So 01.02. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen (Predigt Günther Kerschbaum, Thema: Wo ist Euer Glaube?)Sa 07.02. 19.30 Alpha-Fest (Predigt Norbert Wohlrab)So 15.02. 10.00 Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab)Di 17.02. 19.30 GebetsabendSo 22.02. 19.30 Lobpreis & Segnung
Gedanken zur Jahreslosung 2009
„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich“ (Lk. 18,27)
Dieser Vers aus dem Lukas-Evangelium steht ja eigentlich im Kontext der Frage an Jesus, wie können denn reiche Menschen überhaupt in den Himmel kommen, wenn es schon leichter für das Kamel ist, durch das kleine Nadelöhrtor nach Jerusalem hineinzugehen oder ein Schiffstau durch ein kleines Nadelöhr zu fädeln (die unterschiedlichen griechischen Abschriften lassen hier beide Möglichkeiten zu: „kamelos“ für Kamel und „kamilos“ für Tau, die beide aber gleichermaßen die Unmöglichkeit verdeutlichen). Aber die Antwort die Jesus hier gibt, ist nicht nur gültig für diesen spezifischen Zusammenhang, sie ist von allgemeingültiger Wahrheit: Gott ist nichts unmöglich! Unserem Gott ist alles Unmögliche möglich!
In der wohl ersten Stellen in der Schrift, in der diese Aussage getroffen wird, ist es Gott selbst, der es über sich ausspricht. Und zwar als er den alten Abraham mit seiner greisen Sara besucht, die immer noch keinen Isaak empfangen hat. Sara steht in der Küche und ist innerlich amüsiert über diesen Zuspruch, dass sie in ihrem hohen Alter gegen alle Natur noch einmal schwanger werden soll. Und Gott spricht: „Sollte für den Herrn eine Sache zu wunderbar sein?“ (1. Mose 18,14) oder „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (1. Mose 18,14 Luther) wie es Luther übersetzt hat. Gott selbst weist daraufhin, dass ihm nichts unmöglich ist.
Nein, nichts ist unserem Gott unmöglich. Die ganze Bibel ist voll von den Wundertaten Gottes. Unmögliche Empfängnisse und Geburten (es scheint Gott ein besonderes Vergnügen zu bereiten unfruchtbaren Frauen zu helfen, dass sie empfangen können), unmögliche Bestrafungen und Zeichen (z.B. die Plagen Ägyptens), unmögliche Heilungen und Befreiungen, unmögliche Machterweise und Überwindung der Naturkräfte (z.B. Erddrehung stoppt damit Kampf bei Tageslicht zu Ende geführt werden kann), unmögliche Transportsysteme (z.B. Philippus) und Zahlungswege (z.B. Geld im Bauch des Fisches um Steuern zahlen zu können), unmögliche Bekehrungen, unmögliche Auferstehungen, unmögliche geistliche Siege (wer hätte gedacht, dass durch den Tod am Kreuz Satan besiegt wird?) oder auch unmögliche Essensvermehrungen (z.B. Mehl und Öl enden nicht). Nichts, gar nichts ist Gott unmöglich, denn er ist ja Gott.
Vor zwei Jahren auf der Vineyard-Konferenz in Speyer habe ich gehört, dass sie in Reading (Gemeinde von Bill Johnson) erlebt haben, dass die Schüssel mit den Hackfleischbällchen bei einer Armenspeisung nicht leer wurde. Gott kann auch heute noch so wirken. Wie geht es uns, wenn wir sowas hören? Denken wir: Naja die Amerikaner, die können sowieso nicht zählen oder sie haben halt nicht gemerkt, dass jemand Nachschub gebracht hat oder sie haben halt einfach nicht soviel gegessen?
