und er sprach zu Juden in der Sprache der Juden, Jesus lebte unter dem Gesetz des Mose und er kannte alle jüdischen Traditionen und religiösen Lehren seiner Zeit. Wir kennen das eine ein bisschen und das andere oft gar nicht. Aber ich kann Euch versichern, es ist eine sehr spannende und lohnenswerte Angelegenheit sich damit zu beschäftigen.
2. Jesus der Messias aus jüdischer Perspektive
2.1 Das Memra
Das früheste was wir über Jesus in den Evangelien lesen ist nicht etwa die Geburt, sondern es sind die ersten Verse aus dem Johannes-Evangelium. Johannes hatte ja die Absicht das aufzuschreiben, was seine Evaneglisten-Kollegen noch nicht erwähnt hatten und so beginnt er sein Evangelium mit einer ganz besonderen Einleitung. Einige Verse aus dem ersten Kapitel.
„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist....so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen die an seinen Namen glauben...Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit...Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Christus geworden. Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.“ (Joh. 1, 1-3.12.14.18)
Wenn wir Erklärungen zu dieser Stelle lesen, dann zielen sie meist auf den Begriff des „logos“ ab. Jesus als das höchste Ideal Gottes erfüllte die Inhalte griechischer Philosophie, des Verstandes, der Vernunft etc. Und es ist richtig: Johannes hat das Wort „logos“ gebraucht, er hat das Evangelium ja in Griechisch geschrieben. Aber Johannes war Jude, was er im Sinn hatte war nicht griechische Philosophie, sondern jüdische Theologie.
Es gab im Judentum ein religiöses Konzept, namens „Memra“ (dt. „Wort“, gr. „logos“). Und in dieser Theologie gab es über das „Memra“ sechs Aussagen:
1. das Memra ist manchmal dasselbe wie Gott und manchmal von Gott getrennt (Wort war bei Gott und das Wort war Gott)
2. das Memra ist das Wirkende in der Schöpfung (alles wurde durch dasselbe gemacht)
3. das Memra ist das Wirkende bei der Errettung (gab er Macht Kinder Gottes zu werden)
4. durch das Memra wurde Gott sichtbar, Juden sprechen hier von der Shechinah (wurde Fleisch und wohnte unter uns; eigentlich zeltete unter uns; gr. "skeinei“ Ableitung von Shechinah weil kein sch-Laut im Gr.; manche sagen auch, dass Jesus vermutlich am Laubhüttenfest geboren wurde; am Laubhüttenfest wurden bereits im AT Opfer für die Sünden der Welt dargebracht)
5. das Memra ist der Ursprung der Offenbarung (niemand hat Gott je gesehen, der Sohn hat ihn kundgemacht) und
6. durch das Memra beschloss Gott seine Bündnisse (die Gnade ist durch Christus geworden).
Was Johannes hier aussagen wollte, ist dass sich alle diese sechs Aussagen über das Memra in Jesus erfüllt haben. Es ist mehr als nur ein Wort oder eine Philosophie. Er gibt einen klaren Hinweis auf die Messianität und Göttlichkeit Jesu.
Und genauso wie die Shechinah-Herrlichkeit Gottes die Einsetzung des mosaischen Bundes durch ihre Gegenwart bestätigt hatte (2. Mose 24, 15.17), so hat Jesus den neuen Bund am Kreuz mit seinem Blut unterschrieben.
2.2 Die Geburt
Diese Shechinah-Gegenwart Gottes finden wir übrigens auch bei der Geburt Jesu.
„Und es waren Hirten in derselben Gegend, die auf freiem Feld blieben und des Nachts Wache hielten über ihre Herde. Und ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich mit großer Furcht.“ (Lk. 2, 8.9)
Hier ist nicht die Rede von einer großen Menge Engel die leuchten, sog. Leucht-Engel. Nein, die kommen erst später und da steht auch nichts von leuchten. Ein Engel - und die Herrlichkeit Gottes. Die Herrlichkeit Gottes in einer der at. Erscheinungsformen (Licht, Wolke, Feuer). Es ist so als ob Gott in seiner unermesslichen Vaterfreude auf die Erde kommt und sagt: „Nun geht doch schon hin, mein Sohn wurde geboren, euer Retter, nun seht ihn doch endlich an, geht doch endlich los und betet an.“
Und damit sie ihn auch finden, bekommen sie eine klare Wegbeschreibung:
„Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ (Lk. 2,12)
Klare Wegbeschreibung: Bethlehem war klar, Krippe, muss also in einem Stall sein, okay, aber in Windeln gewickelt, was soll ein Baby denn sonst an haben außer Windeln? Ich meine, auch wenn Jesus Gottes Sohn war, hat er trotzdem Windeln gebraucht, was ist da so besonders dran?
Es kann jetzt natürlich ein Bild für die Ärmlichkeit sein, in die Gott hinein geboren wurde, aber ich denke das noch eine andere Symbolik darin steckt. Dazu müssen wir wissen, dass Ställe in Israel meist kleine Höhlen waren, die als Unterstand benutzt wurden in der Regenzeit. Die Hirten wussten daher natürlich wo sich solche Höhlen befinden. Diese Höhlen wurden oft auch für Begräbnisse verwendet. Der Leichnam wurde darin vorbereitet. Das Wort, d.h. hier mit „Windeln“ übersetzt wurde, wird auch für Stoffstreifen verwendet, in die man Leichen einzuwickeln pflegte. Diese Stoffstreifen wurden in Nischen in solchen Höhlen aufbewahrt. In solche Stoffstreifen war Jesus wahrscheinlich gewickelt, da bei seiner Geburt nichts anderes zur Hand war. Dies war ein eindeutiges Zeichen für die Hirten und für uns steckt ein tiefer Symbolismus darin: Am ersten Tag seines Lebens wurde Jesus in dieselbe Art Tücher gewickelt, in die er an seinem letzten Tag gewickelt wurde. Wir werden geboren um zu leben, Jesus wurde geboren, um zu sterben.
2.3 Die Messias-Erwartung und der Konflikt mit den Pharisäern
2.3.1 Das erste messianische Wunder
Das Volk Israel lebte (und lebt immer noch) in der Erwartung des Messias. Zur Zeit Jesu gab es viele Personen die aufgetreten sind und behauptet haben, dass sie der Messias sind. Jede messianische Bewegung musste damals vom Sanhedrin zuerst beobachtet, dann verhört und schließlich beurteilt werden.
In der rabb. Theologie gab es damals drei Wunder, die nur der Messias tun konnte, eines davon war die Heilung eines Aussätzigen.
Dies war auch das erste dieser drei messianischen Wundern, die Jesus getan hatte (Lk. 5, 12-16). Seit Fertigstellung der fünf Bücher Mose gab es keinen Israeliten mehr, der von Aussatz geheilt wurde (Miriam war vorher, Naeman war Syrer) - obwohl im Gesetz Mose umfangreiche Vorschriften stehen wie im Fall der Heilung vorzugehen ist - , so dass die Schlussfolgerung der jüdischen Theologie die war: erst der Messias wird solche Wunder tun.
Nun hatte der Sanhedrin ein Problem: da ist einer der nicht nur behauptet der Messias zu sein, sondern auch ein messianisches Wunder getan hat. Also wurde offiziell die Phase der Beobachtung eingeleitet. Und direkt nach der Heilung des Aussätzigen lesen wir:
„er lehrte, und es saßen da Pharisäer und Gesetzeslehrer, die aus jedem Dorf von Galiläa und Judäa und aus Jerusalem gekommen waren“ (Lk. 5,17)
Hier war kein theologischer Kongress, sondern eine Delegation des Sanhedrin überprüfte Jesus.
Es war nicht so, dass man Jesus von vornherein nicht anerkennen wollte. Es war nur so, dass es ein großes Problem gab, er passte nicht in das religiöse Konzept der Pharisäer. Jesus hielt sich in allen Punkten an das Gesetz Mose, aber er interessierte sich nicht für die Lehren und Traditionen der Pharisäer, für das was später Mischna genannt wurde.
2.3.2 Die Lehren der Pharisäer
Wir müssen uns Folgendes vergegenwärtigen: das Gesetz des Mose umfasst keine zehn - wie es in der Christenheit manchmal dargestellt wird-, sondern 613 Gesetze. Als die Juden aus dem babylonischen Exil zurückgekommen sind, erkannten sie ihren Ungehorsam dem Gesetz gegenüber als den Grund für ihre Vertreibung. Esra gründete daraufhin die Schule der Schriftgelehrten um das Volk Gottes im Gesetz zu unterweisen. Die darauf folgende Generation an Schriftgelehrten nahm ihre Aufgabe noch ernster und errichtete einen Zaum um die 613 Gebote. Sie sagten sich, man kann vielleicht ein Gesetz des Zaunes brechen, aber das eigentliche Gebot wird nicht gebrochen werden. Dieser Vorgang dauerte 400 Jahre.
Ein Beispiel: Das Gesetz des Mose verbietet ein Ziegenjunges im Milch der Mutter zu kochen. Ursprünglich ein heidnisches Opfer im Baalskult der Kanaaniter. Da man 1000 Jahre später nichts mehr wusste vom Baalskult, ging die ursprüngliche Bedeutung verloren. Die Aufgabe der „Zaunbauer“ war es sicher zustellen, dass niemals zufällig ein Ziegenjunges in der Milch der Mutter gekocht wird. Dadurch entstand das Verbot Milch und Fleisch in einer Mahlzeit zu essen, es mussten mindestens 4 Stunden Pause dazwischen sein, damit die Zutaten nicht doch noch im Magen aufeinander treffen konnten, des weiteren benötigt am zwei separate Sätze an Kochtöpfen und Geschirr für Fleisch- und Milchmahlzeiten.