Gott ist nicht beschränkt, aber wir sind es, wir sind beschränkt und wir sind es, die ihn
beschränken wollen. Wir aufgeklärten, intelligenten, gebildeten, von allem Aberglauben befreiten Deutschen wollen diesen Gott erklären, verstehen, beschränken, in unser Denksystem, in unser Verstehen und Erkennen einsperren. Gott darf nicht größer sein, als wir verstehen können. Sein Wirken, seine Wunder, seine Möglichkeiten müssen unseren Möglichkeiten angepasst werden, müssen mit dem naturwissenschaftlich Erfassbaren in Einklang stehen. Alles andere ist Humbug. (Wie absurd dies ist zeigt sich schon daran, wie schell die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Gebieten wie Physik, Medizin, Biologie usw. wieder verworfen werden und mit den gegenteiligen Erkenntnissen ersetzt werden. Was gestern noch als gesund galt, steht heute im Verruf Krebs zu erzeugen usw.)
Gott ist der Schöpfer alles Geschaffenen. Und seit jeher ist es ihm möglich im Natürlichen, als auch im Übernatürlichen zu wirken, innerhalb oder außerhalb der Naturgesetze. Ob er die Erde in 7 x 10 hoch x Jahren oder in 7 Tagen geschaffen hat: ihm war beides möglich, so wie es ihm gefallen hat. Ich war nicht dabei und kein Naturwissenschaftler. Aber ich brauche ihn wieder hier, noch auf anderen Gebieten seines Wirkens einschränken. Denn wenn wir ihn selbst einschränken, wie wollen wir denn dann selbst im Übernatürlichen dienen?
Denn dieser das unmöglich-möglich-machende Gott geht ja noch weiter. Er sagt in Jesus: „Ich sage euch, wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so werdet ihr zu diesem Berg sagen: Hebe dich weg von hier dorthin! und er wird sich hinwegheben. Und nichts wird euch unmöglich sein.“ (Mt. 17,20)
Ich vermute, dass Jesus hier keine oder zumindest nicht in erster Linie physikalische Berge gemeint hat. Welchen Sinn hätten solche Erdbewegungen? Er sagt dies ja auch im Kontext eines Befreiungsdienstes an einem fallsüchtigen Jungen. Ich denke er meint, dass geistliche Gebieten in dem uns nichts unmöglich sein soll. Krankheiten, Gebundenheiten, Bedrückungen, geistliche Kämpfe, geistliche Herausforderungen usw. „Dem Glaubenden ist alles möglich.“ sagt Jesus dem Vater des Jungen (Mk. 9,24). Der Glaube an die unbegrenzten Möglichkeiten unseres Gottes ist der Zugangsweg zu allen Verheißungen.
Ich denke wir im Westen tun uns deshalb so schwer Wunder und Heilungen und übernatürliches Wirken Gottes zu erleben, weil wir zum einen Gott beschränken in unserem Denken und zum anderen den Zwang verstehen alles Übernatürliche naturwissenschaftlich erklären zu wollen. Aber das ist nicht nur Bullshit, das ist die Zersetzung unseres Glaubens an den Gott der unendlichen Möglichkeiten. In Ländern wie Indien, das voll ist von Göttern, Dämonen und satanischen Wirkungsweisen haben die Menschen keinen Zweifel am Übernatürlichen und sind deshalb auch offen für das Übernatürliche, das von Gott kommt. Muss deshalb die Befreiung vom Aberglauben im Westen gleichzeitig auch ein Hindernis sein beim Glauben?
Wie dem auch sei. Wir können weder unsere Kultur noch unsere Geschichte ändern,
aber wir können unseren Glauben fördern.
„So kommt der Glaube aus der Predigt“ (Röm. 10,17a Luther) schreibt Paulus. Unser Glaube wird gefördert durch die Predigt über den „unmöglichen“ Gott und durch die Zeugnisse über sein „unmögliches“ Wirken - auch das ist Predigt - und vielleicht sogar die bessere.