Die nächsten Generationen stopften noch Löcher in den Zäunen und stellten weitere Gesetze auf. Diese bildeten zusammen die Mischna, die 1500 kleingedruckte Seiten umfasst und 220 n.Chr. fertiggestellt wurde und zur Zeit Jesu nur durch mündliche Überlieferungen vorlag. Später gab es noch weitere Schulen, die Zäune um die Zäune bauten.
Die Pharisäer erwarteten nun, dass der Messias sich an die Mischna hielt und weitere Gesetze aufstellte. Jesus hielt sich aber überhaupt nicht daran:
Die Pharisäer verboten den Umgang mit Zöllnern, Jesus feierte mit ihnen sogar Feste.
Die Pharisäer hatten 1500 Sabbatgebote (Z.B. durften sie am Sabbat nicht über 1 Km von zu Hause weg gehen, da sie aber nach Jerusalem wollten, positionierten sie jeden Kilometer einen Sklaven, da ein anderes Gesetz festlegte, dass dort wo der Sklave ist, das Zu Hause ist).
Die Jünger Jesu brachen gleich mehrere ihrer Gebote (Mk. 2, 23-28). Als sie die Ähren mit ihren Händen ausrauften, haben sie geerntet, als sie die Körner getrennt haben, haben sie gedroschen, als sie in die Hände pusteten, haben sie geworfelt und als sie die Körner geschluckt haben, haben sie sie eingelagert (nach pharisäischen Verständnis).
Jesus ignorierte die Mischna-Gebote nicht nur, er griff die Pharisäer auch direkt an. Die Bergpredigt ist nicht in erster Linie eine christliche Verhaltensethik, sondern eine Auslegung des Gesetzes durch den Messias im Gegensatz zur pharisäischen Auslegung des Gesetzes. Dort kommt er zu dem Schluss:
„Denn ich sage euch: Wenn nicht eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer weit übertrifft, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen.“ (Mt. 5,20)
Und an anderer Stelle:
„Er aber sprach zu ihnen: Treffend hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.“ Ihr gebt das Gebot Gottes preis und haltet die Überlieferung der Menschen fest. Und er sprach zu ihnen: Trefflich hebt ihr das Gebot Gottes auf, damit ihr eure Überlieferung haltet. Denn Mose hat gesagt: „Ehre deinen Vater und deine Mutter!“ und „Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.“ Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – sei das, was dir von mir zugute gekommen wäre“ (Joh. 7, 6-11).
Dies drückt die Heuchelei der Pharisäer besonders gut aus, wie ich finde. Sie sprechen „Korban“ über eine Sache und brauchen es nicht zu geben. Dies bedeutet übrigens nicht zwingend, das man das Geld dem Tempel spenden musste, man konnte es auch für sich selbst verwenden.
Jesu zeigt in seinen Lehren auf, was der Kern der Gesetze ist, dass es um Liebe und Barmherzigkeit geht. Seine Lehre passt nicht in den Rahmen der Pharisäer, genauso wenig wie man einen neuen Flecken auf ein altes Kleid stopft oder neuen Wein in alte Schläuche füllt.
2.3.3 Das zweite messianische Wunder und die Ablehnung des Messias
Zurück zu den messianischen Wundern. Das nächste messianische Wunder, dass Jesus tat war das Austreiben eines stummen Dämons.
Dämonenaustreibung an sich war nichts Ungewöhnliches. Dies praktizierten auch viele Rabbis. Es gab dabei folgendes Ritual: 1. Kontaktaufnahme, 2. den Namen des Dämons herausfinden und 3. ihn austreiben. Dies funktionierte ganz gut. Problematisch war es nur bei stummen Dämonen, da man die nicht nach den Namen fragen konnte, konnte man sie auch nicht austreiben. Daher wurde dies dem kommenden Messias zugeschrieben. Er würde auch Macht über stumme Dämonen haben. Als Jesus nun einen stummen Dämon austrieb (Mt. 12, 22-27) konkretisierte sich sein Anspruch der erwartete Messias zu sein.
„Und es erstaunten die ganzen Volksmengen und sagten: Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids?“ (Mt. 12,23)
Und jetzt ist der Wendepunkt in der Geschichte Israels. Die Volksmengen sehen die Wunder, die nur der Messias tun kann und fragen: Ist er der Messias? Sie fragen die religiösen Führer ihres Landes. Doch die Antwort ist folgende:
„Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebul, den Obersten der Dämonen.“ (Mt. 12,24)
Sie lehnen Jesus als Messias ab und sagen, dass er seine Macht durch dämonische Mächte hat. Diese Einschätzung finden wir übrigens auch in den außerbiblischen jüdischen Schriften (Talmund).
Gleich im Anschluss spricht Jesus hier von der Sünde gegen den Heiligen Geist, die nicht vergeben werden kann. Ausleger sehen dies als die nationale Sünde Israels, Jesus als den Messias abzulehnen und ihn mit Zauberei und dämonischen Mächten in Verbindung zu bringen. Die Folge dieser Ablehnung, auf die Jesus später immer wieder hinweist, ist das Gericht Gottes, das 40 Jahre später an dieser Generation in der Zerstörung Jerusalems ausgeübt wird (Mt. 12, 38-40; 23, 1-39; Lk. 21, 20-24)
Von diesem Zeitpunkt änderte Jesus sein Verhalten, da er von seinem Volk abgelehnt wurde. Er lehrte bspw. nur noch in Gleichnissen, er durfte nicht mehr als Messias bezeichnet werden u.ä.
Es gab jetzt kein Angebot Gottes mehr für diese Generation. Das Messias-Angebot Gottes für Israel als ganze Nation in dieser Generation bestand nicht mehr. Diese Sünde war nicht vergebbar. Sie würden nur noch das Zeichen Jonas erhalten.
2.3.4 Das dritte messianische Wunder
Jesus tat noch ein weiteres messianisches Wunder: die Heilung eines Blindgeborenen (Joh. 9, 1-41). Blind geboren zu werden, galt als Bestrafung Gottes für Sünden im Mutterleib. Eine solche Heilung konnte nur der Messias vollbringen. Bei dieser Heilung brach Jesus jedoch gleich mehrere Gesetze der Mischna: er heilte am Sabbat und er heilte mit Hilfe eines Breis. Nach dieser Heilung lehnten die Pharisäer nicht nur Jesus, sondern auch seine Nachfolger ab. Dies gilt bis auf dem heutigen Tag. Durch das Bekenntnis zu Jesus Christus, wird man exkommuniziert.
2.3.4 Das Zeichen Jonas
Obwohl die Pharisäer schon viele Hinweise auf die Göttlichkeit Jesu erhalten hatten, verlangten sie immer neue Zeichen. Trotz zahlreicher Belege für die Messianität Jesu, haben sie nicht auf ihn reagiert. Daher wird die Königin des Südens im Gericht aufstehen gegen diese generation, da sie wenig „Licht“ hatte, aber auf das Werben Gottes reagiert hat (Mt. 12, 41.42).
Jesus entgegnete den Pharisäern:
„Wenn es Abend geworden ist, so sagt ihr: Heiteres Wetter, denn der Himmel ist feuerrot; und frühmorgens: Heute stürmisches Wetter, denn der Himmel ist feuerrot und trübe; das Aussehen des Himmels wisst ihr zwar zu beurteilen, aber die Zeichen der Zeiten könnt ihr nicht beurteilen. Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt nach einem Zeichen, und kein Zeichen wird ihm gegeben werden als nur das Zeichen Jonas.“ (Mt. 16, 2-4)
Kurz nach der Heilung des Blindgeborenen erhielten die Pharisäer das erste Zeichen Jonas (Auferstehung nach drei Tagen) am Leib des Lazarus (Joh. 11, 1-44). Als Jesus von Krankheit und Tod seines Freundes erfuhr, ließ er sich extra viel Zeit. Vier Tage brauchte er für eine kurze Strecke. Nach der rabb. Auffassung schwebt der Geist des Menschen drei Tage über dem Toten, bevor die Seele in den Hades oder in den Scheol kommt. Eine Auferweckung nach dieser Zeit kann es erst bei der allgemeinen Totenauferweckung bei der Ankunft des Messias geben. Nun, Jesus war der Messias und konnte ihn daher auferwecken. Dies war endgültig das Todesurteil Jesu.
„Von jenem Tag an ratschlagten sie nun, um ihn zu töten.“ (Joh. 11,53)
3. Kreuzigung und Tod
Bei der Verhaftung Jesu in Gethsemane ereignete sich noch etwas Merkwürdiges, das mir nie aufgefallen ist.
„Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr? Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazoräer. Er spricht zu ihnen: Ich bin´s. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen. Als er nun zu ihnen sagte: ich bin´s, wichen sie zurück und fielen zu Boden.“ (Joh. 18, 4-6)
Warum fallen die hier auf einmal um? Eine Menge Soldaten und die Delegierten des Sanhedrin. Haben die auf einmal Angst vor der eigenen Courage?
Die Antwort Jesu hier ist nicht einfach: „Ich bin der, den ihr sucht,“ das sagt Jesus später auch noch (V.9). Seine Antwort ist das göttliche: „ICH BIN“ (sowohl im gr. als auch im hebr. gibt es das dt. „´s“ nicht). Hier wird noch einmal die Göttlichkeit Jesu sichtbar, Gott selbst wird hier verhaftet, seine Gegenwart lässt die Menschen zu Boden fallen.