Wenn wir Zeugnisse hören von Bekehrungen, dann stärkt das unseren Glauben und hilft weiter für Menschen zu beten. Wenn wir Zeugnisse hören von Heilungen, dann stärkt das unseren Glauben und hilft glaubensstärker für Menschen um Heilung zu beten. Wenn wir Berichte über Wunder hören, dann macht es uns Mut selber um Wunder zu beten.
Wir dürfen das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Nur weil es extreme Bewegungen gab und gibt, in denen gelehrt wird: „Glaube nur, dann bekommst du jeden materiellen Segen, den du dir wünscht!“, heißt es nicht, dass wir die Wichtigkeit des Glaubens unterbetonen dürfen. Denn ohne Glauben gibt es gar nichts, sagt Jakobus (Jak. 1, 6-8).
Wir haben alle in unseren vielen Jahren als Christ Gott als übernatürlichen und das unmöglich-möglich-machenden Gott erlebt. Davon wollen wir uns jetzt mitteilen, damit die Jahreslosung für 2009 eine Vision für unser persönliches Erleben 2009 wird.
AMEN.
So 11.01. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen (Gedanken zur Jahreslosung 2009 von Norbert Wohlrab und Zeugnisse)
So 11.01. - 18.01. Allianz-Gebetswoche (siehe Veranstaltungshinweise)
http://www.ead.de/gebet/allianzgebetswoche/gebetswoche-2009/editorial.html
Di 13.01. 19.30 Allianz-Gebet, Matthias Weber (FeG)
So 18.01. 10.00 St. Paul, Matthias Weber (FeG)
So 25.01. 19.30 Lobpreis & Segnung
Gottes Gericht und sein Ja in Jesus
1. Einleitung: Advent
Heute ist ja der vierte Sonntag im Advent und ich dachte es wäre mal angebracht, sich mit einem Aspekt der Adventszeit zu beschäftigen.
Die Adventszeit war ursprünglich gedacht als 40tägige Bußzeit. Sie begann am 11. November und endete am 6. Januar. Diese acht Wochen ergaben dann ohne die fastenfreien Samstag und Sonntage 40 Tage. Später wurden sie dann in vielen Kirchen und Regionen auf die uns bekannten 4 Wochen reduziert. In Mailand dauert sie auch heute noch diese 40 Tage. Dabei entwickelten sich unterschiedliche Schwerpunkte; das Warten auf die Wiederkunft Christi und damit verbunden eine Zeit der ernsthaften Buße und Vorbereitung und im Gegensatz dazu das weihnachtlich-freudige Motiv der Menschwerdung Gottes, das eher bei uns verbreitet ist.
Eigentlich gehört beides zusammen: Menschwerdung und Wiederkunft, Krippe und Kreuz. Auch in der Bibel, insbesondere bei den alttestamentlichen Prophetien ist da ja auch vieles von der ersten und der zweiten Wiederkunft Jesu miteinander vermischt.
Ernsthafte Buße bedeutet sich selbst, sein eigenes Leben, sei Denken zu überprüfen.
„Der Mensch aber prüfe sich selbst“ sagt Paulus (1. Kor. 11.28a) und weiter:
„Wenn wir uns aber selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet. Wenn wir aber von dem Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden.“ (1. Kor. 11, 31.32)
Im übergeordneten Kontext dieses Textes geht es um Lieblosigkeiten beim Abendmahl. Es wird hier aber ein allgemeingültiges Prinzip deutlich: Wir haben den Auftrag uns selbst zu prüfen um Züchtigung Gottes und Gericht zu vermeiden. Und das grie. Wort „dokimazein“ beinhaltet nicht nur den Vorgang der Selbstkritik, sondern auch der Verhaltenskorrektur. Es geht also darum sich selbst und sein erhalten im Sinne Gottes zu ändern um nicht gezüchtigt und nicht gerichtet zu werden. Ob es sich dabei jetzt um ein dieseitiges oder jenseitiges Gericht Gottes sei erstmal dahingestellt.
Züchtigung? Gerichtet werden? Gehört dies zu unserem Bild von Gott? Und was verbinden wir damit für Inhalte?