Wir wissen, dass Judas Jesus für 30 Silberlinge verraten hat. Hier steckt eine besondere Symbolik drin.
30 Silberlinge war der Preis für einen toten Sklaven (2. Mo 21,32). Im Laufe der Geschichte wurde daraus ein symbolischer Preis für Verachtung. Wenn man jemand seine Missachtung zeigen wollte, konnte man ihm 30 Silberstücke geben und damit aussagen: Du bist mir soviel wert, wie ein toter Sklave. Wenn man einen Kaufpreis aushandelte, nahm man dann entweder 29 oder 31 Silberlinge um dieses Stigma zu vermeiden. In Sach. 11, 4-14 lesen wir eine Prophetie über diesen Betrag. Dort spricht der Hirte Israels:
„Und sie wogen meinen Lohn ab: dreißig Silberschekel.“ (Sach. 11,12)
Gott sagt damit: „Sie verkaufen mich für den Preis eines toten Sklaven.“ Als Judas die 30 Silberlinge erhalten hat, hat sich diese Prophetie erfüllt. Jesus wurde für den Preis eines toten Sklaven verkauft und das Geld stammte aus dem Tempelschatz, der dazu da war das Opfer zu kaufen. Sie kauften hier das Opfer, das die Sünder der Welt wegtragen würde.
Dass die Pharisäer es mit ihren eigenen Gesetzen nicht so genau nahmen, wurde auch im Gerichtsprozess gegen Jesus deutlich. Hier wurden gleich 22 ihrer Gesetze gebrochen.
Ich kann hier jetzt auf die Verhandlung nicht eingehen. Nur soviel: Pilatus versuchte mehrmals Jesus freizulassen, er fand keine Schuld an ihm, er wollte ihn nur geißeln lassen, er wollte ihn freilassen, am Schluss musste er doch nachgeben.
„Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder.“ (Mt. 27,25)
40 Jahre später wurde dies durch die Zerstörung Jerusalems Realität.
Als Jesus gekreuzigt wurde, befestigte man eine Schuldschrift über seinen Kopf. Dort stand in drei Sprachen (Joh. 19,1 9-22): Jesus von Nazareth, König der Juden (lat. Iesus Nazarenum Rex Iudäa). Die hebr. Inschrift (Jeschua HaNozri WuMelech HaJehudim) lautet abgekürzt JHWH, Gottes heiliger Name (ein Affront für die jüd. Seele). Es ist so, als ob Gott damit sagen will: „Seht her, hier hänge ich selbst, für eure Schuld sterbe ich hier am Kreuz.“
Jesus wurde früh um 9 Uhr gekreuzigt, zu der Zeit als am Tempelberg die Passahlämmer geschlachtet wurden.
Um die Mittagszeit kam eine große Finsternis über das Land. Diese war so groß, dass sie auch in den benachbarten Ländern (Griechenland, Türkei, Ägypten) erlebt wurde. Der Grieche Diogenes beschreibt sie wie folgt:
„Es war eine so starke Sonnenfinsternis, dass entweder die Gottheit zu jenem Zeitpunkt gelitten hat oder mit jemanden sympathisierte, der litt.“
Dieser heidnische Mann erkannte eine große Wahrheit.
Von den letzten Worten Jesu am Kreuz sind zwei besonders erwähnenswert:
- Jesus spricht seinen Vater das einzige Mal mit Gott und nicht mit Vater an:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt. 27,46)
Jesus ist nun drei Stunden in der Finsternis, drei Stunden in der Gottesferne, drei Stunden durchlebt er den geistlichen Tod, den auch wir durchleben, solange wir getrennt von Gott sind. Nun trägt er wirklich die Sünde der Welt, nun ist er wirklich im Feuer des Zorn Gottes. Kurz vor seinem Tod, kann er wieder Vater sagen. Denn zwischenzeitlich geschieht etwas anderes.
- „Es ist vollbracht!“ (Joh. 19,30)
Gr. „tetelestai“. Heute weiß man, dass dieses Wort über Rechnungen geschrieben wurde, wenn sie bezahlt waren. Es ist vollständig bezahlt.
Wir wissen von den Zeichen, die zum Zeitpunkt des Todes Jesu geschehen sind: Finsternis, Tote kamen aus ihren Gräbern, Erdbeben, der Vorhang im Tempel, der das Allerheiligste vom Heiligtum abtrennte, zerriss von oben nach unten (20 Meter lang, 10 Meter breit, 10 cm dick), der Zugang zu Gott war möglich, es war ja vollbracht.
Interessant ist, dass es auch außerbiblische Quellen über seltsame Vorgänge im Tempel zu bzw. ab dieser Zeit gab (z.B. bei Josephus oder im Talmund). Und immer wieder heißt es dort. „Dieses oder jenes geschah 40 Jahre bevor der Tempel zerstört wurde.“
Die schönste Legende ist die von Asasel. Am Versöhnungstag werden zwei Böcke geopfert (3. Mo 16). Einer wird geschlachtet für die Sünden des Volkes zur Sühne, auf den anderen werden die Sünden dann symbolisch gelegt und er wird dann in die Wüste geschickt. Dabei wurde um eines der Hörner ein rotes Tuch gebunden. Der Bock kam dann jedes Jahr mit einem weißen Tuch zurück (Jes. 1,18). Ab dem Jahre 30 hörte das rote Tuch auf weiß zu werden.
„Wo aber dafür eine Vergebung ist, gibt es kein Opfer für die Sünde mehr.“ (Hebr. 10,18)
Es war vollbracht, kein weiteres Opfer war nötig.
4. Die Auferstehung
Aber die Zeit Jesu endete nicht mit der Kreuzigung. Jesus ist nach drei Tagen (am dritten Tage) auferstanden. Früher hatte ich Probleme, dass von Freitagabend bis Sonntagmorgen hinzukriegen, heute weiß ich dass dies nach jüdischer Zählweise kein Problem darstellt, da ein Teil des Tages für den ganzen Tag zählt (analog Herrschaftszeiten bei König ein Monat für ein Regentschaftsjahr).
Die ersten denen Jesus begegnet ist waren Frauen. Dies ist aus jüd. Gesichtspunkt betrachtet ein Beleg dafür, dass es nicht erfunden ist, denn das Zeugnis von Frauen zählte eh nicht. Hätte man etwas konstruieren wollen, hätte man keine Frauen genommen. Im Gegenteil konstruiert haben die römischen Soldaten und der Hohe Rat, da sie behauptet haben, dass die Jünger den Leichnam geholt hatten, während sie geschlafen habe. Hallo? Schlafen die mit offenen Augen?
Jesus „der unserer Übertretungen wegen dahin gegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.“ (Röm. 4,25)
Seine Auferweckung erlaubt uns ein Leben in der Auferstehungskraft.
AMEN.
Anhang:
Die Gesetze des Hohen Rates (Sanhedrin) bezüglich Gerichtsverfahren
Die Pharisäer brachen mind. 22 ihrer eigenen Gesetze um den Prozess gegen Jesus zu beschleunigen.
1. Es durfte keine Verhaftung von Seiten der religiösen Behörden stattfinden, wenn
Bestechung eine Rolle spielte (2. Mo 23).
2. Es durften keine Gerichtsverfahren nach dem Sonnenuntergang abgehalten werden.
3. Richtern oder Mitgliedern des Hohen Rates war es nicht erlaubt, an der Verhaftung teilzunehmen.
4. Es durften keine Verhandlungen vor dem morgendlichen Opfer stattfinden.
5. Geheime Verhandlungen waren nicht erlaubt – nur öffentliche.
6. Verhandlungen des Hohen Rates durften nur in der Halle des Gerichts auf dem Tempelgelände stattfinden.
7. Zuerst kam die Verteidigung, dann die Anklage.
8. Alle durften für Freispruch plädieren, aber nicht alle durften sich für die Verurteilung einsetzen.
9. Zwei oder drei Zeugen mussten in ihrem Zeugnis in allen Einzelheiten übereinstimmend aussagen (5. Mo 19,15).
10. Für den Angeklagten durfte es keine Möglichkeit geben, gegen sich selbst auszusagen.
11. Dem Hohepriester war verboten, seine Kleider zu zerreißen (3 Mo 21,10).
12. Die Anklagen durften nicht von den Richtern kommen, diese durften lediglich die zu ihnen gebrachten Anklagen untersuchen.
13. Die Anklage auf Gotteslästerung war nur gültig, wenn der Angeklagte den Namen Gottes buchstäblich ausgesprochen hatte.
14. Eine Person durfte nicht allein auf Grund ihrer eigenen Aussage verurteilt werden.
15. Die Urteilsprechung durfte nicht in der Nacht, sondern nur am Tag stattfinden.
16. In Fällen, in denen die Todesstrafe verhängt wurde, mussten zwischen der Verhandlung und der Schuldigsprechung mindestens 24 Stunden liegen.
17. Das Urteil durfte erst 24 Stunden nach Abschluss der Verhandlung verkündigt werden.
18. Die Abstimmung für das Todesurteil musste individuell stattfinden; sie begannen bei dem Jüngsten, so das die Jüngeren nicht von den Älteren beeinflusst wurden.
19. Die Verurteilung durfte erst drei Tage nach der Schuldigsprechung verkündigt werden.
20. Richter mussten human und freundlich sein.
21. Eine zum Tode verurteilte Person sollte vor der Vollstreckung nicht gegeißelt oder ausgepeitscht werden.
22. Keine Verhandlung durfte am Abend des Passahs stattfinden oder an einem Feiertag.
(Quelle: Arnold G. Fruchtenbaum, Das Leben des Messias - Zentrale Ereignisse aus jüdischer Perspektive, Hünfeld, 2007, Christlicher Mediensdienst, S. 91 ff.)
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Samstag, 1. März 2008
Termine und Aktuelles März 2008

So 02.03. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen
(Zeugnisgottesdienst)
Sa 08.03. 19.00 Feier-Abend mit Leonid Dolganowski
von Juden für Jesus zum Thema "Christus im Passah-Fest"
Siehe auch: http://www.judenfuerjesus.de/
So 16.03. 10.00 "Gemeinsam für die Stadt", MLH
Mi/Do 19./20.03. 17.00 - 19.00
"Gemeinsam für die Stadt",
Einsatz in der Fußgängerzone Fürth
So 23.03. 10.00 Ostern Gottesdienst
(Predigt Norbert Wohlrab, Thema: Der Weg Jesu ans Kreuz im messianisch-jüdischen Kontext))
Di 25.03. 19.30 Gebets- und Infoabend
So 30.03. Besuchsgottesdienst
Samstag, 2. Februar 2008
Termine und Aktuelles Februar 2008
So 03.02. 10.00 Gottesdienst mit Essen
(Predigt Birgit Oechsle, Thema: Die Schuhe der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums)
So 10.02. 19.30 Lobpreis & Segnung
So 17.02. 10.00 Gottesdienst
(Predigt Wolfgang Kunert, Thema: Die Gültigkeit christlicher Werte)
Di 19.02. 19.30 Gebets- und Infoabend
So 24.02. 19.30 Lobpreis und Segnung
(Predigt Birgit Oechsle, Thema: Die Schuhe der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums)
So 10.02. 19.30 Lobpreis & Segnung
So 17.02. 10.00 Gottesdienst
(Predigt Wolfgang Kunert, Thema: Die Gültigkeit christlicher Werte)
Di 19.02. 19.30 Gebets- und Infoabend
So 24.02. 19.30 Lobpreis und Segnung
Montag, 7. Januar 2008
Predigt von Günther Kerschbaum zur Jahreslosung 2008
Jahreslosung 2008
Johannes 14,19b:
„Ich lebe und ihr sollt auch leben“
Bevor ich mit der eigentlichen Predigt beginne, möchte ich einen Eindruck weitergeben, den ich vor einiger Zeit während eines Gottesdienstes hatte (nicht in der CGF). Ich hatte den Eindruck dass für manchen der Gottesdienst am Sonntag wie ein Urlaub vom Alltag ist. Aber wie es im Urlaub auch ist, wenn uns der Alltag wieder eingeholt hat, sind die ganzen schönen Eindrücke wieder vergessen und wir sehnen uns schon wieder nach den nächsten Urlaub, sprich Gottesdienst, anstatt das wir das, was wir an diesem Tag bekommen haben mit in den Alltag hinein nehmen. Auch das Amen, wie leicht ist es Amen zu sagen, aber meinen wir es auch so, so ganz tief im Herzen drinnen? So, das war das, was ich vor meiner Predigt unbedingt los werden wollte.
Und jetzt möchte ich zu meiner eigentlichen Predigt kommen.
Als ich im Sommer das erste Mal die neue Jahreslosung gelesen habe, dachte ich mir, wie sollst Du aus diesen wenigen Worten eine Predigt machen? Es sind ja genau genommen nur 7 Worte die Jesus zu seinen Jüngern sagt. Diese Zahl begegnet uns ja in der Bibel des öfteren, z.B. begegnet uns diese Zahl 7 schon in der Schöpfungsgeschichte und schließlich gibt es ja auch die 7 Worte die Jesus am Kreuz sprach. Die Zahl 7 ist der Begriff des Vollkommenen und genauso ist es mit dem Wort das Jesus uns mit in dieses neue Jahr gibt.
Wenn Jesus sagt : „Ich lebe und ihr sollt auch leben“, dann ist das nicht ein frommer Wunsch den wir z. B. gerne weitergeben indem wir zu anderen Leuten sagen mir geht es gut und dir soll es auch gut gehen, es aber nicht bewerkstelligen können das es den anderen gut geht. Nein, wenn Jesus solche Zusagen trifft oder Verheißungen macht, dann ist etwas Wahres daran, es wird lebendig, es ist vollkommen und es geschieht auch. Und nicht nur das, wenn Jesus uns das Leben zusagt dann gibt Er auch alles was zum Leben dazugehört. Ich meine jetzt aber nicht in erster Linie das Materielle, wie Essen, Trinken, Wohnung usw., nein, ich meine das was zum geistigen Leben gehört, das was wir uns nicht kaufen können, wieviel Geld wir auch immer zur Verfügung haben. Jesus meint damit Friede, Freude, Liebe, Vertrauen, Kraft, nicht nur die körperliche Kraft, sondern die Kraft die wir brauchen, um auch in schweren Situationen Jesus nachzufolgen, Ihm treu bleiben und ein lebendiges Zeugnis für Ihn sein zu können.
Das alles sind Eigenschaften, die, wenn wir sie auch ausleben, uns entscheidend von der Welt unterscheiden. Wenn wir unseren Nächsten z.B. so annehmen können wie er ist und nicht wie er sein soll, oder wenn wir unser Vertrauen in Gott setzen wo alles scheinbar unterzugehen droht, wo wir Entscheidungen treffen, die wir von menschlichen Verstand her nie treffen würden aber auf das Vertrauen auf Jesus hin treffen, dann ist das, das Leben was Jesus hiermit meint.
Wenn wir schon beim Vertrauen sind, denken wir doch einmal an das vergangene Jahr zurück. Wie oft ertappen wir uns dann dabei, das es besser gewesen wäre Jesus zu vertrauen als alles selber in die Hand zu nehmen. Selbstverständlich sollen wir uns nicht in den Schaukelstuhl setzen und warten bis uns die gebratenen Tauben in den Mund fallen, Gott hat uns einen Verstand gegeben den wir auch gebrauchen sollen, aber wir sollen alles unter Seiner Führung stellen. Wir sollen Korrektur zulassen, das ist das Leben was Jesus damit meint. Jesus hat sich auch immer und immer wieder jeden Tag unter die Führung seines Vaters gestellt und nach seinem Willen gefragt, Vater, was willst Du das ich tun soll und sich dann auch darauf eingelassen.
Zu diesem Leben das Jesus meint, gehört aber nicht nur Vertrauen sondern auch Freude. Was ist denn ein Leben wo ich mich über nichts und niemand mehr freuen kann? Ist das überhaupt ein lebenswertes Leben? Ich sage für mich ganz entschieden Nein. Ein Leben ohne Freude ist ein trostloses Leben das Jesus mit Sicherheit nicht meint. Aber Freude, wie schnell vergeht sie. Wie schnell sind die Geschenke die wir zu Weihnachten bekommen haben, Gegenstände die wir vielleicht im Alltag gebrauchen können und sind dankbar dafür dass wir sie bekommen haben, aber freuen wir uns darüber noch? Oder sind es Geschenke, die wir so schnell wie möglich wieder loswerden wollen und sie dann im Internet versteigern?
Die Freude die Jesus uns zu geben hat und uns auch gibt wenn wir uns auf Ihn einlassen die hält ewig an, auch in Zeiten wo es eigentlich nichts zu freuen gibt. Paulus drückt diese Freude in Philipper 4,4 ganz deutlich aus: „ Freuet euch in dem Herrn alle Wege und abermals sage ich freuet euch“. Diese Freude ist ein Teil des Lebens aus unserer Jahreslosung. Wir brauchen uns ja nicht über die Situation zu freuen in der wir sind, sondern darüber, dass Jesus uns durch diese Situation begleitet.
Als weitere Eigenschaft dieses Lebens das Jesus meint ist die Liebe. Ja das ist so eine Sache mit der Liebe. Wenn wir mit Menschen zusammenkommen die wir mögen und mit denen wir uns gut verstehen ist das ja einfach und machbar. Aber wie ist es mit den Menschen mit denen wir überhaupt nicht zurecht kommen? Mit den Arbeitskollegen die uns das Leben wahrhaftig schwer machen, oder andere Menschen, es hat doch jeder ein paar Mitmenschen die uns das Leben schwer machen. Diese Liebe, die es aushält auch solche Menschen mit der Liebe Jesu zu begegnen, beinhaltet das Leben das Jesus meint und Er ist unser großes Vorbild, denn Er hat die Menschen geliebt von denen die anderen nichts wissen wollten, die Aussätzigen die weit außerhalb jeder Wohnsiedlung ihr Leben verbringen musste, den Zöllner der wegen seine Amtes wegen gehasst wurde, die Ehebrecherin die man steinigen wollte usw. Jesus hat sie bedingungslos geliebt, nicht um ihrer Taten willen sondern um ihrer Person willen. Es hat mal eine Bekannte zu ihrem Sohn gesagt: „ ich liebe dich, aber nicht das was du tust“. Jesus liebt dich und mich, nicht um unserer Taten willen sondern um uns selbst. Das ist Leben das wir mit Jesus teilen sollen und das nur Er uns geben kann. Die Liebe, wir haben sie in den letzten Wochen hoffentlich deutlich zu spüren bekommen, deutlicher vielleicht als den Rest des Jahres, aber wie sieht sie jetzt wo die Feiertagszeit wieder vorbei ist aus? Hat sie der Mutlosigkeit, einer Verbitterung vielleicht, Wut oder einer Enttäuschung weichen müssen. Ich wünsche mir so sehr dass wir uns diese Liebe, die Jesus uns ins Herz gelegt hat, von niemand und nichts rauben lassen von keine schwierigen Umstände, von keinen Enttäuschungen, von keinen anderen wie auch immer ausschauenden Ereignis.