2. Züchtigung
Züchtigen ist bei uns ein negativ besetzter Begriff. Wir denken an Schläge und Strafen, bis Ende der 60er Jahre gab es bspw. auch die Zuchthäuser, die nur den Strafcharakter kannten. Der moderne Strafvollzug hingegen soll ja - zumindest theoretisch - die Besserung der Insassen als Ziel haben.
Das grie. Wort „paideuo“ meint aber eigentlich das elterliche Erziehen - mit Worten, aber auch mit Schlägen. Das Wort Pädagogik hat hier seine Wurzel. Für den Leser der damaligen Zeit, war dies also kein negativ besetzter Begriff, sondern zumindest ein neutraler Begriff, da jeder die Notwendigkeit des Erziehens und Erzogenwerdens aus eigener Erfahrung kannte. So wird bspw. das Gesetz Israels als Zuchtmeister (Erzieher) auf Christus hin beschrieben (Gal. 3,24). Es hatte die Aufgabe die Erlösungsbedürftigkeit aufzuzeigen und auf den Erlöser vorzubereiten. Und so kann der Schreiber des Hebräerbriefs mit voller Überzeugung sagen:
„›Denn wen der Herr liebt, den erzieht er mit der nötigen Strenge; jeden, den er als seinen Sohn annimmt, lässt er auch seine strafende Hand spüren.‹ Wenn ihr also Nöte durchmachen müsst, dann seht darin Gottes Absicht, euch zu erziehen. Er macht es mit euch wie ein Vater mit seinen Kindern. Oder gibt es einen Sohn, der von seinem Vater nicht mit strenger Hand erzogen wird? Mit allen seinen Kindern ist Gott auf diese Weise verfahren. Wenn er euch nicht erziehen würde, würde das heißen, dass ihr gar nicht seine rechtmäßigen Kinder seid. Und überlegt euch auch Folgendes: Unsere leiblichen Väter haben uns mit der nötigen Strenge erzogen, und wir hatten Respekt vor ihnen. Müssen wir uns da nicht noch viel mehr dem Vater unterordnen, der allen Wesen Geist und Leben gibt? Denn sich ihm unterzuordnen bedeutet wahres Leben. Unsere leiblichen Väter haben uns nur eine verhältnismäßig kurze Zeit erzogen, und zwar so, wie es ihren Vorstellungen entsprach. Gott aber weiß wirklich, was zu unserem Besten dient; er erzieht uns so, dass wir an seiner Heiligkeit Anteil bekommen. Mit strenger Hand erzogen zu werden tut weh und scheint zunächst alles andere als ein Grund zur Freude zu sein. Später jedoch trägt eine solche Erziehung bei denen, die sich erziehen lassen, reiche Früchte: Ihr Leben wird von Frieden und Gerechtigkeit erfüllt sein.“ (Hebr. 12, 6-11 NGÜ)
Die Züchtigung durch Gott ist also nicht nur Pädagogik, sie ist auch eine Ausdrucksform seiner Liebe. Er erzieht ausdrücklich seine Kinder - wohl auch noch die, die auf dem Weg sind, auf der Suche nach ihm sind um sie gänzlich zu ihm zu ziehen. Und wir können feststellen: gezüchtigt zu werden macht erstmal keinen Spaß, aber rückblickend erkennen wir darin die Fürsorge Gottes. Und das Ziel aller Erziehung ist eine Zunahme an Heiligkeit in unserem Leben.
Wie kann so was aussehen in unserem Leben? Ich denke, wir haben dies alle schon in den unterschiedlichsten Situationen erlebt.
Ich bin ja Sozial-Pädagoge und kein "Theo-Pädagoge", also ich seh mich nicht als Experte für göttliche Erziehung. Aber ich denke mal, es gibt zum einen die Wege, in denen Gott uns einfach die schlechten Früchte unseres Verhaltens kosten lässt, also eine Art passive Erziehung, ein Zulassen. Wo wir ernten, was wir gesät haben und aus der bitteren Frucht dann lernen müssen. Und es gibt die aktive Variante, in denen Gott uns direkt korrigiert und wir unser Fehlverhalten erkennen.
Wenn wir in der Bibel nach Beispielen suchen, werden wir v.a. im AT fündig:
David, dessen Kind sterben musste, damit er lernte Gott wieder an erste Stelle zu stellen;
Mose, dem sich Gott in den Weg stellte, weil er die Beschneidung nicht vollzogen hatte;
seine Schwester Mirijam, die wegen ihres Lästerns vorübergehend aussätzig wurde;
Joseph, der wegen seiner Überheblichkeit in die Sklaverei verkauft wurde usw. usf.
Im NT sind die Beispiele schon etwas rarer:
Zacharias, der wegen seines Unglaubens vorübergehend stumm wurde;
der Dorn im Fleisch des Paulus, damit er sich nicht überhebt (2. Kor. 12, 7-10);
der dreimal krähende Hahn bei Petrus verbunden mit dem dreimaligen Fragen des
Herrn nach seiner Liebe, wodurch ihm seine Überheblichkeit und Schwachheit vor Augen geführt wurde;
vielleicht auch noch die Tatsache, dass ausgerechnet Petrus als stolzer Judaist von Gott ausdrücklich beauftragt wurde den ersten Heiden zu predigen, damit das Evangelium auch die Nicht-Juden erreichen konnte (Apg. 10);
die eingangs erwähnte Gemeinde in Korinth, die aufgrund vom Einnehmen des Abendmahls in einer unwürdigen Art und Weise zahlreiche Kranke und Schwache in den Reihen zu beklagen hatte (1. Kor. 11, 29.30).
Vielmehr Beispiele werden wir aus dem Leben der Gemeinde im NT wohl nicht finden.
Aber es wird deutlich die Zucht des Herrn kann sehr unterschiedlich ausfallen: von einem inneren Überführen von Sünde bis hin zu Krankheiten und Schwachheiten scheint alles möglich zu sein. Trotzdem ist dies ein Bereich, den die Gemeinde Jesu heutzutage gerne übersieht. Wenn Ihr den christlichen Buchmarkt durchforstet oder in Google sucht, werdet ihr dazu fast gar nichts finden. Und dies obwohl der Gott aus dem Jahre 50, der gleiche Gott ist, wie aus dem Jahr 2008. Es haben sich die Kultur, die Lebensbedingungen, die Sprache in den 2000 Jahren geändert, aber Gott ist noch derselbe.
Haben wir es nicht mehr nötig? Sind wir in unserer geistlichen Entwicklung schon soweit vorangeschritten? Oder übersehen wir diesen Aspekt des Wesens Gottes vielleicht einfach nur? Vielleicht erkennen wir die Erziehungsmaßnahme Gottes auch bloß nicht und sie wird sich immer wieder wiederholen und wiederholen und wiederholen, bis wir daraus lernen. Die meisten Menschen in der Bibel, die von Gott erzogen wurden, haben gewusst warum; manchen musste es jedoch erst erklärt werden. David hat erst einen Propheten gebraucht, die Korinther haben erst den Paulus gebraucht. Vielleicht brauchen wir auch manchmal Geschwister, die uns korrigieren, auf jeden Fall aber benötigen wir den Geist und das Wort Gottes als Korrektiv.
Wenn ich in meinem Leben zurückdenke, dann sind es v.a. falsche innere Haltungen, die von Gott korrigiert wurden. In Situationen, in denen ich über Geschwister innerlich geurteilt habe, weil sie sich falsch verhalten hatten; in Situationen, in denen ich gerichtet habe, wo ich aus einer Haltung des Stolzes heraus gedacht habe: wie kann man als Christ nur so oder so handeln, mit seinen Nächsten umgehen, den Kindern soetwas durchgehen lassen, lügen o.ä.; musste ich dann meist kurz darauf erleben, dass ich zu genau den gleichen Fehlern fähig war. Das macht mit der Zeit demütig, öffnet die Herzen für die Gnade Gottes und macht einen nachsichtig anderen gegenüber. (Alle anderen Erziehungsmaßnahmen Gottes muss ich verdrängt haben, weil mehr ist mir für mich persönlich nicht weiter eingefallen.)