Dann ist da als nächstes die Kraft. Wie sollen wir ein Leben führen können ohne Kraft? Gut es geht zwar mit Hilfe anderer, aber wie eingeschränkt sind wir doch wenn wir so kraftlos dasitzen oder liegen müssen, was können wir dann noch bewirken? Nicht viel, aber Jesus ist jemand der uns kein Leben ohne Kraft geben will, sondern Er will uns ein kraftvolles Leben geben damit wir ihm dienen können. Macht euch doch einmal die Mühe und nehmt euch einmal die Zeit um in der Bibel die Stellen aufzusuchen die mit Kraft zu tun haben, eine Konkordanz leistet da eine sehr gute Hilfe. Wir brauchen aber nicht nur die körperliche Kraft um unser Leben meistern zu können, sondern und das ist noch viel wichtiger, wir brauchen auch die geistliche Kraft um Satan und seinen Versuchungen und Angriffen widerstehen zu können. Kraft um auch immer wieder weiter zu gehen, wenn wir stehen bleiben wollen, Kraft um anderen Menschen beizustehen wenn sie in Not sind besonders wenn sie in geistlicher Not sind, und es gilt sich den Kämpfen zu stellen wie Paulus es z.B. den Philippern in Philipper 6 Vers 12 zuruft: „ denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“. Wie können wir diese Kämpfe bestehen wenn wir nicht die Kraft haben, die dieses Leben das Jesus meint, beinhaltet?
Dann ist da aber noch der Friede der auch in dem Leben vorhanden ist. Es ist ein Frieden der nicht mit den herkömmlichen Waffen dieser Welt zu erreichen und zu erkämpfen ist, es ist nicht ein Friede der durch Verhandlungen erzielt werden kann und der bei geringen Verstößen gegen Verhandlungsergebnissen wieder zerbricht. Es ist auch kein Friede, der dann endet wenn wir unser irdisches Leben aushauchen. Es ist ein Friede der in die Ewigkeit hineinreicht und ewig Bestand hat. Ich habe schon einmal von mir erzählt wie ich im Krankenhaus war und ich eine Zeit hatte wo ich nicht wusste ob ich am nächsten Morgen noch einmal aufwache, aber ich will es noch einmal erzählen, weil ich denke, dass es auch Mut macht sich voll und ganz auf Jesus einzulassen auch in ausweglosen Situationen. Ich hatte damals gebetet: Herr entweder mach mich wieder gesund oder hol mich zu Dir. Ich erlebte einen Frieden den ich bis dahin nicht gekannt und erlebt hatte, und solchen Frieden erlebe ich immer wieder, wenn ich mich in Situationen wo ich nicht mehr weiter weis im vollen Vertrauen zu Jesus wende und mich Ihm voll und ganz ausliefere. Die Probleme sind dann zwar noch nicht behoben, aber ich weis Jesus ist da und mir kann nichts passieren was mir schaden könnte, Jesus wacht über mich, er liebt mich. Wenn ich an mein früheres Leben denke, dann war ich wie gelähmt wenn schwierige Situationen auf mich zu kamen, wenn z. B. die finanzielle Situation kritisch wurde und dieses Gelähmt sein hinderte mich an dem Leben das ich eigentlich leben wollte. Jetzt darf ich leben weil Jesus mir diese Zusage gegeben hat: Joh. 14,27: „Den Frieden lasse ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ und dazu steht. Ich empfehle jeden der sich mit solchen Zusagen Jesu schwer tut doch seinen eigenen Namen in diese Zusagen einzusetzen. Ich hatte einmal ein Gespräch mit jemanden der sich noch sehr schwer tat solche Zusagen für sich in Anspruch zu nehmen. Da kam mir der Gedanke, dass ja die Bibel ein Serienliebesbrief an alle, die Ihn lieben ist, so wie ein Unternehmen manchmal einen Serienbrief an ihren Stammkunden verschickt indem immer das gleiche steht nur die Adresse ist anders. Genauso ist es mit der Bibel. Gott hat uns allen das gleiche Wort gegeben, nur die Adresse ändert sich, es ist deine eigene Adresse, darum setze auch deinen Namen ein.
Das Leben das Jesus in der Jahreslosung 2008 meint, ist nicht nur auf das irdische Leben gerichtet, sondern vor allem auf das geistliche Leben, das Leben das weiter geht auch wenn unser irdischer Körper schon lange erloschen ist. Das Leben in der wir an einer nie versiegenden Quelle trinken dürfen, wo wir das Brot des Lebens essen dürfen und das Wasser des Lebens trinken dürfen, wo es keine Schwächen gibt, keine Krankheiten, keine Schmerzen geben wird, wo es keine Kriege, keine Seuchen und was sonst uns das diesseitige Leben oft so schwer macht, gibt. Das ist ein Leben, das zu erreichen für uns oberste Priorität haben sollte, wo alles andere das so zeitlich begrenzt ist in den Hintergrund rückt. Das Jesus auf das ewige Leben schaut ergibt sich aus dem was vor der Jahreslosung steht. „es ist noch eine kleine Zeit dann wird mich die Welt nicht mehr sehen“.
Es ist mit uns dasselbe. Die Welt, also unsere Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen usw. werden uns eines Tages nicht mehr sehen. Wenn wir es so betrachten dann frage ich mich und uns alle, was hat die Welt zu bieten dass wir uns oft so an manche Dinge festkrallen, dass wir unsere Hände nicht öffnen können für das was der Herr für uns hat? Was ist so begehrenswert dass wir die himmlischen Köstlichkeiten links liegen lassen und so wenig beachten und ihnen so wenig nachjagen? Ich will jetzt nicht auf Einzelheiten eingehen das würde zu weit abschweifen, aber ich möchte diese Frage uns doch mit nach Hause geben, damit wir uns diesen Fragen einmal stellen und sie ehrlich beantworten. Ich habe ja einmal eine Predigt über den 103. Psalm gehalten und dabei den Vergleich aufgeführt wie viel zeit wir z.B. für den Lobpreis zu ehren Gottes verwenden. Vielleicht weis der eine oder andere das Ergebnis noch. Warum ich diese Stelle noch einmal anführe ist, weil ich daran u.a. den Unterschied zwischen dem Leben das wir meinen und dem Leben das Jesus meint deutlich machen möchte. Für das Leben das wir meinen, investieren wir so viel und für das Leben das Jesus meint so wenig. Erkennen und begreifen wir, wie verschoben unsere Prioritäten sind? Wenn wir es erkennen, sind wir dann auch dazu bereit dieses Verhältnis von Jesus korrigieren zu lassen? Jesus hat uns zur Freiheit berufen und ich wünsche mir so sehr das niemand in diesem Raum ist der sich dieser Freiheit nicht bewusst ist. Wenn wir uns dieser Freiheit bewusst sind, dann kann die Jahreslosung in uns lebendig werden. Wenn Jesus sagt dass Er lebt und dass wir auch leben sollen, dann meint Er aber auch dass wir mit Ihm Gemeinschaft haben sollen, ja er sehnt sich sogar danach. Jesus will nicht als Automat betrachtet werden, oben werfen wir unsere Gebete ein und unten kommt das Leben heraus, bzw. das um was wir gebetet haben. Jesus will in Mittelpunkt unseres Lebens stehen, genauso wie sein Vater der Mittelpunkt, das Zentrum und die Anlaufstelle für Jesus war, genauso will Er unser Mittelpunkt sein. Er will nicht die 2. Geige in unserem Leben spielen, sondern Er will unser Dirigent sein und es ist eben der Dirigent der den Takt angibt, wir sollen unsere Instrumente spielen die wir gelernt haben wo wir die Begabung dafür bekommen haben, den Einsatz will Jesus bestimmen. Sind wir bereit dazu? Wie oft erlebe ich es in Gesprächen, dass wir immer wieder dabei sind, unsere eigenen Kräfte zu überschätzen und meinen wir können alles besser. Mir hat vor einiger Zeit jemand erzählt wie sie sich beim Herrn beschwert hat weil sie nicht so im Glauben leben kann wie sie es sich vorstellt. In der stillen Zeit bekam sie vom Herrn als Antwort: „ Du weist ja alles besser als ich“, das war für sie eine Lehre die sie bis heute nicht vergessen hat und sie hat sich Ihm untergeordnet und ist dabei, Gott ganz anders zu erleben wie sie es bis dahin getan hat.
Jesus meint aber noch eins, wenn Er sagt dass er lebt und wir auch leben sollen. Er meint dann auch Freiheit. Freiheit nicht mehr abhängig sein zu müssen von dem was die Welt vorschreibt. Natürlich sollen wir der Obrigkeit untertan sein, auf den Lehrer in der Schule hören oder den Anweisungen des Chefs folgen, aber Du hast die Freiheit auf Gott zu hören was letztendlich Er sagt. In Apostelgeschichte sagt Petrus zu den Hohenpriester man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Als ich vor meiner Krankheit ein Vorstellungs-
gespräch hatte , hatte ich eine sehr gute Chance den Arbeitsplatz zu bekommen, dann aber kam der eigentliche Haken an der Sache, das Möbelhaus, wo ich das Gespräch hatte führte 4 Messewochenenden durch, das heißt ich hätte 4 mal im Jahr an einem Sonntag arbeiten müssen. Da sagte ich dem Chef dass ich zwar Überstunden machen würde und die Samstage arbeiten würde aber nicht am Sonntag. Der Chef machte sich Notizen ohne etwas zu erwidern aber ein paar Tage später bekam ich eine Absage. Jetzt könnte man sagen, ja Ärzte und Sanitäter usw. arbeiten ja auch Sonntags. Ja, Jesus hat auch an einem Sabbat geheilt aber das war zum Wohl der Menschen und nicht um Profit zu machen, das ist der Unterschied. Das ist die Freiheit die Jesus uns mit seiner Art zu leben geben will.