Aber auch als Gemeinde kann man von Gott gezüchtigt werden. Ich denke, auch der Bruch in der CGF vor vielen Jahren, könnte so eine Erziehungsmaßnahme Gottes gegen geistliche Überheblichkeit gewesen sein. Aus einer wachsenden und sich profilierenden Gemeinde wurde eine der kleinsten in der Region. Das macht demütig.
Und ich denke, dass man kein Prophet sein muss, um auszusprechen, dass die Gemeinden, die jetzt gerade eine elitäre und stolze Haltung kultivieren und denken, sie sind was Besseres, weil nur sie die richtige Lehre haben oder nur sie die richtige Dynamik haben, irgendwann von Gott gedemütigt werden, wenn sie sich nicht selbst demütigen.
3. Das Gericht über die Gläubigen
Paulus sagt der Zweck von Züchtigung ist das Bewahren vor dem Gerichtet werden.
Wenn wir uns die Aussagen der Bibel zu dem Themenkomplex Gericht ansehen, müssen wir feststellen, dass hier eine große Anzahl verschiedener Gerichte beschrieben werden.
Wir lesen dort von Gerichten, die bereits zu Lebzeiten des Gläubigen stattfinden; von Gerichten über Israel; von Gerichten über Satan und seine Engel; von Gerichten über Nationen; vom großen Weltgericht und vom Gericht über die Gläubigen.
Die Differenzierung ist teilweise nicht einfach und führt auch zu unterschiedlichen Interpretationen.
Welches Gericht erwartet die Gläubigen? Entscheidend ist folgende Aussage Jesu:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ (Joh. 5,24)
Wenn wir an Jesus glauben, kommen wir nicht ins Gericht, sondern haben bereits ewiges Leben, weil wir das Gericht, das am Kreuz verübt wurde (Joh. 12, 31.32), bereits in Anspruch genommen haben und unseren alten Menschen in den Tod verabschiedet haben. Dort am Kreuz wurde Jesus stellvertretend an unserer Statt gerichtet und wir geben uns in seinen Tod hinein und somit haben wir das Gericht schon passiert. Jede Aussage, jede Theologie muss diesem Wort Jesu standhalten: Du kommst nicht ins Gericht! Du bist bereits vom Tod ins Leben übergegangen!
Im grie. steht hier das Wort „krisis“, dass außer Gericht, noch Trennung, Absonderung
und Entscheidung bedeutet.
Soweit so gut. Nun haben wir aber das Problem, dass Paulus folgendes sagt:
„Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.“ (2. Kor. 5,10)
An anderer Stelle redet er auch vom Richterstuhl Gottes (Röm. 15,10). Was hat das zu
bedeuten, kannte Paulus die Aussage Jesu nicht?
Hier ist die Rede von einem anderen Gericht. Im grie. „bema“, dass Tritt oder Stufe bedeutet, ein nur um eine Stufe erhöhter Stuhl. Ein Stuhl auf dem Jesus sitzt um uns nicht abzuurteilen, sondern um uns zu belohnen.
„dann wird jedem sein Lob werden von Gott“ (1. Kor. 4,5)
Hier werden zwar auch unsere Werke beurteilt, unsere Bauten im Reich Gottes beurteilt und geprüft und wir können den Lohn einbüßen, wenn wir nur Holz, Heu und Stroh darauf gebaut haben, statt kostbarer Steine, aber wir selbst werden gerettet werden (1. Kor. 3, 11-15). Wobei es diesbezüglich auch unterschiedliche Meinungen gibt, ob dieses Verbrennen der Werke bereits auf der Erde stattfindet oder erst später und wir dann quasi bei jedem einzelnen Objekt zuschauen müssen.
Auf jeden Fall heißt es: ich brauche mich nicht zu fürchten, ich kann meine Erlösung nicht verlieren, solange ich Kind Gottes bleibe.
Die Ausleger erwarten diese Beurteilung unmittelbar nach der Entrückung der Gläubigen. Dann werden die Kinder Gottes offenbar werden (Kol. 3,4). Und dieses Offenbarwerden ist ja nicht nur ein Sichtbarwerden der Taten, sondern unsere göttliche Natur wird offenbar. Unser Stand als Söhne und Töchter Gottes wird dann endlich sichtbar werden.
4. Das Gericht über die Nationen
Wie passen aber die anderen Gerichtsszenarien aus dem NT zusammen. Wie ist es bspw. mit der Stelle bzgl. dem Verhalten gegenüber den geringsten Brüdern?
ich war durstig, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben; ich war ein Fremder, und „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommen wird und mit ihm alle Engel, dann wird er in königlichem Glanz auf seinem Thron Platz nehmen. Alle Völker werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen in zwei Gruppen teilen, so wie der Hirte die Schafe und die Ziegen voneinander trennt. Die Schafe wird er rechts von sich aufstellen und die Ziegen links. Dann wird der König zu denen auf der rechten Seite sagen: ›Kommt her, ihr seid von meinem Vater gesegnet! Nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch vorbereitet ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen; ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt euch um mich gekümmert; ich war im Gefängnis, und ihr habt mich besucht.‹ Dann werden ihn die Gerechten fragen: ›Herr, wann haben wir dich denn hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden bei uns gesehen und haben dich aufgenommen? Oder wann haben wir dich gesehen, als du nichts anzuziehen hattest, und haben dir Kleidung gegeben? Wann haben wir dich krank gesehen oder im Gefängnis und haben dich besucht?‹ Darauf wird der König ihnen antworten: ›Ich sage euch: Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt – und wäre er noch so gering geachtet gewesen –, das habt ihr für mich getan.‹ Dann wird er zu denen auf der linken Seite sagen: ›Geht weg von mir, ihr seid verflucht! Geht in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist! Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben;ihr habt mich nicht aufgenommen; ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und war im Gefängnis, und ihr habt euch nicht um mich gekümmert.‹ Dann werden auch sie fragen: ›Herr, wann haben wir dich denn hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder ohne Kleidung oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht geholfen?‹ Darauf wird er ihnen antworten: ›Ich sage euch: Was immer ihr an einem meiner Brüder zu tun versäumt habt – und wäre er noch so gering geachtet gewesen –, das habt ihr mir gegenüber versäumt. So werden sie an den Ort der ewigen Strafe gehen, die Gerechten aber werden ins ewige Leben eingehen.“ (Mt. 25, 31 - 46 NGÜ)
Diese Stelle ist in meiner Bibel fälschlicherweise mit „Das Endgericht“ überschrieben und sie ist dazu geeignet uns Angst zu machen. Werden wir jetzt doch nach Werken gerichtet?
Habe ich mich denn genug um geringe Brüder gekümmert? Reicht es, wenn ich bei AI Mitglied bin?
Eine wesentliche Aussage fällt gleich zu Beginn des Textes: dieses Gericht findet statt, wenn der Sohn in Herrlichkeit kommt.
Wo befindet sich zu diesem Zeitpunkt die Gemeinde? Sie wurde bereits entrückt und kommt mit Jesus wieder (1. Thes. 3,13).