Ja und da ist auch die Freiheit von der Angst darin enthalten. Vor der Angst z.B. nicht mehr versorgt zu werden wenn die weltlichen Systeme versagen und zusammenbrechen ( Arbeit, Versicherungen, Rente usw.) im AT erlebte Elia wie ihn Gott versorgte, 1.Könige 17, nachdem es Jahre nicht mehr geregnet hat. Er wurde erst durch Raben versorgt und dann durch einer Witwe der es Gott aufs Herz gelegt hat Elia zu verpflegen obwohl sie selber fast nichts mehr hatte zum Leben, oder die Witwe die zu Elisa um Hilfe schrie weil der Versorger, ihr Mann gestorben war und der Schuldherr sie in arge Bedrängnis brachte, da half ihr Gott durch Elisa, 2.Könige 4,1-7. Schauen wir ins NT. Da waren 5000 Männer versammelt um Jesus zuzuhören. Wir kennen alle diese Begebenheit. Es war Abend und es waren nur 5 Brote und 2 Fische vorhanden. Menschlich gesehen war es unmöglich die Versorgung sicher zu stellen. Und da waren ja auch noch die Frauen und die Kinder, also waren es noch viel mehr Menschen die versorgt werden mussten, denn es steht nichts in der Bibel dass die Frauen und Kinder hungern mussten und dennoch blieben 12 Körbe voll von Brocken, als sie alle gegessen hatten, übrig. Damals gab es noch keine Hilfsorganisationen die bei solchen Veranstaltungen soviel Menschen versorgt hätten. Es war alleine Jesus der sie versorgte. Ich frage uns, wenn Jesus damals Tausende von Menschen satt machen konnte, ist Er dann heute nicht auch in der Lage uns und unsere Familien zu versorgen, dass wir keinen Mangel leiden müssen? Wir brauchen also keine Angst zu haben weil Jesus heute noch derselbe ist und auch in alle Ewigkeit bleiben wird. Begib dich in diese Freiheit die diese Jahreslosung beinhaltet. Lass dich einfach bedenkenlos auf Jesus ein, ich kann das nur aus genügend eigener Erfahrung und Erlebnisse mit Ihm weitersagen.
Leben, so wie Jesus es meint beinhaltet aber auch Zufriedenheit. Was ist ein Leben ohne Unzufriedenheit? Niemals mit dem zufrieden zu sein was ich habe oder wenigstens nicht allzu oft. Von allem immer mehr, es muss alles immer schneller gehen, es muss alles immer schöner sein und natürlich muss alles immer kostbarer sein. Ich will auch hier nicht weiter auf Einzelheiten eingehen. Aber wie verkrampft, verbissen und vielleicht auch verzweifelt muss so ein Leben sein. Wenn ich nur noch arbeiten muss, mich immer mehr anstrengen muss, wenn es nicht mehr möglich mit 100% Leistung auszukommen sonder es müssen 120% und mehr sein um meine immer größer werdenden Anforderungen zu genügen, dann ist das Leben schnell vorüber ohne bleibenden Wert und es war dann nicht das Leben das Jesus in der Losung meint. Lassen wir uns auf die Zufriedenheit ein und sind für das dankbar was uns der Herr geschenkt hat für all die Gaben die Er uns gegeben hat, wie sie auch immer aussehen mögen.
Ich wünsche mir, dass wir das was wir heute gehört haben nicht nur bis heute Abend in unseren Herzen bewegen, nicht nur mit in die kommende Woche mitnehmen, sondern das es uns das ganze Jahr begleiten möge und lasst uns nach dem Leben streben das Jesus für uns vorgesehen hat.
Johannes 14,19b:
„Ich lebe und ihr sollt auch leben“
Bevor ich mit der eigentlichen Predigt beginne, möchte ich einen Eindruck weitergeben, den ich vor einiger Zeit während eines Gottesdienstes hatte (nicht in der CGF). Ich hatte den Eindruck dass für manchen der Gottesdienst am Sonntag wie ein Urlaub vom Alltag ist. Aber wie es im Urlaub auch ist, wenn uns der Alltag wieder eingeholt hat, sind die ganzen schönen Eindrücke wieder vergessen und wir sehnen uns schon wieder nach den nächsten Urlaub, sprich Gottesdienst, anstatt das wir das, was wir an diesem Tag bekommen haben mit in den Alltag hinein nehmen. Auch das Amen, wie leicht ist es Amen zu sagen, aber meinen wir es auch so, so ganz tief im Herzen drinnen? So, das war das, was ich vor meiner Predigt unbedingt los werden wollte.
Und jetzt möchte ich zu meiner eigentlichen Predigt kommen.
Als ich im Sommer das erste Mal die neue Jahreslosung gelesen habe, dachte ich mir, wie sollst Du aus diesen wenigen Worten eine Predigt machen? Es sind ja genau genommen nur 7 Worte die Jesus zu seinen Jüngern sagt. Diese Zahl begegnet uns ja in der Bibel des öfteren, z.B. begegnet uns diese Zahl 7 schon in der Schöpfungsgeschichte und schließlich gibt es ja auch die 7 Worte die Jesus am Kreuz sprach. Die Zahl 7 ist der Begriff des Vollkommenen und genauso ist es mit dem Wort das Jesus uns mit in dieses neue Jahr gibt.
Wenn Jesus sagt : „Ich lebe und ihr sollt auch leben“, dann ist das nicht ein frommer Wunsch den wir z. B. gerne weitergeben indem wir zu anderen Leuten sagen mir geht es gut und dir soll es auch gut gehen, es aber nicht bewerkstelligen können das es den anderen gut geht. Nein, wenn Jesus solche Zusagen trifft oder Verheißungen macht, dann ist etwas Wahres daran, es wird lebendig, es ist vollkommen und es geschieht auch. Und nicht nur das, wenn Jesus uns das Leben zusagt dann gibt Er auch alles was zum Leben dazugehört. Ich meine jetzt aber nicht in erster Linie das Materielle, wie Essen, Trinken, Wohnung usw., nein, ich meine das was zum geistigen Leben gehört, das was wir uns nicht kaufen können, wieviel Geld wir auch immer zur Verfügung haben. Jesus meint damit Friede, Freude, Liebe, Vertrauen, Kraft, nicht nur die körperliche Kraft, sondern die Kraft die wir brauchen, um auch in schweren Situationen Jesus nachzufolgen, Ihm treu bleiben und ein lebendiges Zeugnis für Ihn sein zu können.
Das alles sind Eigenschaften, die, wenn wir sie auch ausleben, uns entscheidend von der Welt unterscheiden. Wenn wir unseren Nächsten z.B. so annehmen können wie er ist und nicht wie er sein soll, oder wenn wir unser Vertrauen in Gott setzen wo alles scheinbar unterzugehen droht, wo wir Entscheidungen treffen, die wir von menschlichen Verstand her nie treffen würden aber auf das Vertrauen auf Jesus hin treffen, dann ist das, das Leben was Jesus hiermit meint.
Wenn wir schon beim Vertrauen sind, denken wir doch einmal an das vergangene Jahr zurück. Wie oft ertappen wir uns dann dabei, das es besser gewesen wäre Jesus zu vertrauen als alles selber in die Hand zu nehmen. Selbstverständlich sollen wir uns nicht in den Schaukelstuhl setzen und warten bis uns die gebratenen Tauben in den Mund fallen, Gott hat uns einen Verstand gegeben den wir auch gebrauchen sollen, aber wir sollen alles unter Seiner Führung stellen. Wir sollen Korrektur zulassen, das ist das Leben was Jesus damit meint. Jesus hat sich auch immer und immer wieder jeden Tag unter die Führung seines Vaters gestellt und nach seinem Willen gefragt, Vater, was willst Du das ich tun soll und sich dann auch darauf eingelassen.
Zu diesem Leben das Jesus meint, gehört aber nicht nur Vertrauen sondern auch Freude. Was ist denn ein Leben wo ich mich über nichts und niemand mehr freuen kann? Ist das überhaupt ein lebenswertes Leben? Ich sage für mich ganz entschieden Nein. Ein Leben ohne Freude ist ein trostloses Leben das Jesus mit Sicherheit nicht meint. Aber Freude, wie schnell vergeht sie. Wie schnell sind die Geschenke die wir zu Weihnachten bekommen haben, Gegenstände die wir vielleicht im Alltag gebrauchen können und sind dankbar dafür dass wir sie bekommen haben, aber freuen wir uns darüber noch? Oder sind es Geschenke, die wir so schnell wie möglich wieder loswerden wollen und sie dann im Internet versteigern?
Die Freude die Jesus uns zu geben hat und uns auch gibt wenn wir uns auf Ihn einlassen die hält ewig an, auch in Zeiten wo es eigentlich nichts zu freuen gibt. Paulus drückt diese Freude in Philipper 4,4 ganz deutlich aus: „ Freuet euch in dem Herrn alle Wege und abermals sage ich freuet euch“. Diese Freude ist ein Teil des Lebens aus unserer Jahreslosung. Wir brauchen uns ja nicht über die Situation zu freuen in der wir sind, sondern darüber, dass Jesus uns durch diese Situation begleitet.
Als weitere Eigenschaft dieses Lebens das Jesus meint ist die Liebe. Ja das ist so eine Sache mit der Liebe. Wenn wir mit Menschen zusammenkommen die wir mögen und mit denen wir uns gut verstehen ist das ja einfach und machbar. Aber wie ist es mit den Menschen mit denen wir überhaupt nicht zurecht kommen? Mit den Arbeitskollegen die uns das Leben wahrhaftig schwer machen, oder andere Menschen, es hat doch jeder ein paar Mitmenschen die uns das Leben schwer machen. Diese Liebe, die es aushält auch solche Menschen mit der Liebe Jesu zu begegnen, beinhaltet das Leben das Jesus meint und Er ist unser großes Vorbild, denn Er hat die Menschen geliebt von denen die anderen nichts wissen wollten, die Aussätzigen die weit außerhalb jeder Wohnsiedlung ihr Leben verbringen musste, den Zöllner der wegen seine Amtes wegen gehasst wurde, die Ehebrecherin die man steinigen wollte usw. Jesus hat sie bedingungslos geliebt, nicht um ihrer Taten willen sondern um ihrer Person willen. Es hat mal eine Bekannte zu ihrem Sohn gesagt: „ ich liebe dich, aber nicht das was du tust“. Jesus liebt dich und mich, nicht um unserer Taten willen sondern um uns selbst. Das ist Leben das wir mit Jesus teilen sollen und das nur Er uns geben kann. Die Liebe, wir haben sie in den letzten Wochen hoffentlich deutlich zu spüren bekommen, deutlicher vielleicht als den Rest des Jahres, aber wie sieht sie jetzt wo die Feiertagszeit wieder vorbei ist aus? Hat sie der Mutlosigkeit, einer Verbitterung vielleicht, Wut oder einer Enttäuschung weichen müssen. Ich wünsche mir so sehr dass wir uns diese Liebe, die Jesus uns ins Herz gelegt hat, von niemand und nichts rauben lassen von keine schwierigen Umstände, von keinen Enttäuschungen, von keinen anderen wie auch immer ausschauenden Ereignis.
Dann ist da als nächstes die Kraft. Wie sollen wir ein Leben führen können ohne Kraft? Gut es geht zwar mit Hilfe anderer, aber wie eingeschränkt sind wir doch wenn wir so kraftlos dasitzen oder liegen müssen, was können wir dann noch bewirken? Nicht viel, aber Jesus ist jemand der uns kein Leben ohne Kraft geben will, sondern Er will uns ein kraftvolles Leben geben damit wir ihm dienen können. Macht euch doch einmal die Mühe und nehmt euch einmal die Zeit um in der Bibel die Stellen aufzusuchen die mit Kraft zu tun haben, eine Konkordanz leistet da eine sehr gute Hilfe. Wir brauchen aber nicht nur die körperliche Kraft um unser Leben meistern zu können, sondern und das ist noch viel wichtiger, wir brauchen auch die geistliche Kraft um Satan und seinen Versuchungen und Angriffen widerstehen zu können. Kraft um auch immer wieder weiter zu gehen, wenn wir stehen bleiben wollen, Kraft um anderen Menschen beizustehen wenn sie in Not sind besonders wenn sie in geistlicher Not sind, und es gilt sich den Kämpfen zu stellen wie Paulus es z.B. den Philippern in Philipper 6 Vers 12 zuruft: „ denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“. Wie können wir diese Kämpfe bestehen wenn wir nicht die Kraft haben, die dieses Leben das Jesus meint, beinhaltet?
Dann ist da aber noch der Friede der auch in dem Leben vorhanden ist. Es ist ein Frieden der nicht mit den herkömmlichen Waffen dieser Welt zu erreichen und zu erkämpfen ist, es ist nicht ein Friede der durch Verhandlungen erzielt werden kann und der bei geringen Verstößen gegen Verhandlungsergebnissen wieder zerbricht. Es ist auch kein Friede, der dann endet wenn wir unser irdisches Leben aushauchen. Es ist ein Friede der in die Ewigkeit hineinreicht und ewig Bestand hat. Ich habe schon einmal von mir erzählt wie ich im Krankenhaus war und ich eine Zeit hatte wo ich nicht wusste ob ich am nächsten Morgen noch einmal aufwache, aber ich will es noch einmal erzählen, weil ich denke, dass es auch Mut macht sich voll und ganz auf Jesus einzulassen auch in ausweglosen Situationen. Ich hatte damals gebetet: Herr entweder mach mich wieder gesund oder hol mich zu Dir. Ich erlebte einen Frieden den ich bis dahin nicht gekannt und erlebt hatte, und solchen Frieden erlebe ich immer wieder, wenn ich mich in Situationen wo ich nicht mehr weiter weis im vollen Vertrauen zu Jesus wende und mich Ihm voll und ganz ausliefere. Die Probleme sind dann zwar noch nicht behoben, aber ich weis Jesus ist da und mir kann nichts passieren was mir schaden könnte, Jesus wacht über mich, er liebt mich. Wenn ich an mein früheres Leben denke, dann war ich wie gelähmt wenn schwierige Situationen auf mich zu kamen, wenn z. B. die finanzielle Situation kritisch wurde und dieses Gelähmt sein hinderte mich an dem Leben das ich eigentlich leben wollte. Jetzt darf ich leben weil Jesus mir diese Zusage gegeben hat: Joh. 14,27: „Den Frieden lasse ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ und dazu steht. Ich empfehle jeden der sich mit solchen Zusagen Jesu schwer tut doch seinen eigenen Namen in diese Zusagen einzusetzen. Ich hatte einmal ein Gespräch mit jemanden der sich noch sehr schwer tat solche Zusagen für sich in Anspruch zu nehmen. Da kam mir der Gedanke, dass ja die Bibel ein Serienliebesbrief an alle, die Ihn lieben ist, so wie ein Unternehmen manchmal einen Serienbrief an ihren Stammkunden verschickt indem immer das gleiche steht nur die Adresse ist anders. Genauso ist es mit der Bibel. Gott hat uns allen das gleiche Wort gegeben, nur die Adresse ändert sich, es ist deine eigene Adresse, darum setze auch deinen Namen ein.
Das Leben das Jesus in der Jahreslosung 2008 meint, ist nicht nur auf das irdische Leben gerichtet, sondern vor allem auf das geistliche Leben, das Leben das weiter geht auch wenn unser irdischer Körper schon lange erloschen ist. Das Leben in der wir an einer nie versiegenden Quelle trinken dürfen, wo wir das Brot des Lebens essen dürfen und das Wasser des Lebens trinken dürfen, wo es keine Schwächen gibt, keine Krankheiten, keine Schmerzen geben wird, wo es keine Kriege, keine Seuchen und was sonst uns das diesseitige Leben oft so schwer macht, gibt. Das ist ein Leben, das zu erreichen für uns oberste Priorität haben sollte, wo alles andere das so zeitlich begrenzt ist in den Hintergrund rückt. Das Jesus auf das ewige Leben schaut ergibt sich aus dem was vor der Jahreslosung steht. „es ist noch eine kleine Zeit dann wird mich die Welt nicht mehr sehen“.
Es ist mit uns dasselbe. Die Welt, also unsere Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen usw. werden uns eines Tages nicht mehr sehen. Wenn wir es so betrachten dann frage ich mich und uns alle, was hat die Welt zu bieten dass wir uns oft so an manche Dinge festkrallen, dass wir unsere Hände nicht öffnen können für das was der Herr für uns hat? Was ist so begehrenswert dass wir die himmlischen Köstlichkeiten links liegen lassen und so wenig beachten und ihnen so wenig nachjagen? Ich will jetzt nicht auf Einzelheiten eingehen das würde zu weit abschweifen, aber ich möchte diese Frage uns doch mit nach Hause geben, damit wir uns diesen Fragen einmal stellen und sie ehrlich beantworten. Ich habe ja einmal eine Predigt über den 103. Psalm gehalten und dabei den Vergleich aufgeführt wie viel zeit wir z.B. für den Lobpreis zu ehren Gottes verwenden. Vielleicht weis der eine oder andere das Ergebnis noch. Warum ich diese Stelle noch einmal anführe ist, weil ich daran u.a. den Unterschied zwischen dem Leben das wir meinen und dem Leben das Jesus meint deutlich machen möchte. Für das Leben das wir meinen, investieren wir so viel und für das Leben das Jesus meint so wenig. Erkennen und begreifen wir, wie verschoben unsere Prioritäten sind? Wenn wir es erkennen, sind wir dann auch dazu bereit dieses Verhältnis von Jesus korrigieren zu lassen? Jesus hat uns zur Freiheit berufen und ich wünsche mir so sehr das niemand in diesem Raum ist der sich dieser Freiheit nicht bewusst ist. Wenn wir uns dieser Freiheit bewusst sind, dann kann die Jahreslosung in uns lebendig werden. Wenn Jesus sagt dass Er lebt und dass wir auch leben sollen, dann meint Er aber auch dass wir mit Ihm Gemeinschaft haben sollen, ja er sehnt sich sogar danach. Jesus will nicht als Automat betrachtet werden, oben werfen wir unsere Gebete ein und unten kommt das Leben heraus, bzw. das um was wir gebetet haben. Jesus will in Mittelpunkt unseres Lebens stehen, genauso wie sein Vater der Mittelpunkt, das Zentrum und die Anlaufstelle für Jesus war, genauso will Er unser Mittelpunkt sein. Er will nicht die 2. Geige in unserem Leben spielen, sondern Er will unser Dirigent sein und es ist eben der Dirigent der den Takt angibt, wir sollen unsere Instrumente spielen die wir gelernt haben wo wir die Begabung dafür bekommen haben, den Einsatz will Jesus bestimmen. Sind wir bereit dazu? Wie oft erlebe ich es in Gesprächen, dass wir immer wieder dabei sind, unsere eigenen Kräfte zu überschätzen und meinen wir können alles besser. Mir hat vor einiger Zeit jemand erzählt wie sie sich beim Herrn beschwert hat weil sie nicht so im Glauben leben kann wie sie es sich vorstellt. In der stillen Zeit bekam sie vom Herrn als Antwort: „ Du weist ja alles besser als ich“, das war für sie eine Lehre die sie bis heute nicht vergessen hat und sie hat sich Ihm untergeordnet und ist dabei, Gott ganz anders zu erleben wie sie es bis dahin getan hat.