Wann findet das Endgericht über alle toten und dann noch lebenden Menschen statt? Am Ende dieser Welt, bevor eine neue Erde und ein neuer Himmel geschaffen wird. Was sich noch dazwischen ereignet ist das 1000jährige Reich. Bevor dieses Reich beginnt, findet ein Gericht statt. Und dies ist das Gericht von dem wir hier lesen: es ist das Gericht über die Nationen. In diesem Gericht wird darüber gerichtet, wie sich die Nationen während der Trübsalszeit zu Israel gestellt haben (vgl. Joel 4, 1-3) und diejenigen, die sich positiv zu Israel gestellt haben, dürfen in das 1000jährige Reich eintreten. Jetzt beginnt die Zeit, die viele alttestamentliche Propheten mit dem Kommen des Messias verknüpft haben, sich aber tatsächlich erst beim zweiten Kommen ereignen wird. Die Zeit in der Israel friedlich mit den Nationen zusammen leben wird, die Zeit in der Christus herrscht, Gerechtigkeit und Wohlstand werden herrschen, die Erde wird vom Fluch erlöst sein, Lamm und Löwe werden nebeneinander wohnen, der Teufel wird gebunden sein.
Und wir? Wir werden in dieser Zeit einiges zu tun haben, wir werden zusammen mit Christus herrschen und regieren (Offb. 5, 9.10; 20, 1-6). Wahrscheinlich werden wir Leiber haben wie Christus nach seiner Auferstehung, mit denen wir sowohl auf der Erde leben können, als auch in den Himmel eingehen können.
5. Das letzte Gericht
Erst nach dieser Zeit findet das letzte Gericht statt, das Gericht über die Gestorbenen aller Zeitalter. Wer hier steht, weiß spätestens jetzt, dass er den „point of no return“ überschritten hat.
„Nun sah ich einen großen weißen Thron, und ich sah den, der auf dem Thron saß. Himmel und Erde flohen vor ihm, weil sie seine Gegenwart nicht ertragen konnten; sie verschwanden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, vom Kleinsten bis zum Größten. Es wurden Bücher aufgeschlagen, in denen stand, was jeder getan hatte, und aufgrund dieser Eintragungen wurden die Toten gerichtet; jeder empfing das Urteil, das seinen Taten entsprach. Und noch ein anderes Buch wurde geöffnet: das Buch des Lebens. Das Meer gab seine Toten heraus, und auch der Tod und das Totenreich gaben ihre Toten heraus. Bei jedem Einzelnen entsprach das Urteil dem, was er getan hatte. Der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen; der Feuersee ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingetragen war, wurde er ebenfalls in den Feuersee geworfen.“ (Offb. 20, 11-15)
Wer hier steht ist schon gerichtet, weil er nicht an Jesus geglaubt hat (Joh. 3,18). Es wird unterschiedliche Strafen geben, aber für alle bleibt ein Zustand der Gottesferne.
Unsere Namen jedoch sind im Himmel, im Buch des Lebens geschrieben (Lk. 10,20; Offb. 3,5). Für uns bleibt die Zusage Jesu:
„Denn der Sohn Gottes, Christus Jesus...war nicht Ja und Nein, sondern in ihm ist ein Ja geschehen.“ (2. Kor. 1,19)
AMEN.
So 07.12. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen
(Predigt Bob Hatton, Forum Leben; Thema: Der Kreislauf der Prophetie)
So 14.12. 19.30 Lobpreis & Segnung
So 21.12. 10.00 Gottesdienst (Predigt Norbert Wohlrab; Thema: Gottes Gericht und sein Ja in Jesus)
Mi 24.12. 15.00 Familiengottesdienst
So 28.12. - So 04.01. Winterpause
So 02.11. 10.00 Gottesdienst mit anschl. Essen (Predigt Helmut Bieber und Gerhard Gerstacker, Gideons)
So 09.11. 10.00 FCGF, Gemeinsam für Fürth
So 16.11. 10.00 Gottesdienst (Predigt Harold Koch, FCGF; Thema: Der Kampf in den Gedanken)
So 23.11. 19.30 Lobpreis & Segnung
Di 25.11. 19.30 Gebets- und Infoabend
So 30.11. Besuchsgottesdienst