Jesus meint aber noch eins, wenn Er sagt dass er lebt und wir auch leben sollen. Er meint dann auch Freiheit. Freiheit nicht mehr abhängig sein zu müssen von dem was die Welt vorschreibt. Natürlich sollen wir der Obrigkeit untertan sein, auf den Lehrer in der Schule hören oder den Anweisungen des Chefs folgen, aber Du hast die Freiheit auf Gott zu hören was letztendlich Er sagt. In Apostelgeschichte sagt Petrus zu den Hohenpriester man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Als ich vor meiner Krankheit ein Vorstellungs-
gespräch hatte , hatte ich eine sehr gute Chance den Arbeitsplatz zu bekommen, dann aber kam der eigentliche Haken an der Sache, das Möbelhaus, wo ich das Gespräch hatte führte 4 Messewochenenden durch, das heißt ich hätte 4 mal im Jahr an einem Sonntag arbeiten müssen. Da sagte ich dem Chef dass ich zwar Überstunden machen würde und die Samstage arbeiten würde aber nicht am Sonntag. Der Chef machte sich Notizen ohne etwas zu erwidern aber ein paar Tage später bekam ich eine Absage. Jetzt könnte man sagen, ja Ärzte und Sanitäter usw. arbeiten ja auch Sonntags. Ja, Jesus hat auch an einem Sabbat geheilt aber das war zum Wohl der Menschen und nicht um Profit zu machen, das ist der Unterschied. Das ist die Freiheit die Jesus uns mit seiner Art zu leben geben will.
Ja und da ist auch die Freiheit von der Angst darin enthalten. Vor der Angst z.B. nicht mehr versorgt zu werden wenn die weltlichen Systeme versagen und zusammenbrechen ( Arbeit, Versicherungen, Rente usw.) im AT erlebte Elia wie ihn Gott versorgte, 1.Könige 17, nachdem es Jahre nicht mehr geregnet hat. Er wurde erst durch Raben versorgt und dann durch einer Witwe der es Gott aufs Herz gelegt hat Elia zu verpflegen obwohl sie selber fast nichts mehr hatte zum Leben, oder die Witwe die zu Elisa um Hilfe schrie weil der Versorger, ihr Mann gestorben war und der Schuldherr sie in arge Bedrängnis brachte, da half ihr Gott durch Elisa, 2.Könige 4,1-7. Schauen wir ins NT. Da waren 5000 Männer versammelt um Jesus zuzuhören. Wir kennen alle diese Begebenheit. Es war Abend und es waren nur 5 Brote und 2 Fische vorhanden. Menschlich gesehen war es unmöglich die Versorgung sicher zu stellen. Und da waren ja auch noch die Frauen und die Kinder, also waren es noch viel mehr Menschen die versorgt werden mussten, denn es steht nichts in der Bibel dass die Frauen und Kinder hungern mussten und dennoch blieben 12 Körbe voll von Brocken, als sie alle gegessen hatten, übrig. Damals gab es noch keine Hilfsorganisationen die bei solchen Veranstaltungen soviel Menschen versorgt hätten. Es war alleine Jesus der sie versorgte. Ich frage uns, wenn Jesus damals Tausende von Menschen satt machen konnte, ist Er dann heute nicht auch in der Lage uns und unsere Familien zu versorgen, dass wir keinen Mangel leiden müssen? Wir brauchen also keine Angst zu haben weil Jesus heute noch derselbe ist und auch in alle Ewigkeit bleiben wird. Begib dich in diese Freiheit die diese Jahreslosung beinhaltet. Lass dich einfach bedenkenlos auf Jesus ein, ich kann das nur aus genügend eigener Erfahrung und Erlebnisse mit Ihm weitersagen.
Leben, so wie Jesus es meint beinhaltet aber auch Zufriedenheit. Was ist ein Leben ohne Unzufriedenheit? Niemals mit dem zufrieden zu sein was ich habe oder wenigstens nicht allzu oft. Von allem immer mehr, es muss alles immer schneller gehen, es muss alles immer schöner sein und natürlich muss alles immer kostbarer sein. Ich will auch hier nicht weiter auf Einzelheiten eingehen. Aber wie verkrampft, verbissen und vielleicht auch verzweifelt muss so ein Leben sein. Wenn ich nur noch arbeiten muss, mich immer mehr anstrengen muss, wenn es nicht mehr möglich mit 100% Leistung auszukommen sonder es müssen 120% und mehr sein um meine immer größer werdenden Anforderungen zu genügen, dann ist das Leben schnell vorüber ohne bleibenden Wert und es war dann nicht das Leben das Jesus in der Losung meint. Lassen wir uns auf die Zufriedenheit ein und sind für das dankbar was uns der Herr geschenkt hat für all die Gaben die Er uns gegeben hat, wie sie auch immer aussehen mögen.
Ich wünsche mir, dass wir das was wir heute gehört haben nicht nur bis heute Abend in unseren Herzen bewegen, nicht nur mit in die kommende Woche mitnehmen, sondern das es uns das ganze Jahr begleiten möge und lasst uns nach dem Leben streben das Jesus für uns vorgesehen hat.
Sonntag, 6. Januar 2008
Allianz-Gebetswoche
Gebetswoche der Evangelischen Allianz
vom 06.01. - 13.01.08
Thema "Weil Jesus lebt"
So 06.01. 19.30 FeG Leitergebet (Predigt Norbert Wohlrab, CGF)
Mo 07.01. 19.30 LKG Vach (Predigt Matthias Weber, FeG)
Di 08.01. 19.30 CGF (Predigt Claudia Skibitzki, MiK)
Mi 09.01. 19.30 EmK (Predigt Harold Koch, FCGF)
Do 10.01. 10.00 LKG Rosenstr. (Predigt Ursula Hartmann, Heilsarmee)
Do 10.01. 19.30 FCGF (Predigt Stefan Thieme, LKG Gebhardtstr.)
Fr 11.01. 19.30 LKG Gebhardtstr. Jugendgottesdienst
(Predigt Markus Weber, LKG)
Sa 12.01. 10.00 Heilsarmee mit Frühstück (Predigt Jürgen Grau, FeG)
So 13.01. 10.00 St. Paul (Predigt Hans Weghorn, Evang. Kirche)
mit Kinderbetreuung und anschl. Imbiss
Siehe auch: http://ead.de/gebet/gebetswoche/welcome.htm
vom 06.01. - 13.01.08
Thema "Weil Jesus lebt"
So 06.01. 19.30 FeG Leitergebet (Predigt Norbert Wohlrab, CGF)
Mo 07.01. 19.30 LKG Vach (Predigt Matthias Weber, FeG)
Di 08.01. 19.30 CGF (Predigt Claudia Skibitzki, MiK)
Mi 09.01. 19.30 EmK (Predigt Harold Koch, FCGF)
Do 10.01. 10.00 LKG Rosenstr. (Predigt Ursula Hartmann, Heilsarmee)
Do 10.01. 19.30 FCGF (Predigt Stefan Thieme, LKG Gebhardtstr.)
Fr 11.01. 19.30 LKG Gebhardtstr. Jugendgottesdienst
(Predigt Markus Weber, LKG)
Sa 12.01. 10.00 Heilsarmee mit Frühstück (Predigt Jürgen Grau, FeG)
So 13.01. 10.00 St. Paul (Predigt Hans Weghorn, Evang. Kirche)
mit Kinderbetreuung und anschl. Imbiss
Siehe auch: http://ead.de/gebet/gebetswoche/welcome.htm
Mittwoch, 2. Januar 2008
Termine und Aktuelles Januar 2008

So 06.01. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen
(Predigt Günther Kerschbaum zur Jahreslosung 2008)
Allianz-Gebetswoche vom 06.01. - 13.01.
(siehe gesonderte Veranstaltungen)
Fr 11.01. 9.30 Gebetstreffen
Ein neuer Alpha-Kurs startet am Dienstag, 15.01.,
jeweils von 19.00 bis ca. 21.15, Dauer 9 - 10 Wochen
(inkl. ein Samstag),
Anmeldung und weitere Infos bei norbertwohlrab@aol.com
Siehe auch: http://www.alphakurs.de
So 20.01. 10.00 Gottesdienst (Predigt Alan Scott/Vineyard Irland - DVD von der Vineyard-Konferenz in Speyer)
Sa 26.01. 16.00 - 18.30 und 19.30 - 21.30
Ein Fest zur Ehre Gottes
Nürnberg, Gemeindezentrum am Südring
mit Keith Warrington (JmeM), Veranstalter: Nehemia-Team
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